Zwischenprodukt

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Unter einem Zwischenprodukt oder Intermediat versteht man in der Chemie ein Reaktionsprodukt, welches bei einer chemischen Reaktion zwar entsteht, aber entweder aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus nicht isoliert bzw. nicht verkauft wird oder aber aus technischen bzw. chemischen Gründen gar nicht isoliert werden kann. Bei reaktionsmechanistischer Betrachtung ist ein Zwischenprodukt ein Molekül, das in einer mehrstufigen Reaktion sowohl als Produkt eines Reaktionsschrittes, wie auch als Reaktant des darauf folgenden fungiert.[1]

Auch bei biochemischen Reaktionen wird der Ausdruck bisweilen verwendet, um biochemische Reaktionsprodukte (beispielsweise im Körperinneren) als Zwischenstufen zum eigentlichen Endprodukt zu bezeichnen.

Begriffliche Grenzen zwischen Rohstoff, Zwischenprodukt und Endprodukt zu ziehen, ist oft nur willkürlich möglich.[2] Der Ausdruck Zwischenprodukt unterliegt oft der Betrachtungsweise: So ist Harnstoff für viele Unternehmen ein Endprodukt, für andere Hersteller jedoch nur ein Zwischenprodukt zur Herstellung von Melamin und für den Bauern als Düngemittel ein Rohstoff.

In der Lebensmittelindustrie bezeichnet Zwischenprodukt ein zur Weiterverarbeitung bestimmtes Produkt, das zwischen Rohstoff und Endprodukt steht.

Zwischenprodukte werden häufig auch als intermediär bezeichnet, insbesondere die intermediären Teilchen in Reaktionen in der Teilchenphysik.

Einzelnachweise

  1. Albert Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomoleküle, Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006, S. 19, ISBN 978-3-906390-29-1.
  2. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 4744−4745, ISBN 3-440-04513-7.

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