Pyridin-3-sulfonsäure

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Strukturformel
Struktur von Pyridin-3-sulfonsäure
Allgemeines
Name Pyridin-3-sulfonsäure
Andere Namen
  • 3-Pyridinsulfonsäure
  • β-Pyridinsulfonsäure
Summenformel C5H5NO3S
CAS-Nummer 636-73-7
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 159,17 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,72 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

357 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280-​305+351+338-​310 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][1]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 34
S: 26-36/37/39-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Pyridin-3-sulfonsäure ist eine organische Verbindung welche aus einem Pyridinring besteht, der in 3-Position eine Sulfonsäuregruppe trägt.

Darstellung

Die Verbindung kann durch Sulfonierung von Pyridin hergestellt werden. Elektrophile aromatische Substitutionen laufen an Pyridin jedoch nur schwer ab und die Reaktion von Pyridin mit Schwefelsäure ergibt selbst unter scharfen Bedingungen keine nennenswerte Mengen an Pyridin-3-sulfonsäure. Es ist jedoch durch Kochen in einem Überschuss von Oleum bei 320 °C mit akzeptabler Ausbeute zugänglich.[5] Der Grund für die schlechten Ausbeuten ist die bevorzugte Addition des Elektrophils Schwefeltrioxid an den Pyridinstickstoff, wodurch der Heteroaromat für elektrophile Angriffe zusätzlich desaktiviert wird.[6] Die Sulfonierung mit Oleum verläuft jedoch glatt in Gegenwart katalytischer Mengen Quecksilber(II)-sulfat.[7] Der zu Grunde liegende Mechanismus ist bisher nicht geklärt.[6]

Eigenschaften

Pyridin-3-sulfonsäure ist ein weißer Feststoff, der bei 357 °C schmilzt[1]. Er kristallisiert in prismatischen Stäbchen im orthorhombischen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 11,41 Å, b = 15,08 Å und c = 7,20 Å mit 8 Formeleinheiten je Elementarzelle.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Datenblatt Pyridin-3-sulfonsäure bei Merck, abgerufen am 4. Juni 2010.
  2. 2,0 2,1 Beta-Pyridinesulfonic Acid, in: Anal. Chem. 1948, 20, 879; doi:10.1021/ac60021a602.
  3. 3,0 3,1 Datenblatt 3-Pyridinesulfonic acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. O. Fischer: Notiz über Nikotinsäure aus Pyridin, in: Chem. Ber., 1882, 15, S. 62–64; doi:10.1002/cber.188201501180.
  6. 6,0 6,1 J. A. Joule, K. Mills: Heterocyclic Chemistry 3. Auflage, 2004, Blackwell Science, Oxford, ISBN 0-632-05453-0.
  7. E. F. Möller, L. Birkofer: Konstitutionsspezifität der Nicotinsäure als Wuchsstoff bei Proteus vulgaris und Streptobacterium plantarum , in: Chem. Ber., 1942, 75, S. 1108–1118; doi:10.1002/cber.19420750912.

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