Silbersulfadiazin

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Strukturformel
Struktur von Silbersulfadiazin
Allgemeines
Name Silbersulfadiazin
Andere Namen

Sulfadiazin Silber-Salz

Summenformel C10H9AgN4O2S
CAS-Nummer 22199-08-2
PubChem 441244
ATC-Code

D06BA01

DrugBank DB05245
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Sulfonamid

Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 357,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

285 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315-319-335
P: 261-​305+351+338 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][1]

Xi
Reizend
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Silbersulfadiazin ist das Silbersalz des Sulfadiazins und wirkt antibakteriell gegen eine Vielzahl von Keimen. Silbersulfadiazin wird örtlich (topisch) angewendet, hauptsächlich bei oberflächlichen, frischen Wunden (z. B. nach Verbrennungen zweiten und dritten Grades, großflächige Schürfwunden).

Silbersulfadiazin-Creme wird während der Heilungsphase oder bis zu einer Hauttransplantation angewendet. Sie verhindert das Wachstum eines breiten Bakterienspektrums und Hefen auf der verletzten Haut aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung als Sulfonamid, aber auch aufgrund des oligodynamischen Effekts des Silberions.[3] Silbersulfadiazin ist schlecht wasserlöslich. Silber bindet an Proteine aus dem Wundexsudat, wobei Sulfadiazin aus der Sulfadiazinsilber-Verbindung freigesetzt und zu einem geringen Teil (bis 10 %) resorbiert wird.[4]

Eine längere Anwendung kann auf Grund des Silbergehalts zur Bildung einer lokalen Argyrose führen.[5][6][7]

Siehe auch

Handelsnamen

Monopräparate

InfectoFlam (D), Flammazine (D, A, CH)

Kombinationspräparate

Ialugen Plus (CH)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Datenblatt Silver(I) sulfadiazine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. April 2011.
  2. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  3. Carr, HS. et al. (1973): Silver sulfadiazine: in vitro antibacterial activity. In: Antimicrob Agents Chemother. 4(5); 585–7; PMID 4791493; PDF (freier Volltextzugriff, engl.).
  4. Fachinformation Flammazine Creme, Stand Juni 2008.
  5. Chaby, G. et al. (2005): Topical silver sulfadiazine-induced acute renal failure. In: Ann Dermatol Venereol. 132(11 Pt 1); 891–3; PMID 16327720.
  6. Trop, M. et al. (2006): Silver-coated dressing acticoat caused raised liver enzymes and argyria-like symptoms in burn patient. In: J Trauma. 60(3); 648–52; PMID 16531870.
  7. Fisher, NM. et al. (2003): Scar-localized argyria secondary to silver sulfadiazine cream. In: J Am Acad Dermatol. 49(4); 730–2; PMID 14512929.

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