Robert Lefkowitz

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Robert Lefkowitz

Robert Joseph Lefkowitz (* 15. April 1943 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Biochemiker und Professor an der Duke University in Durham, North Carolina. 2012 wurde ihm gemeinsam mit Brian Kobilka der Nobelpreis für Chemie „für ihre Studien zu G-Protein-gekoppelten Rezeptoren“ zuerkannt.

Leben

Lefkowitz erwarb 1962 einen Bachelor in Chemie und 1966 einen M.D., beides an der Columbia University in New York City. Anschließend arbeitete er als Assistenzarzt (Intern, später Assistant Resident) am Columbia-Presbyterian Medical Center, bevor er 1968 als Forschungsassistent an das National Institutes of Health in Bethesda, Maryland, wechselte. 1970 erhielt er eine Anstellung als Senior Resident am Massachusetts General Hospital in Boston, Massachusetts. Seit 1973 hat Lefkowitz eine Professur am Duke University Medical Center in Durham, North Carolina, inne – zunächst als Assistant Professor, seit 1977 als ordentlicher Professor. Seit 1976 übernimmt er zusätzlich Forschungsarbeiten für das Howard Hughes Medical Institute in Durham.

Lefkowitz ist verheiratet und hat fünf Kinder.

Wirken

Lefkowitz konnte Struktur, Funktion und Regulation des Beta-Adrenozeptoren als Modell für die Verbindung zwischen G-Protein-gekoppelter Rezeptoren und cyclischem AMP und gleichzeitig die molekularen Mechanismen der Katecholamin-Wirkung aufklären. Seine Arbeiten eröffneten das Feld für die Erforschung verschiedener physiologischer und pathophysiologischer Zustände und ihrer medikamentösen Behandlung. Neuere Arbeiten befassen sich mit β-Arrestinen.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1978 Passano Young Scientist Award[1]
  • 1978 John J. Abel Award
  • 1988 Gairdner Foundation International Award[2]
  • 1988 Mitgliedschaft in der National Academy of Sciences
  • 1988 Mitgliedschaft in der American Academy of Arts and Sciences[3]
  • 2001 Jessie Stevenson Kovalenko Medal
  • 2003 Endocrine Regulation Prize
  • 2007 National Medal of Science[4]
  • 2007 Shaw Prize in Life Science and Medicine[5]
  • 2007 Albany Medical Center Prize[6]
  • 2012 Nobelpreis für Chemie

Literatur

  • Nicole Kresge, Robert D. Simoni und Robert L. Hill: Modeling β-Adrenergic Receptor Activation: the Work of Robert J. Lefkowitz. The Journal of Biological Chemistry, 282, e10 (online)
  • R. Snyderman: Introduction of Robert J. Lefkowitz. In: The Journal of clinical investigation. Band 121, Nummer 10, Oktober 2011, S. 4192–4200, ISSN 1558-8238. doi:10.1172/JCI60816. PMID 21965339. PMC 3195491.
  • Robert J. Lefkowitz, Internationales Biographisches Archiv 48/2012 vom 27. November 2012, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks

 Commons: Robert Lefkowitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

  1. The Passano Awards 1945–2009 bei passanofoundation.org; abgerufen am 16. April 2011
  2. Robert J. Lefkowitz, MD bei gairdner.org; abgerufen am 10. Oktober 2012
  3. Book of Members 1780–2010 (PDF, 250 kB) bei der American Academy of Arts and Sciences (amacad.org); abgerufen am 17. April 2011
  4. Robert J. Lefkowitz bei der National Science Foundation (nsf.gov); abgerufen am 16. April 2011
  5. Autobiography of Robert Lefkowitz beim Shaw Prize (shawprize.org); abgerufen am 16. April 2011
  6. Pioneers of cell receptor research share America's top prize in medicine bei amc.edu; abgerufen am 17. April 2011

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