Seide

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Weiße Naturseide
Farbauswahl gefärbter Seide

Seide ist eine feine Faser, die aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners, gewonnen wird. Sie ist die einzige in der Natur vorkommende textile Endlos-Faser und besteht hauptsächlich aus Protein. Sie kommt ursprünglich vermutlich aus China und war eine wichtige Handelsware, die über die Seidenstraße nach Europa transportiert wurde. Neben China, wo heute noch der Hauptanteil produziert wird, sind Japan und Indien weitere wichtige Erzeugerländer, in denen der Seidenbau betrieben wird.

Das zugehörige Adjektiv ist seiden.

Geschichte

Frauen „schlagen“ Seide (Huizong, China, 12. Jh.)
Foulard (Seidentuch) im klassischen Equipage-Stil

Schon die alte Indus-Zivilisation (etwa 2800 bis 1800 v. Chr.)[1] und das alte China kannten die Seide. Durch genaue Untersuchungen der Seidenstruktur von archäologischen Funden wurde festgestellt, dass man zur Seidenproduktion im Indus-Gebiet den Seidenspinner der Gattung Antheraea benutzte. Es handelt sich hier um eine sogenannte wilde Seide. Chinesische Seide dagegen stammte einzig von dem domestizierten Seidenspinner (Bombyx mori).[2] Der Ursprung letzterer liegt etwa im 3. Jahrtausend v. Chr. und ist eher von Legenden umrankt, als dass es genaue Jahreszahlen gäbe. Der Sage nach soll in China der legendäre Kaiser Fu Xi (etwa um 3000 v. Chr.) als erster auf den Gedanken gekommen sein, Seidenraupen zur Herstellung von Gewändern zu nutzen. Fu Xi gilt auch als Erfinder eines mit Seidenfäden bespannten Saiteninstruments. Die Sage nennt noch einen weiteren berühmten Kaiser: Shennong (Gott des Ackerbaus, etwa 3000 v. Chr.) soll das Volk gelehrt haben, Maulbeerbäume und Hanf anzubauen, um Seide und Hanfleinen zu gewinnen. Xiling, die Gattin des Gelben Kaisers Huáng Dì, hat angeblich im 3. Jahrtausend v. Chr. dem Volk die Nutzung von Kokons und Seide zur Herstellung von Kleidungsstücken beigebracht.

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Aufbauend auf dieser Legende wurde anhand der chinesischen Kaiser-Chronologie eine Entstehungszeit der Seide von 2700 bis 2600 v. Chr. angenommen, da bei den Ausgrabungen von Quianshanyang Fragmente von Seidengeweben gefunden wurden, die mittels Radiocarbondatierung in die Zeit um 2750 v. Chr. datiert werden konnten.

Ein Fernhandel mit chinesischer Seide existierte schon zu Beginn der Zeitrechnung. Laut dem Römer Plinius dem Älteren (etwa 23 bis 79 n. Chr.), der auch die Seidenraupen beschreibt, verdankt der antike Mittelmeerraum die Herstellung der Koischen Seide einer gewissen Pamphilia von Kos.[3] Diese Seide wurde jedoch zunehmend durch feinere und dünnere chinesische Seide verdrängt. Der römische Satiredichter Juvenal klagte im Jahre 110 n. Chr., dass die römischen Frauen so verwöhnt seien, dass sie mittlerweile sogar die feine Seide als zu rau empfänden. Die chinesische Seide gelangte über mehrere Handelsstationen nach Rom. Chinesische Händler brachten die Seide zu den Häfen von Sri Lanka, wo indische Händler sie aufkauften. Arabische und griechische Händler kauften Seide an der südwestlichen Küste des indischen Halbkontinents ein. Der nächste Umschlagsplatz war die Inselgruppe Sokotra im nordwestlichen Indischen Ozean. Von dort aus wurde die Seide in der Regel bis zu dem antiken ägyptischen Rotmeerhafen Berenike gebracht.[4] Kamelkarawanen transportierten sie anschließend weiter bis zum Nil, wo die Fracht erneut mit Schiffen bis nach Alexandria gelangte. Hier kauften sie überwiegend römische Händler auf, die die Seide schließlich in das Gebiet des heutigen Italien importierten.[5] Charakteristisch für diesen Fernhandel war, dass chinesische Händler selten westlich von Sri Lanka in Erscheinung traten, indische Händler nur den Zwischenhandel bis zum Roten Meer übernahmen und römische Händler sich auf den Handel zwischen Alexandria und dem römischen Reich begrenzten. Griechische Händler hatten dagegen den größten Anteil an diesen Transaktionen und handelten Seide von Indien bis an die italienische Küste. Es dauerte ungefähr 18 Monate, bis Seide vom Süden Chinas die Häfen entlang der italienischen Küste erreichte.[6] Ein Handel über die Seidenstraße setzte erst im 2. Jahrhundert n. Chr. verstärkt ein. Der Beginn der Seidenstraße wird oft mit ca. 100 v. Chr. angegeben. Man vermutet, dass hierfür der Offizier Zhang Qian, den Kaiser Wudi in die Königreiche von Zentralasien zum Anknüpfen von Handelsbeziehungen entsandt hatte, ausschlaggebend war. Diese Handelsroute war deutlich komplexer und der genaue Weg verschob sich entsprechend den jeweiligen politischen Verhältnissen. Typische Umschlagsplätze der Seide waren Herat (heutiges Afghanistan), Samarkand (heutiges Usbekistan) und Isfahan (heutiger Iran). Während beim Seehandel griechische Händler eine große Rolle spielten, dominierten jüdische, armenische und syrische Zwischenhändler den Handel über den Landweg.[7]

Den Chinesen war es bei Todesstrafe verboten, die Raupen oder ihre Eier außer Landes zu bringen. Um das Jahr 555 herum gelang es jedoch angeblich zwei persischen Mönchen, einige Eier zum oströmischen Kaiser Justinian I. nach Konstantinopel zu schmuggeln. Mit diesen Eiern und dem Wissen, welches sie bei ihrem Aufenthalt in China über die Aufzucht von Seidenspinnern erworben hatten, war jetzt auch außerhalb Chinas eine Produktion von Seide möglich. Es ist allerdings fraglich, ob die Eier des Seidenspinners diese lange Reise überstanden hätten. Fest steht aber, dass um 550 n. Chr. die Seidengewinnung im Byzantinischen Reich begann. In Europa etablierten sich eine Reihe Regionen als Zentren der Seidenproduktion und der Seidenfärberei. Die norditalienische Stadt Lucca verdankte ihren Einfluss und ihre Macht im 13. Jahrhundert beispielsweise ihrer Seidenindustrie mit ihren mechanischen, wasserkraftgetriebenen Seidenzwirnmühlen. Insbesondere die Farbenpracht, in der Luccaer Färber diese Seide färben konnte, galt in Europa als unübertroffen. Politische Unruhen zu Beginn des 14. Jahrhunderts führten dazu, dass sich Luccaer Textilhandwerker in Venedig niederließen und es dadurch zu einem Know-how-Transfer kam, der langfristig dazu beitrug, dass Lucca zu einer unbedeutenden Provinzstadt wurde.[8]

Vom 17. bis 19. Jahrhundert hatte neben Zürich und Lyon auch Krefeld eine bedeutende Seidenindustrie, die von der Familie van der Leyen dominiert wurde. Zu den berühmtesten Kunden gehörten der französische Kaiser Napoleon und der preußische König Friedrich II. Im Jahr 1828 kam es im Rahmen der wachsenden Unzufriedenheit der deutschen Weber auch in Krefeld zu Aufständen der Seidenweber. Sie protestierten gegen die Lohnkürzungen der Firma von der Leyen.

Herstellung

Die einst vier wichtigsten Schmetterlinge für die Seidenerzeugung, aus Meyers Konversations-Lexikon (1885–1892)


Da die meisten Seidenraupen sich von den Blättern des Maulbeerbaumes ernähren, wird von Maulbeerseide gesprochen. Es gibt aber auch Seidenraupen, wie z. B. die des Japanischen Eichenseidenspinners (Antheraea yamamai), die sich von Eichenblättern ernähren. Um Qualitätsseide zu erhalten, müssen Seidenraupen unter besonderen Bedingungen aufgezogen werden.

Die Raupen verpuppen sich, wobei sie die Seide in speziellen Drüsen im Maul produzieren und in großen Schlaufen in bis zu 300.000 Windungen um sich herum legen. Sie werden mithilfe von Heißwasser oder Wasserdampf vor dem Schlüpfen abgetötet, um zu verhindern, dass die Kokons zerrissen werden. Jeder Kokon enthält ein ununterbrochenes, sehr langes und feines Filament. Drei bis acht Kokons bzw. Filamente werden zusammen abgewickelt oder gehaspelt (sogenannte Haspelseide), kleben aufgrund des Seidenleims zusammen und bilden ein sogenanntes Grége, einen Seidenfaden[9]. Dieser Faden lässt sich zu glatten Textiloberflächen verarbeiten. Um 250 g Seidenfaden zu erhalten, werden um die 3000 Kokons, das entspricht etwa 1 kg, benötigt.

Um die Seide vom Seidenleim (Sericin, auch Seidenbast) zu befreien, der auch Träger der gelben und anderen Färbungen ist, wird sie in Seifenwasser gekocht und erscheint rein weiß. Diesen Vorgang nennt man Entschälen oder Degummieren. Die Seidenfäden werden durch das Kochen dünner, geschmeidiger und glänzender. Anschließend wird die Seide häufig noch chemisch weiter veredelt. Durch das Entfernen des Seidenleims wird der Faden leichter, das wird teilweise durch das Hinzufügen von Metallsalzen (meist Zinnverbindungen) ausgeglichen. Durch Schwefeldioxid wird die Seide gebleicht.

Anwendungen

Seidengarne

Mehrere gehaspelte Seidenfäden werden miteinander verzwirnt. Durch unterschiedliche Zwirntechniken entstehen funktionsangepaßte Schuss- und Kettfäden. Dabei wird nach der DIN 60550 („Webgarne aus Seide“) als Organzin (oder Organsin) ein Zwirn bezeichnet, der aus zwei oder drei Grègen hergestellt wird, die ihrerseits bereits verdreht sind; diese Garnqualität kann für Webketten eingesetzt werden. Trame-Garn dagegen wird aus zwei oder mehr ungedrehten Grègen verzwirnt und eignet sich nur als Schußmaterial.[10]

Seidengewebe

Durch unterschiedliche Webverfahren entstehen verschiedene Seidenqualitäten. Typische Gewebearten bei Weiterverarbeitung der Seide sind:

  • Chiffon
  • Satin oder Atlas
  • Taft

weitere Sorten sind

  • Organza
  • Georgette
  • Surah
  • Crêpe Satin
  • Crepe de Chine
  • Samit
  • Brokat
  • Habotai-Seide zeichnet sich durch eine feine, glatte Webstruktur aus. Sie eignet sich gut für die Seidenmalerei, da ihr Gewebe fließendweich ist.

Seidenpulver

Seidenpulver wird in Kosmetikprodukten als Zusatzstoff eingesetzt, z. B. in Lippenstiften, Hautcremes und Seifen.

Eigenschaften und Qualitätsbezeichnungen

Seide zeichnet sich durch ihren Glanz und ihre hohe Festigkeit aus und wirkt isolierend gegen Kälte und Wärme. Sie kann bis zu einem Drittel ihres Gewichtes an Wasser einlagern. Seide neigt wenig zum Knittern. Auf Seidenstoffen werden besonders brillante Farben erzielt. Empfindlich ist Seide gegenüber hohen Temperaturen, Abrieb und Wasserflecken.

Die Qualität der Seide hängt unter anderem von ihrem Gewicht ab. Eine Momme (japanische Gewichtseinheit) beträgt ca. 4,306 g pro m². Die Seide wird häufig mit der Bezeichnung Pongé angeboten. Einer Momme entspricht eine Pongé.

Unter Chappe versteht man alle bei der Herstellung der Seide abfallenden, geringwertigen Seiden, die wieder unter sich verschiedenen Wert haben (Abfälle der Filanda vom Abhaspeln der Seide von den Kokons: Struse, Strusini, Abfälle der Zwirnerei). Die gereinigten Abfälle werden in der Chappespinnerei zu Chappegarn versponnen. Von den eigentlichen Seidengarnen unterscheidet sich dieses durch die etwas rauhe, faserige Oberfläche. Sie wird zuweilen auch Strazza genannt.[11]

Bezeichnungen aufgrund Herkunft oder Herstellungsverfahren:

  • Bouretteseide (Grobspinnverfahren aus kurzen Faserstücken)
  • Pelseide Rohseidefäden aus qualitativ minderwertigen Kokons[12]
  • Chappe- oder Schappeseide (aus Seidenabfällen)
  • Dupionseide (typische Unregelmäßigkeiten der Fäden)
  • Fagaraseide (Seide des Atlasspinners)
  • Haspelseide oder Maulbeerseide (von gehaspelten Endlosfäde des Maulbeerspinners)
  • Noileseide
  • Soupleseide (durch Seifenlauge teilweise entbastet)
  • Tussahseide (Seide des Japanischen Eichenseidenspinners)
  • Wildseide von verschiedenen Seidenspinnerarten
  • Halbseide (Sammelbezeichnung für Gewebe, die in einer Fadenrichtung aus Seide, in der anderen aus einem zweiten Faserstoff, meist Baumwolle, bestehen)
  • Organsin, ein 2- bis 3fach-Zwirn, der überwiegend als Kettfaden dient (man unterscheidet nach Anzahl der Drehungen pro Meter Taftzwirnung, Satinzwirnung, Samtzwirnung, Stratorto und Grenadine)[13]

Wildseide wie die Tussahseide (Seide des Japanischen Eichenseidenspinners) oder Fagaraseide (Seide des Atlasspinners) wird aus den Kokons bereits geschlüpfter Schmetterlinge gewonnen, die nicht unter menschlicher Aufsicht gezüchtet wurden. Bei Schlüpfung hinterlassen sie ein Loch, was den Faden in mehrere Teile zerreißt. Bei Verwebung werden die Fäden verdickt, wodurch die charakteristischen unregelmäßig-noppigen Textiloberflächen entstehen.

Zusammensetzung und Aufbau

Die Seide von Insekten besteht wie die Seide der Spinnen aus den langkettigen Eiweißmolekülen Fibroin (70–80 %) und Sericin (20–30 %). Fibroin ist ein β-Keratin mit einer Molekularmasse von 365.000 kDa.

Die sich wiederholende Folge der Aminosäuren im Fibroin lautet Gly-Ser-Gly-Ala-Gly-Ala.

Primärstruktur des Seidenproteins Fibroin, (Gly-Ser-Gly-Ala-Gly-Ala)n

Die im Seidenfaden vorherrschende Sekundärstruktur ist das antiparallele β-Faltblatt.[14] Die Quartärstruktur des Fibroins besteht aus zwei identischen Untereinheiten, welche sich parallel aneinander lagern, aber gegengerichtet. Diese Anordnung wird durch Wasserstoffbrückenbindungen und hydrophobe Wechselwirkungen zwischen den Untereinheiten stabilisiert.

Die kompletten Moleküle ordnen sich im Seidenfaden wiederum parallel an. Der Glanz der Seide beruht auf Reflexion des Lichtes an diesen mehrfachen Schichtungen.

Fibroin des Seidenspinners kann in mindestens drei Konformationen vorkommen, woraus unterschiedliche Qualitäten des Seidenfadens resultieren: Seide I, II und III. Seide I ist der natürliche Zustand des Fadens, Seide II findet sich im gespulten Seidenfaden.[15] Seide III bildet sich in wässrigem Zustand an Grenzflächen.

Da Proteine auch Polyamide sind, ist der Seidenfaden eine natürliche Polyamidfaser. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und des besonderen, nahezu dreieckigen Querschnitts der Faser unterscheiden sich ihre Eigenschaften der Seide spezifisch von denen synthetischer Polyamidfasern.

Neben Faserproteinen sind in der Seide auch lösliche (löslich in Propylenglycol oder Glycerin) Skleroproteine sowie weitere Anteile enthalten:[16]

Bestandteil Anteil
Seidenfilamente (schwefelfreies, hochpolymeres Eiweiß) 70–80 %
Seidenbast 20–30 %
Wachsbestandteile 0,4–0,8 %
Kohlenhydrate 1,2–1,6 %
Naturfarbstoffe 0,2 %
weitere organische Bestandteile 0,7 %

Physikalische Daten entbasteter Seide

Eigenschaft Wert
Dichte 1,25 g/cm³
Faserdicke 12–25 µm
Reißlänge 50 km
Zugfestigkeit 350 MPa
Dehnung 24 %
Elastizitätsmodul der höchste aller Naturfaserstoffe
Feuchtigkeitsaufnahme < 30 % des Eigengewichts
Nassfestigkeit ca. 85 % der Trockenfestigkeit

Pflege

Aufgrund der Wasserempfindlichkeit müssen Seidenstoffe vorsichtig mit der Hand (unter Verwendung spezieller Seidenreinigungsmittel oder milder Seifen) gewaschen werden. Eine chemische Reinigung ist möglich. Wichtig ist es, alle Seifenrückstände zu entfernen. Dazu kann dem Wasser ein Teelöffel Weinessig zugefügt werden. Seide darf nicht ausgewrungen werden, da sie gerade im nassen Zustand formempfindlich ist. Gebügelt wird von links bei mittlerer Temperatur. Die Seide sollte dabei noch leicht feucht sein. Chlorbleiche und Tumblertrocknung sind nicht möglich. Seide ist sonnenempfindlich, die Farben verblassen und die Seide vergilbt. Daher ist direkte und starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Sprachgebrauch

Da Seide ein teurer und nur in höheren Ständen gebräuchlicher Kleidungsstoff war, bezeichnete das Adjektiv halbseiden eine Frau, die sich, zum Beispiel als Kokotte, in solchen Kreisen bewegte, ohne wirklich dazuzugehören.

Heute wird als halbseiden generell etwas bezeichnet, das nicht ganz echt ist, darum nur bedingt vertrauenswürdig: mehr Schein als Sein.

Halbseidene Klöße oder Knödel sind Kartoffelklöße mit einem Gehalt an Kartoffelstärke von bis zu einem Drittel. Bei einem höheren Stärkegehalt sehen sie seidenglänzend aus und werden auch als seidene Klöße bzw. Knödel bezeichnet.

Erwähnenswertes

Einer der Gründe für den militärischen Erfolg der Mongolen war das Tragen von Seidenkleidung als Schutz. Diese konnte im Zusammenspiel mit Leder und leichten Eisenelementen von Pfeilen nur schwer durchdrungen werden und bildete somit eine leichte und funktionelle Rüstung.

Nicht nur Seidenraupen produzieren Seide, sondern auch Muscheln. Die sogenannte Muschelseide wird ebenfalls zu Textilien verarbeitet und galt früher als ausgesprochenes Statussymbol.

Siehe auch

  • Ahimsa-Seide
  • Haus der Seidenkultur in Krefeld (Ndrh.)
  • Koische Seide
  • Kunstseide
  • Seidentuch
  • Seidenweber
  • Tarlatan (Grogram)

Literatur

  • Andreas Mink: Seide: Stabilität durch Handel. Staatsgeheimnis und Exportschlager. 6000 Jahre alte chinesische Hochkultur. In: Aufbau. Schwerpunktthema: Mythos Seidenstrasse. Spurensuche: Der Beginn der Globalisierung. Nr. 7/ 8, Juli/ Aug. 2010. S. 25 - 27. - Mit weiteren Art. über Benjamin von Tudela, die Sassoons u. a. In Deutsch, Abstract in Englisch
  • Daniel Suter: Schweiz: Seidenweberei als Wirtschaftsfaktor. Wohlstand am seidenen Faden. in ebd. S. 22 - 24 (insbes. über Zürich, Basel).
  • Helmut Uhlig: Die Seidenstraße, Gustav Lübbe-Verlag; Bergisch-Gladbach, 1986
  • Herbert Vogler: Die Seide - Legenden und Fakten zur Geschichte eines exklusiven Fasermaterials, Textilveredlung 35(2000), H. 5/6, S. 28-35
  • Peter Kriedte: Eine Stadt am seidenen Faden, Verlag Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen, 1991
  • Hiroshi Wada: Prokops Rätselwort Serinda und die Verpflanzung des Seidenbaus von China nach dem oströmischen Reich, Diss. Köln, 1971
  • Xia Nai: Jade and Silk of Han China, The University of Kansas, 1983
  • Zhao Feng: Treasures in Silk, Hangzhou, 1999
  • Anna Muthesius: Byzantine Silk Weaving AD400 to AD1200, Verlag Fassbaender, Wien, 1997

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Seide – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Seide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Commonscat/WikiData/Difference

 Wikisource: Seide – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. I. L. Good et al.: New Evidence for early silk in the indus civilization. In: Archaeometry, published online. 21 Jan 2009, doi:10.1111/j.1475-4754.2008.00454.x.
  2. Philip Ball: Rethinking silk's origins, Did the Indian subcontinent start spinning without Chinese know-how? In: Nature, published online. 17 Feb. 2009; doi:10.1038/457945a.
  3. Plinius: Naturalis historia 11, 26, vgl. Silk in the Ancient Rome.
  4. William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. Atlantic Books, London 2009, ISBN 978-1-84354-803-4, S. 2.
  5. William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. S. 2 und S. 4.
  6. William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. S. 4.
  7. William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. S. 4 und S. 5.
  8. Amy Butler Greenfield: A Perfect Red – Empire, Espionage and the Qest for the Color of Desire. HarperCollins Publisher, New York 2004, ISBN 0-06-052275-5, S. 5 und S. 6.
  9. Alois Kießling und Max Matthes: Textil-Fachwörterbuch. Verlag Schiele & Schoen, Berlin 1993. ISBN 9783794905461, S. 161-162
  10. Alois Kießling und Max Matthes: Textil-Fachwörterbuch. Verlag Schiele & Schoen, Berlin 1993. ISBN 9783794905461, S. 278 u. 382
  11. Rothenschild's Taschenbuch für Kaufleute. G.A. Gloeckner, Leipzig 1902.
  12. Pelseide. Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. In: Duden.de. Abgerufen am 13. Januar 2013.
  13. Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. Technik, Bindungen, Handelsnamen. Deutscher Fachverlag, 4., grundl. akt. u. erw. Aufl., Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-86641-258-3, S. 271-272 (Artikel „Organsin“)
  14. Prof. Urs Albrecht: Dreidimensionale Struktur von Proteinen (Voet Kapitel 7) 2. Faserproteine. B. Seidenfibroin - eine β-Faltblattstruktur. In: University of Fribourg, Department of Biology, Biochemistry. S. 6, abgerufen am 13. Januar 2013 (PDF, 7.82 MB).
  15. Orientation of silk III at the air-water interface. In: International Journal of Biological Macromolecules. Vol. 24, Iss. 2-3, 1999, S. 237–242, doi:10.1016/S0141-8130(99)00002-1
  16. Seidenlexikon. In: Gewerbepark Spinnhütte Celle. Archiviert vom Original am 6. Januar 2008, abgerufen am 13. Januar 2013.

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