Titanocendichlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Titanocen
Allgemeines
Name Titanocendichlorid
Andere Namen
  • Dichlorobis(cyclopentadienyl)titan(IV)
  • Bis(η5-cyclopentadienyl)-titandichlorid
Summenformel C10H10Cl2Ti
CAS-Nummer 1271-19-8
Kurzbeschreibung

roter, geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 248,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,6 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

289–290°C[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315-335
P: 261 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 20/21/22-34-68
S: 9-26-36/37/39-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Titanocendichlorid (Dichlorobis(cyclopentadienyl)titan(IV)) ist ein Metallocen des Titans, das heißt eine metallorganische Verbindung mit aromatischen Ringsystemen. Das zentrale Titan(IV)-ion ist hierbei tetraedrisch von zwei Cyclopentadienylringen und zwei Chlorliganden umgeben. Aufgrund seiner Reaktivität mit Wasser und Oxidationsempfindlichkeit muss es unter Argon oder noch besser in einem erst mit Argon beschickten und anschließend evakuiertem Gefäß (beispielsweise einem Schlenkrohr) gelagert werden.

Verwendung

Titanocendichlorid kann als homogener Katalysator in einer Ziegler-Natta-ähnlichen Polymerisation verwendet werden. Gebräuchliche Monomere sind z.B. Styrol oder Propen. Das zur Methylenierung verwendete Tebbe-Reagenz kann aus Titanocendichlorid hergestellt werden.

Bildung der Tebbe-Reagenz aus Titanocendichlorid und Weiterreaktion zum Carben

Geschichte

Erste Synthese von Ernst Otto Fischer und Geoffrey Wilkinson. Diese erhielten 1973 den Nobelpreis für Chemie für ihre Arbeiten über metallorganische Verbindungen, die auch die Bindungsverhältnisse in sog. Metallocenen erklärten.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Datenblatt Titanocendichlorid bei AlfaAesar, abgerufen am 5. Februar 2010 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Datenblatt Bis(cyclopentadienyl)titanium(IV) dichloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.

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