Bunsenit
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Bunsenit | |
Bunsenit aus Johanngeorgenstadt, Erzgebirge (Sachsen) | |
Chemische Formel |
NiO |
Mineralklasse | Oxide und Hydroxide 4.AB.25 (8. Auflage: IV/A.04) nach Strunz 04.02.01.02 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | m3m |
Farbe | dunkelgrün |
Strichfarbe | braun-schwarz |
Mohshärte | 5,5 |
Dichte (g/cm3) | 6,898 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchscheinend |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | oktaedrisch |
Zwillingsbildung | beobachtet |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | 2,37 |
Bunsenit, veraltet Nickeloxydul, chemisch Nickel(II)-oxid, ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet oktaedrische Kristalle von dunkelgrüner Farbe.
Etymologie und Geschichte
Bunsenit wurde erstmals 1858 in der Nähe von Johanngeorgenstadt im Erzgebirge gefunden und von C. Bergemann untersucht. Er untersuchte eine Mineralprobe, in der Nickelarsenide, gediegen Wismuth, aber auch grüne, oktaedrische Kristalle vorhanden waren, die in Säuren unlöslich waren. Er erkannte dabei, dass es sich dabei um das schon vorher künstlich vonRobert Bunsen hergestellte Nickeloxydul (Nickel(II)-oxid) handeln müsste.[1] James Dwight Dana nannte das neue Mineral 1868 schließlich nach Bunsen Bunsenit.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Bunsenit zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 oder 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Calciumoxid, Manganosit, Monteponit, Murdochit, Periklas und Wüstit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit den gleichen Mineralen außer dem Murdochit eine Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:1 und kleinen bis mittelgroßen Kationen (Periklasgruppe).
In der Systematik nach Dana bildet es mit Calciumoxid, Manganosit, Monteponit, Periklas, Wüstit und Hongquiit die Periklasgruppe, eine Untergruppe der einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 2+.[2]
Bildung und Fundorte
Bunsenit bildet sich in Nickelerzen unter hydrothermalen Bedingungen bei etwa 730 °C und <2000 bar durch Metamorphose. Je nach Fundort ist es vergesellschaftet mit Bismut, Annabergit, Aerugit und Xanthiosit bzw. Liebenbergit, Trevorit, Violarit, Millerit, Gaspeit, Nimit und Bonaccordit.
Es ist nur eine kleine Zahl Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität sind Funde aus Karasjok in Norwegen, dem Oblast Orenburg in Russland sowie Bon Accord und Morokweng in Südafrika bekannt.
Kristallstruktur
Bunsenit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Pm3m mit dem Gitterparameter a = 4,1769 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle (Natriumchloridstruktur).
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ C. Bergemann: Ueber einige Nickelerze. In: Journal für Praktische Chemie. 1858, 75, 1, S. 239-244, doi:10.1002/prac.18580750126.
- ↑ New Dana Classification of Halogenide Minerals
Literatur
- Bunsenit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Bunsenit
- Bunsenit bei mindat.org (engl.)