Hypochlorite

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Ein Hypochlorit ist ein Salz (zum Beispiel als Natriumhypochlorit) der Hypochlorigen Säure HClO (auch unterchlorige Säure). Es enthält das Ion ClO. Chlor liegt hierbei in der Oxidationsstufe +1 vor.

Die organischen Hypochlorite R–OCl sind sehr instabil.[1]

Hypochlorit entsteht neben Chlorid, wenn man Chlor in Laugen einleitet:

$ \mathrm {Cl_{2}+2\ OH^{-}\longrightarrow Cl^{-}+ClO^{-}+H_{2}O} $

Beispiel: Durch alkalische Katalyse zerfällt Natriumhypochlorit zu Natriumchlorid und Singulett-Sauerstoff (rote Phosphoreszenz):

Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): \mathrm{2 \ NaOCl \longrightarrow 2 \ NaCl + O_2(^1 \Delta _g) \longrightarrow O_2(^3 \Sigma _g^-) + h \cdot \nu}

In Lösung disproportioniert Hypochlorit nach und nach zu Chlorat und Chlorid:

$ \mathrm {3\ ClO^{-}\longrightarrow ClO_{3}^{-}+2\ Cl^{-}} $

Hypochlorite werden zum Bleichen und Desinfizieren verwendet, siehe auch Javelwasser („Eau de Javelle“, eine wässrige Lösung von Kaliumhypochlorit) und „Eau de Labarraque“ (wässrige Lösung von Natriumhypochlorit).[2] Hypochlorit-Lösungen werden auch zum Desodorieren von Abwässern chemischer Produktionsprozesse benutzt.[3] Weiterhin sind sie Bestandteil des „respiratory burst" im Rahmen der zellulären Abwehr von Mikroorganismen. Dort werden sie zum Beispiel von der neutrophilen Myeloperoxidase gebildet und ins Phagosom abgegeben.[4]

Warnhinweis

Reinigungs- und Desinfektionsmittel, die Hypochlorite enthalten, sollten niemals zusammen mit sauren Reinigern (z. B. Bioreiniger, die Essigsäure enthalten) eingesetzt werden, weil dann giftiges Chlorgas (Cl2) frei wird.[5]

Einzelnachweise

  1. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 1820, ISBN 3-440-04513-7.
  2. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 569.
  3. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 898−899, ISBN 3-440-04513-7.
  4. G. Löffler, P. Petrides (Herausgeber): Biochemie und Pathobiochemie, Springer Medizinverlag Heidelberg 2007, S. 974.
  5. Versuchsprotokoll: Reaktion von Sanitätsreinigern

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