Dichloracetylchlorid

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Strukturformel
Struktur von Dichloracetylchlorid
Allgemeines
Name Dichloracetylchlorid
Andere Namen
  • Dichlorethanoylchlorid
  • Dichloressigsäurechlorid
Summenformel C2HCl3O
CAS-Nummer 79-36-7
PubChem 6593
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 147,39 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,53 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−32,5 °C[3]

Siedepunkt

108 °C[2]

Dampfdruck

30,6 hPa bei 20 °C[2]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser (Hydrolyse zu Dichloressigsäure und Salzsäure) und Ethanol, mischbar mit Diethylether[4]

Brechungsindex

1,46–1,462[5]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [6]
05 – Ätzend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314-400
P: 273-​280-​305+351+338-​310 [7]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [8] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [6]
Ätzend Umweltgefährlich
Ätzend Umwelt-
gefährlich
(C) (N)
R- und S-Sätze R: 35-50
S: (1/2)-9-26-45-61
LD50

2460 mg·kg−1 oral Ratte[9]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Dichloracetylchlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbonsäurehalogenide und Ketone. Es ist eine farblose bis gelbliche, an Luft rauchende Flüssigkeit mit stechendem Geruch.

Vorkommen

Dichloracetylchlorid kann beim Lichtbogenschweißen entstehen, wenn der Stahl mit Trichlorethylen oder 1,1,1-Trichlorethan gereinigt wurde und sich Reste davon am Material oder in der Luft befinden.

Gewinnung und Darstellung

Dichloracetylchlorid kann durch Oxidation von Trichlorethen, durch Reaktion von Dichloressigsäure und Thionylchlorid oder durch Reaktion von Chloroform und Kohlendioxid in Gegenwart von Aluminiumchlorid hergestellt werden.

Eigenschaften

Dichloracetylchlorid reagiert mit Alkalihydroxiden, Alkoholen, Laugen und Wasser, wobei toxische Substanzen wie Chlorwasserstoff oder Phosgen entstehen können.

Verwendung

Dichloracetylchlorid wird als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Arzneistoffen und Pflanzenschutzmitteln, sowie für Dichloressigsäure und ihren Estern verwendet.

Sicherheitshinweise

Dichloracetylchlorid-Dämpfe können bei Temperaturen über dem Flammpunkt von 66 °C mit Luft explosive Gemische bilden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Dichloracetylchlorid bei Merck, abgerufen am 13. September 2007.
  2. 2,0 2,1 2,2 Eintrag zu CAS-Nr. 79-36-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. September 2007 (JavaScript erforderlich).
  3. Datenblatt des Office of Pollution Prevention and Toxics
  4. Toxikologische Bewertung von Dichloressigsäurechlorid bei BG Chemie, abgerufen am 22. August 2012.
  5. Datenblatt Dichloracetylchlorid bei ChemBlink, abgerufen am 25. Februar 2011.
  6. 6,0 6,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 79-36-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  7. Datenblatt Dichloroacetyl chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. März 2011.
  8. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  9. Betriebsanweisung bei der Universität Würzburg

Weblinks

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