Stevens-Umlagerung

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Stevens-Umlagerung mit einem Ammoniumsalz (oben) und einem Sulfoniumsalz (unten)

Die Stevens-Umlagerung ist eine Namensreaktion in der organischen Chemie, die von Thomas Stevens Stevens gefunden wurde. Bei ihr wird unter Einwirkung einer Base ein organischer Rest R (Alkyl, Allyl, Benzyl) von einem vierfach gebundenem Stickstoffatom (einem quartärem Ammoniumsalz) zu einem benachbarten Kohlenstoffatom verschoben, das einen elektronenziehenden Rest (EWG: "electron withdrawing group") trägt.[1] Die gleiche Reaktion findet auch mit Sulfoniumsalzen statt.

Mechanismus

Die Umlagerung verläuft dabei unter Retention der Stereochemie des wandernden Substituent, was gegen eine konzertierte [1,2]-Wanderung spricht, da bei dieser eine Inversion der Stereochemie der wandernden Gruppe auftreten müsste. Es wird daher ein radikalischer Mechanismus angenommen, bei dem die beiden aus der homolytischen Dissoziation der Bindung entstehenden Radikale im „Lösungsmittelkäfig“ nah beieinander bleiben, da schnelle Rekombination zum Produkt erfolgt. Neben dem radikalen Verlauf ist außerdem ein Ionenpaar-Mechanismus bekannt, welcher über eine heterolytische Spaltung abläuft.


Stevens-Umlagerung

Literatur

  • László Kürti, Barbara Czako: Strategic Applications of Named Reactions in Organic Synthesis. Elsevier, Amsterdam u. a. 2009, ISBN 978-0-12-369483-6.

Einzelnachweise

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