Lithiumhydroxid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Lithiumhydroxid
__ Li+      __ O2−     __ H+
Allgemeines
Name Lithiumhydroxid
Andere Namen
  • Ätzlithion
  • Lithiumoxidhydrat
Verhältnisformel LiOH
CAS-Nummer
  • 1310-65-2
  • 1310-66-3 (Monohydrat)
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 23,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,46 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

450 °C[2]

Siedepunkt

924 °C[2]

Löslichkeit

mäßig löslich in Wasser (128 g·l−1 Lösung bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
05 – Ätzend 06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301+331-314
P: 261-​280-​305+351+338-​301+310 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1][2]
Giftig
Giftig
(T)
R- und S-Sätze R: 22-23-35
S: 9-20-26-36/37/39-45-60
LD50

210 mg·kg−1[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Lithiumhydroxid LiOH, das Hydroxid des Lithiums, ist zwar eine starke, in Wasser aber nur mäßig lösliche Base.

Synthese

Reines Lithiumoxid Li2O reagiert mit Wasser zu Lithiumhydroxid. Die technische Herstellung erfolgt durch Umsetzung von Lithiumcarbonat mit Calciumhydroxid:[4]

$ \mathrm {Li_{2}CO_{3}+\ Ca(OH)_{2}\longrightarrow 2\ LiOH+CaCO_{3}} $

Reaktionsverhalten

Lithiumhydroxid ist eine starke Base und reagiert als solche mit Säuren. Außerdem ist Lithiumhydroxid fähig, Kohlenstoffdioxid zu binden (1 g wasserfreies Lithiumhydroxid bindet 450 ml CO2[5]).

Verwendung

Der größte Teil des Lithiumhydroxids wird für die Herstellung von Lithiumstearaten benötigt, die wichtige Schmierfette für Autos oder Flugzeuge sind. Weiterhin wird es auf Grund seiner Kohlenstoffdioxid-bindenden Wirkung als Luftreiniger eingesetzt. Dies spielt vor allem in der Raumfahrt, auf U-Booten und bei Pendelatem-Tauchgeräten (Rebreather) eine Rolle. Lithiumhydroxid kann Zement zugesetzt werden und ist dabei in der Lage, die Alkali-Kieselsäure-Reaktion zu unterdrücken. Weiterhin ist Lithiumhydroxid ein möglicher Zusatzstoff in Nickel-Eisen-Akkus.[4]

In Druckwasserreaktoren wird Lithiumhydroxid dem Primärkreislauf zugesetzt, um Borsäure zu neutralisieren und einen pH-Wert von etwa 7,2 zu erreichen.[6]

Weitere Anwendungsgebiete sind Fotoentwickler, keramische Erzeugnisse und die Herstellung von Boraten.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu Lithiumhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. November 2007 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Datenblatt Lithiumhydroxid bei AlfaAesar, abgerufen am 6. Februar 2010 (JavaScript erforderlich)..
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. 4,0 4,1 U. Wietelmann, R. Bauer: Lithium and Lithium compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2000, doi:10.1002/14356007.a15_393
  5. 5,0 5,1 Lithiumhydroxid. In: Römpp-Chemielexikon, Thieme Verlag, 2008.
  6. H.-G. Heitmann: Chemische Belange in Kernkraftwerke. In: Chemie Ingenieur Technik - CIT, 1976, 48, 2, S. 124–129, doi:10.1002/cite.330480210.

Weblinks

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