Wealdenkohle

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Wealdenkohle

Wealdenkohle wird Kohle genannt, die in der Unteren Kreide entstanden ist. Namensgebend ist eine englische Ortschaft namens Wealden, in der die Schichten dieses ersten 5 Millionen Jahre andauernden Zeitabschnittes der Unteren Kreidezeit erstmals erforscht wurden. Die Hauptvorkommen dieser Kohle liegen im Weser-Ems-Gebiet.

Geologie

Mit der Unterkreide begann vor etwa 146 Millionen Jahren im Weser-Ems-Gebiet der letzte Abschnitt des Erdmittelalters. Der erste 5 Millionen Jahre andauernde Zeitabschnitt wurde früher nach der Ortschaft Wealden benannt. In jüngerer Zeit wurden die Grenzen zwischen Jura und Kreide tiefer gelegt, und die Schichtstufe wird heute Berriasium bezeichnet. Die darin enthaltene Bückeburgfolge enthält das bisherige deutsche Wealden.

Wie in der Karbonzeit herrschte ein tropisch-subtropisches Klima, in der Zypressenähnliche Bäume, Ginkgoarten, Koniferen, Farne und Palmen wuchsen. Ganz Norddeutschland glich einem Sumpfwaldmoor.

Entscheidend für die Kohlebildung war der Wechsel zwischen Meer und Land. Seit dem Jura bestand in Norddeutschland mit dem „Niedersächsischen Becken“ ein sinkender Trog, der sich mit brakischen und festländischen Ablagerungen füllte. Sein Südrand war von einem Hochplateau mit Mittelgebirgscharakter, der Rheinischen Masse, festgelegt. Während der Wealdenzeit schütteten Flüsse im heutigen Osnabrücker Land Sand in das Becken, im östlichen Teil auch Ton. So dienten die Sumpfwaldmoore als Grundlage für entstehende Kohleflöze.

Zutage treten die Schichten des Wealden heute am Nordrand der deutschen Mittelgebirgsschwelle im nördlichen Teutoburger Wald, im nördlichen Wiehengebirge, im Bückeberg und auf der Nordseite des großen und kleinen Deisters. Die Mächtigkeit des Wealden schwankt mit zunehmender Entfernung von der Küste zwischen 500 m im Süden und 1000 m im Norden. Bis zu fünf Kohleflöze sind während der Wealdenzeit gebildet worden. Die größten Vorkommen liegen östlich der Weser am Deister und nördlich des Wesergebirges. Steinkohleführende Schichten des Wealden sind auch Teil der Osning-Verschiebung des Teutoburger Waldes.

Inkohlung

Die Inkohlung der Wealdenkohle ist je nach Fundort verschieden. Sie reicht von Braunkohlenstadium bis zum Anthrazitstadium. Am stärksten umgewandelt ist die Wealdenkohle bei Recke, Sundern und Bohmte im Osnabrücker Raum. Auch bituminösen Einschaltungen älterer Schichten, wie des Juras und des Karbons, sind hier stark inkohlt (siehe Schafberg (Ibbenbüren), Piesberg). Dies wurde vom Bramscher Pluton hervorgerufen.

Analysen der Kohle ergaben:

  • Wealdenkohlegebiet bei Wellingholzhausen und Borgloh-Oesede
    • fünf Flöze mit Schwefelgehalten von 1 bis 10 Prozent Schwefel (hauptsächlich Schwefelkies), und 10 bis 35 Prozent Asche. Sämtliche Vorkommen sind als Fettkohle einzuordnen mit 20 bis 35 Prozent flüchtigen Bestandteilen.
  • Bohmte
    • vier Flöze, Schwefelanteil 0,75 Gew.-%, Asche 1,55–5 Gew.-% und 4,2 bis 10 Prozent flüchtigen Bestandteilen. Das Vorkommen ist als Anthrazit einzustufen.
  • Minden
    • zwei Flöze, Schwefelanteil 8 bis 9 Prozent, 22 Prozent flüchtige Bestandteile, gasarme Fettkohle.

Bergbau auf Wealdenkohle

  • Borgloh-Oesede
  • Bad Iburg am Limberg von 1874 bis 1903
  • Wellingholzhausen
  • Bohmte
  • Minden, Zeche Minden

52.2705678.955483

  • Hüttenstollen Osterwald

52.1142049.625766


Versuche gab es im Tecklenburger Land bei Brochterbeck.

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