Sugilith

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Sugilith
Sugilith-Sugilite-detail.jpg
Andere Namen
  • IMA 1974-060
Chemische Formel

KNa3Li2(Fe3+,Mn3+Al)2[Si12O30]

Mineralklasse Silikate und Germanate - Ringsilikate (Cyclosilikate)
9.CM.05 (8. Auflage: VIII/E.22) nach Strunz
63.02.01a.09 nach Dana
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin dihexagonal-dipyramidal$ 6/m\ 2/m\ 2/m\ $ [1]
Farbe violett bis rot, bräunlichgelb
Strichfarbe weiß
Mohshärte 6 bis 6,5
Dichte (g/cm3) 2,74 bis 2,79
Glanz Glasglanz, matt
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch uneben bis muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus lange, nadelige bis prismatische Kristalle, körnige Aggregate
Kristalloptik
Brechungsindex ω=1,610 ε=1,607 [2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
Δ=0,003 [2] ; einachsig negativ
Pleochroismus rosa - schwachrosa [1]

Das Mineral Sugilith ist ein sehr seltenes Ringsilikat aus der Milaritgruppe mit der chemischen Zusammensetzung KNa3Li2(Fe3+,Mn3+Al)2[Si12O30] [3]. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt meist lange, nadelige bis prismatische Kristalle, aber auch massige Aggregate in überwiegend violetter Farbe.

Sugilith hat unter anderem die Handelsnamen Luvulith und Royal Azel.

Besondere Eigenschaften

Reiner Sugilith hat leuchtende violette bis rötliche Farben und ist stets etwas transparent. Aufgrund der Knappheit der aktuellen Vorkommen wird oft das Nebengestein (Grau, braun, rot, schwarz,..) ebenfalls als Sugilith verkauft. Gute Sugilithe erkennt man an ihren kräftigen, leuchtenden Farben. Bei Lampenlicht sind Sugilithe für gewöhnlich stark rötlich und leuchten weniger als bei Sonnenlicht. Bei Beleuchtung mit weißen LEDs "leuchten" bzw strahlen die Farben guter Sugilithe besonders intensiv.

Schlechtes Material ist leicht zu erkennen. Es zeigt oft nur wenig und schlecht gefärbte Anteile an Sugilith im Muttergestein, wobei diese Sugilithanteile vor allem eher rötlich sind. Das "Strahlen" bzw. "Leuchten" der Farben fehlt meist völlig oder ist nur äußerst schwach ausgeprägt. Bei einigen guten Sugilithen ist es allerdings oft auch nicht zu umgehen, dass viel Muttergestein erhalten bleibt.

Etymologie und Geschichte

Sugilith wurde 1944 im Südwesten Japans erstmals entdeckt und nach seinem Finder, Dr. Ken-ichi Sugi (1901-1948) benannt. [2] Es wurde zuvor fälschlicherweise für Sogdianit gehalten, da es diesem ähnlich sieht.

Bildung und Fundorte

Sugilith bildet sich hydrothermal als Bestandteil des Gesteins Syenit. Begleitende Minerale (Paragenesen) sind Albit, Aegirin, Quarz (Als Chalcedon und/oder Jaspis) und Pektolith.

Fundorte sind unter anderem New South Wales in Australien, Ligurien und Toskana in Italien, Iwagi in Japan, Rouville in Kanada, Hotazel in Südafrika, sowie Tianshan in Turkestan.

Verwendung

Sugilith als Trommelstein

Sugilith wird überwiegend zu Schmucksteinen verarbeitet und meist im Tafelschliff oder als Trommelstein angeboten.

Esoterik

Der Stein wird bisweilen zum Heilstein mit positiver Wirkung auf den Geist erklärt und dadurch mystifiziert, dass man ihm fälschlicherweise nur eine einzige, längst ausgebeutete Fundstätte zuschreibt sowie sein Entdeckungsdatum kurz vor den „Beginn des Zeitalters des Wassermanns“ legt.[4] Wissenschaftliche Belege für eine heilende Wirkung existieren, wie bei allen Heilsteinen, nicht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Webmineral - Sugilite (engl.)
  2. 2,0 2,1 2,2 MinDat - Sugilite (engl.)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
  4. Ein extremes Beispiel hierfür wird in diesem Clip aus Kalkofes Mattscheibe karikiert.

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0

Weblinks

  •  Commons: Sugilith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Vorlage:Commonscat/WikiData/Difference
  • Mineralienatlas:Sugilith (Wiki)
  • Sugilith

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