Chlordiazepoxid

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Strukturformel
Struktur von Chlordiazepoxid
Allgemeines
Freiname Chlordiazepoxid
Summenformel C16H14ClN3O
CAS-Nummer 58-25-3
PubChem 2712
ATC-Code

N05BA02

DrugBank APRD00682
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse
Wirkmechanismus

wirkt modulierend auf die Bindungsstelle des Neurotransmitters GABA (γ-Aminobuttersäure) am GABAA-Rezeptor

Verschreibungspflichtig: Ja (teilweise BtMG)
Eigenschaften
Molare Masse 299,76 g·mol−1
Schmelzpunkt

230 − 232 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar

H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][4]

T
Giftig
R- und S-Sätze R: 22-52/53-61-62-68
S: 22-36/37-45-53-61
LD50
  • 200 mg·kg−1 (Maus, peroral)[1]
  • 392 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Chlordiazepoxid ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der lang wirksamen Benzodiazepine. Seine Halbwertszeit beträgt 36 bis 200 Stunden,[5] die seines aktiven Hauptmetaboliten Desmethylchlordiazepoxid 24 bis 96 Stunden.[6]

Chlordiazepoxid wird verwendet zur symptomatischen Behandlung akuter und chronischer Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände. Die Anwendung bei durch Spannung, Erregung und Angst ausgelöste, behandlungsbedürftige Schlafstörungen ist nur mit Einschränkung angezeigt, da die Benzodiazepin-Wirkung aufgrund der langen Halbwertszeit auch tagsüber besteht. Es kann schon nach kurzer Anwendung zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen.

Chlordiazepoxid wurde von Leo Sternbach entdeckt und 1960 als erstes Benzodiazepin von Hoffmann-La Roche auf den Markt gebracht.

Der Arzneistoff Chlordiazepoxid unterliegt in der Bundesrepublik Deutschland der Gesetzgebung des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Er wurde in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) aufgenommen. Ausgenommen sind Zubereitungen, die ohne einen weiteren betäubungsmittelrechtlich regulierten Stoff je abgeteilte Form bis zu 25 mg Chlordiazepoxid enthalten; sie können ohne Betäubungsmittelrezept verordnet werden.

Handelsnamen

Monopräparate

Librium (D), Multum (D), Radepur (D)

Kombinationspräparate

Librax (CH), Librocol (CH), Limbitrol (A, CH) [7][8][9]

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Chlordiazepoxid bei LGC Standards, abgerufen am 16. November 2012.
  2. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Datenblatt CHLORDIAZEPOXIDE CRS beim EDQM, abgerufen am 20. Februar 2009.
  5. Gossel, T.A., J.D. Bricker. Principles of Clinical Toxicology. 3rd ed. New York, NY: Raven Press, Ltd., 1994., p. 314 ISBN 0-7817-0125-2
  6. American Medical Association. AMA Drug Evaluations Annual 1991. Chicago, IL: American Medical Association, 1991., S. 216, ISBN 0-89970-401-8.
  7. Rote Liste Online, Stand: August 2009
  8. AM-Komp. d. Schweiz, Stand: August 2009
  9. AGES-PharmMed, Stand; August 2009
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