William Henry Bragg

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William Henry Bragg

Sir William Henry Bragg (* 2. Juli 1862 in Wigton, Cumberland; † 10. März 1942 in London) war ein britischer Physiker und Physik-Nobelpreisträger.

Leben

Bragg besuchte das King William's College auf der Isle of Man und studierte anschließend am Trinity College der University of Cambridge. 1886 erhielt der damals 24-jährige einen Ruf der University of Adelaide in Südaustralien und übernahm dort den Lehrstuhl für Mathematik und Physik. 1906 folgte die Mitgliedschaft in der Royal Society. Nach mehr als 20 Jahren kehrte der Physiker 1909 nach Großbritannien zurück und erhielt eine Professorenstelle der University of Leeds. Vier Jahre später wurde Bragg Professor für Physik am University College London.

Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Bragg für die britische Admiralität. 1920 wurde Bragg in den Ritterstand erhoben, zum Präsidenten der Physical Society ernannt und erhielt die Ehrenmitgliedschaft des Trinity College (honorary fellow). Seit 1923 war Bragg Chemieprofessor an der Royal Institution in London, von 1935 bis 1940 leitete er die Royal Society.

Er heiratete 1889 Gwendoline Todd und hatte einen Sohn William Lawrence Bragg (1890–1971).

Werk

In seinen wissenschaftlichen Arbeiten befasste sich Bragg mit Phänomenen der Radioaktivität und der Röntgenstrahlung. So erforschte der Wissenschaftler beispielsweise das Absorptions- und Ionisationsverhalten ionisierender Strahlung in Abhängigkeit vom Abstand der Strahlenquelle zur ionisierten Materie.

1913 entwickelte Bragg gemeinsam mit seinem Sohn Lawrence das auf der Röntgenbeugung beruhende Braggsche Spektrometerverfahren, das zunächst zur Bestimmung von Röntgenspektren, dann aber auch zur Bestimmung von Kristallstrukturen eingesetzt wurde. Mit diesem Verfahren gelang es den Physikern, den atomaren Aufbau einiger Minerale und Legierungen aufzuklären sowie die Wellenlänge von Röntgenstrahlen zu bestimmen. Im Mittelpunkt stand dabei die von den Forschern aufgestellte und nach ihnen benannte Braggsche Gleichung, die die Beziehung zwischen dem Beugungswinkel Θ, der Wellenlänge λ des Röntgenstrahls und dem Netzebenenabstand d wiedergibt: nλ = 2d sin Θ.

In Anerkennung dieser Leistungen wurden Vater und Sohn 1915 mit dem Nobelpreis für Physik „für ihre Verdienste um die Erforschung der Kristallstrukturen mittels Röntgenspektroskopie“ ausgezeichnet.

Auszeichnungen

1907 wurde er als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die ihm 1916 die Rumford-Medaille und 1930 die Copley-Medaille verlieh.

1914 erhielt er, zusammen mit seinem Sohn William Lawrence Bragg, die Barnard-Medaille.

1915 erhielt er, zusammen mit seinem Sohn William Lawrence Bragg, den Nobelpreis für Physik sowie die Matteucci-Medaille

1917 erhielt er den Titel Commander of the British Empire, 1920 den Titel Knight Commander of the British Empire und 1931 folgte der Order of Merit.

Literatur

  • S. G. Tomlin: Bragg, Sir William Henry (1862–1942). In: Douglas Pike: Australian Dictionary of Biography. Melbourne University Press, London 1966ff. ISBN 0-522-85382-X (englisch) Band 7, 1979, S. 387–388

Weblinks

 Commons: William Henry Bragg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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