Selenhexafluorid

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Strukturformel
Strukturformel von Selenhexafluorid
Allgemeines
Name Selenhexafluorid
Summenformel SeF6
CAS-Nummer 7783-79-1
PubChem 24558
Kurzbeschreibung

farbloses, giftiges Gas mit stechendem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 192,95 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

8,69 kg·m−3[1]

Sublimationspunkt

−46,6 °C[1]

Löslichkeit

wasserunlöslich (langsame Hydrolyse)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Sehr giftig Ätzend
Sehr giftig Ätzend
(T+) (C)
R- und S-Sätze R: 26-35
S: (1)-9-26-36/37/39-45
LD50
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−1030 kJ·mol−1[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Selenhexafluorid (SeF6) ist eine anorganische chemische Verbindung der Elemente Selen und Fluor. Selen liegt in seiner höchsten Oxidationsstufe +VI vor. Unter Normalbedingungen ist Selenhexafluorid ein farbloses, giftiges, leicht kondensierbares Gas.

Darstellung

Ähnlich wie Schwefelhexafluorid lässt sich Selenhexafluorid aus den Elementen herstellen (Direktsynthese).

$ \mathrm {Se+3\ F_{2}\longrightarrow SeF_{6}} $

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Physikalisch interessant ist Selenhexafluorid durch seine in Gasform relativ hohe Dichte. Der Sublimationspunkt liegt bei Normaldruck bei −46,6 °C.[1] Unter Druck und im geschlossenen System zeigt die feste Substanz auch einen Schmelz- und Siedepunkt.[6] Seine kritische Temperatur liegt bei 72,4 °C, die Tripelpunkt-Temperatur bei −34,8 °C.

Chemische Eigenschaften

Selenhexafluorid ist aufgrund seines symmetrischen, dichten Molekülbaus ähnlich reaktionsträge wie Schwefelhexafluorid, wenngleich thermisch etwas instabiler. Im Gegensatz zu seinem höheren Homologen Tellurhexafluorid wird es von Wasser nur sehr träge hydrolysiert, wobei Fluorwasserstoff und Selensäure entstehen.

Verwendung

Selenhexafluorid wird als elektrischen Isolator in Bogenlampen-Elektroden und ähnlichem verwendet.[7]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu Selenhexafluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4. September 2009 (JavaScript erforderlich).
  2. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. 4,0 4,1 4,2 Georg Kimmerle: „Vergleichende Untersuchungen der Inhalationstoxicität von Schwefel-, Selen- und Tellurhexafluorid“, in: Archiv für Toxikologie, 1960, 18 (2), S. 140–144; doi:10.1007/BF00605645.
  5. 5,0 5,1 5,2 Selenhexafluorid bei ChemIDplus.
  6. 6,0 6,1 Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 628–629.
  7. Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR): ToxFAQs for Selenium Hexafluoride.

Literatur

cosmos-indirekt.de: News der letzten Tage