Stanozolol

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Strukturformel
Struktur von Stanozolol
Allgemeines
Freiname Stanozolol
Andere Namen

17α-Methyl-5α-androstano[3,2-c]pyrazol-17β-ol

Summenformel C21H32N2O
CAS-Nummer 10418-03-8
PubChem 25249
ATC-Code

A14AA02

Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Anabole Steroide

Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 328,49 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
08 – Gesundheitsgefährdend

Achtung

H- und P-Sätze H: 361
P: 281 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][1]

Xn
Gesundheits-
schädlich
R- und S-Sätze R: 63
S: 53-22-36/37/39
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Stanozolol ist ein synthetisches anaboles Steroid, das sich vom Testosteron ableitet. Der Besitz von Stanozolol steht laut Arzneimittelgesetz in Deutschland unter Strafe. Alle Mengen über 150 bis 150mg werden laut Dopingmittel-Mengen-Verordnung geahndet.

Einsatzgebiet und Wirkungsweise

Stanozolol wird hauptsächlich in der Veterinärmedizin, vor allem bei Haushunden, Hauskatzen und Pferden zur Stimulierung von Appetit, Gewichtszunahme und Muskelaufbau eingesetzt (anabole Wirkung). Fertigarzneimittel sind in den meisten europäischen Ländern nicht mehr im Markt. In der Humanmedizin kann Stanozolol angezeigt sein in der Langzeitbehandlung bzw. Prophylaxe des erblichen Quincke-Ödems (hereditäres Angioödem).[3] Hier sind ebenfalls keine Fertigarzneimittel verfügbar.

Die anabole Eigenschaft macht Stanozolol auch als Dopingmittel verwendbar. Bekannt wurde es bei den Olympischen Spielen 1988, als der Leichtathlet Ben Johnson der Einnahme von Stanozolol überführt wurde. Stanozolol wirkt trotz seiner Verwandtschaft mit Dihydrotestosteron nur schwach androgen und mittelmäßig anabol. Stanazolol kann im menschlichen Körper nicht zu Östrogen konvertieren. Ein Stanozolol-Derivat ist Furazabol.

Im Body-Building wird Stanozolol vor Wettkämpfen und in der Diätphase missbraucht, da man mit Stanozolol auch in Negativkalorienphasen magere Muskelmasse aufbauen kann. Der Kraftzuwachs ist im Vergleich zu anderen Steroiden moderat aber stetig.

Nebenwirkungen

Stanozolol beeinflusst die Blutfettwerte negativ wie kein anderes Steroid. Laut einer Studie des Arzneimittelherstellers Zambon S.A. (Spanien/Barcelona), der das Stanozolol enthaltende Medikament Winstrol vertreibt, kann bereits die Gabe von 50 mg alle 48 Stunden den Wert für das High Density Lipoprotein (HDL) um bis zu 99 % verschlechtern. Ein tiefer HDL-Wert stellt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zum Herzinfarkt dar, da sich Blutfette in den Arterien ablagern und sie verstopfen können. Das Risiko ist zusätzlich erhöht bei der kombinierten Einnahme von Stanozol mit Trenbolon oder Boldenon.

Stanozolol trägt am C17 in alpha-Stellung eine Methylgruppe und ist dadurch wie auch andere C17-alkylierte Steroide leberschädlich, insbesondere bei oraler Verabreichung (Tabletten). Stanozolol trocknet bei regelmäßiger Einnahme die Gelenke aus, was zu Schmerzen und eventuellen Langzeitschäden führen kann.[4]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Stanozolol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. April 2011.
  2. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  3. K. Hardtke et. al. (Hrsg.): Kommentar zum Europäischen Arzneibuch Ph. Eur. 6.3, Stanozolol. Loseblattsammlung, 33. Lieferung 2009, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart.
  4. Das Schwarze Buch - Anabole Steroide, 2007. Seite 467/468 ISBN 978-3-00-020944-4.

Handelspräparate

  • Winstrol (ES)
  • Winstrol Depot (UK)

Weblinks

  • Datenblatt Stanozolol bei Vetpharm, abgerufen am 5. August 2012.
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