Ammoniumperoxodisulfat

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Strukturformel
Ammonium.svgPeroxodisulfate-2D.pngAmmonium.svg
Allgemeines
Name Ammoniumperoxodisulfat
Andere Namen

Ammoniumpersulfat

Summenformel H8N2O8S2
CAS-Nummer 7727-54-0
PubChem 62648
Kurzbeschreibung

monokline, farblose Kristalle[1][2]

Eigenschaften
Molare Masse 228,20 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,98 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

120 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser (620 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
03 – Brandfördernd 07 – Achtung 08 – Gesundheitsgefährdend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272-302-315-319-335-334-317
P: 280-​305+351+338-​302+352-​304+341-​342+311 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Brandfördernd Gesundheitsschädlich
Brand-
fördernd
Gesundheits-
schädlich
(O) (Xn)
R- und S-Sätze R: 8-22-36/37/38-42/43
S: (2)-22-24-26-37
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Ammoniumperoxodisulfat ist eine salzartige chemische Verbindung, die aus Ammonium- und Peroxodisulfationen besteht. Es besitzt die Formel (NH4)2S2O8

Darstellung

Ammoniumperoxodisulfat wird durch anodische Oxidation von Ammoniumsulfat[5] oder Ammoniumhydrogensulfat[6] hergestellt.

Eigenschaften

Ammoniumperoxodisulfat ist ein Salz der Peroxodischwefelsäure. Es bildet weiße Kristalle mit leichter, grüner Fluoreszenz. Ammoniumperoxodisulfat ist ein starkes Bleich- und Oxidationsmittel sowie ein starker Radikalbildner. Es ist trocken zu lagern, da es sich in Gegenwart von Feuchtigkeit oder in warmen, wässrigen Lösungen unter Abgabe von Ozon zersetzt. Peroxodisulfate zersetzen sich beim Erwärmen unter Bildung von Sulfatradikalen. Untenstehend die Zersetzung des Peroxodisulfations in zwei Sulfatradikale.

Zersetzung des Persulfations

Anwendung

Ammoniumperoxodisulfat ist ein Polymerisationsinitiator beim Herstellen von Polyacrylamidgelen und wird auch bei der Herstellung von Superabsorbern auf Basis von Acrylderivaten als thermischer Radikalinitiator verwendet. Die bei der Zersetzung gebildeten Sulfatradikale können durch einen elektrophilen Angriff auf Kohlenstoffatome mit Doppelbindung dieselbe öffnen und so eine Kettenreaktion starten. Zudem kann es als Oxidationsmittel und zum Ätzen von gedruckten Schaltungen verwendet werden. In der chemischen Analyse wird es zur Trennung von Mangan und Chrom genutzt. In der Fotoentwicklung ist es ein Abschwächer.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu CAS-Nr. 7727-54-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31.12.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Helmut Sitzmann, in: Roempp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 7727-54-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 390-1.
  6. Arnold Willmes: Taschenbuch chemische Substanzen: Elemente - Anorganika - Organika - Naturstoffe - Polymere. 3. Auflage, Harri Deutsch Verlag, 2007, ISBN 978-3-8171-1787-1, S. 115

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