Polarit

Erweiterte Suche

Polarit
Andere Namen
  • IMA 1969-032
Chemische Formel

Pd2PbBi

Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.AC.40 (8. Auflage: II/C.20) nach Strunz
02.08.06.01 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin mm2
Farbe weiß mit gelblichen Farbstich
Strichfarbe
Mohshärte 3,5-4
Dichte (g/cm3) 12,51
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Polarit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd2PbBi und bildet bis zu 0,3 mm große Körner von weißer Farbe mit gelblichen Farbstich.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1969 von A.D. Genkin, T.L. Jewstignejewa, N.W. Tronewa, und L.N. Wjalsow in der Typlokalität,der Majak-Mine in der Nähe von Norilsk in Russland gefunden. Das Mineral ist nach dem Polarural, dem nördlichsten Gebirgszug des Urals benannt, in der die Typlokalität liegt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Polarit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Breithauptit, Cherepanovit, Freboldit, Hexatestibiopanickelit, Kotulskit, Nickelin, Langisit, Ruthenarsenit, Sederholmit, Sobolevskit, Sorosit, Stumpflit und Sudburyit eine Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[1]

Bildung und Fundorte

Polarit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen in Kupfer-Nickel-Eisen-Adern. Es ist vergesellschaftet mit Chalkopyrit, Talnakhit, Cubanit, Stannopalladinit, Paolovit, Sobolevskit, Sperrylit, Cabriit, Palarstanid, Sphalerit und Silber.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Polarit in Longhua in der chinesischen Provinz Hebei, am Onegasee in Russland und in Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska.

Kristallstruktur

Polarit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Ccm21 oder mit den Gitterparametern a = 7,191 Å, b = 8,693 Å und c = 10,681 Å sowie 16 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Polarit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks

News mit dem Thema Polarit

Die cosmos-indirekt.de:News der letzten Tage

20.09.2023
Sterne | Teleskope | Astrophysik
JWST knipst Überschall-Gasjet eines jungen Sterns
Die sogenannten Herbig-Haro-Objekte (HH) sind leuchtende Gasströme, die das Wachstum von Sternbabies signalisieren.
18.09.2023
Optik | Quantenphysik
Ein linearer Weg zu effizienten Quantentechnologien
Forschende haben gezeigt, dass eine Schlüsselkomponente für viele Verfahren der Quanteninformatik und der Quantenkommunikation mit einer Effizienz ausgeführt werden kann, die jenseits der üblicherweise angenommenen oberen theoretischen Grenze liegt.
17.01.1900
Thermodynamik
Effizientes Training für künstliche Intelligenz
Neuartige physik-basierte selbstlernende Maschinen könnten heutige künstliche neuronale Netze ersetzen und damit Energie sparen.
16.01.1900
Quantencomputer
Daten quantensicher verschlüsseln
Aufgrund ihrer speziellen Funktionsweise wird es für Quantencomputer möglich sein, die derzeit verwendeten Verschlüsselungsmethoden zu knacken, doch ein Wettbewerb der US-Bundesbehörde NIST soll das ändern.
15.01.1900
Teilchenphysik
Schwer fassbaren Neutrinos auf der Spur
Wichtiger Meilenstein im Experiment „Project 8“ zur Messung der Neutrinomasse erreicht.
17.09.2023
Schwarze Löcher
Neues zu supermassereichen binären Schwarzen Löchern in aktiven galaktischen Kernen
Ein internationales Team unter der Leitung von Silke Britzen vom MPI für Radioastronomie in Bonn hat Blazare untersucht, dabei handelt es sich um akkretierende supermassereiche schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien.
14.09.2023
Sterne | Teleskope | Astrophysik
ESO-Teleskope helfen bei der Lösung eines Pulsar-Rätsels
Durch eine bemerkenswerte Beobachtungsreihe, an der zwölf Teleskope sowohl am Erdboden als auch im Weltraum beteiligt waren, darunter drei Standorte der Europäischen Südsternwarte (ESO), haben Astronom*innen das seltsame Verhalten eines Pulsars entschlüsselt, eines sich extrem schnell drehenden toten Sterns.
30.08.2023
Quantenphysik
Verschränkung macht Quantensensoren empfindlicher
Quantenphysik hat die Entwicklung von Sensoren ermöglicht, die die Präzision herkömmlicher Instrumente weit übertreffen.
30.08.2023
Atomphysik | Teilchenphysik
Ein einzelnes Ion als Thermometer
Messungen mit neuem Verfahren zur Bestimmung der Frequenzverschiebung durch thermische Strahlung an der PTB unterstützen eine mögliche Neudefinition der Sekunde durch optische Uhren.