Germanocolusit

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Germanocolusit
Andere Namen
  • IMA 1991-044
Chemische Formel

Cu26V2(Ge,As)6S32

Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.30 (8. Auflage: II/C.10) nach Strunz
03.01.01.02 nach Dana
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin $ {\bar {4}}3m $
Farbe gelb
Strichfarbe
Mohshärte 4,5-5
Dichte (g/cm3) 4,44
Glanz
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Germanocolusit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu26V2(Ge,As)6S32 und bildet einzelne, bis 100 μm große Körner von gräulich-, grünlich- oder olive-gelber Farbe.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1992 von E.M. Spiridonow, W.M. Kachalowskaja, W.W. Kowatschew und L.Y. Krapiwa in der Nähe von Urup in Karatschai-Tscherkessien (Russland) gefunden. Sie benannten es auf Grund der Ähnlichkeit zum Mineral Colusit und dem enthaltenen Element Germanium.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Germanocolusit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Morozeviczit, Nekrasovit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Sulvanit und Vinciennit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Colusit, Germanit, Maikainit, Nekrasovit, Ovamboit und Stibiocolusit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Colusit, Nekrasovit und Stibiocolusit die Colusitgruppe, eine Untergruppe der Sulfosalze mit der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [By Cz] (A: Metalle, B: Halbmetalle, C. Nichtmetalle) und dem Verhältnis von z/y > 4.[1]

Bildung und Fundorte

Germanocolusit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen in germanium-reichen, polymetallischen Lagerstätten. Es ist vergesellschaftet mit Renierit, Germanit, Gallit, Mawsonit, Bornit, Enargit, Tennantit, Chalkopyrit, Chalkosin, Galenit und Pyrit.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur vier Fundorte (Stand Juli 2010) bekannt. Neben der Typlokalität fand man Germanocolusit in Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo, Maikain in Kasachstan und der Tsumeb-Mine in Namibia.

Kristallstruktur

Germanocolusit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $ P{\bar {4}}3m $ mit dem Gitterparameter a = 10,568 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Germanocolusit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks

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