Opal

Opal

Dieser Artikel behandelt den Edelstein Opal, zu weiteren Bedeutungen siehe Opal (Begriffsklärung).
Opal
Opal veins.jpg
Blaugrüne Opaladern in eisenreichem Muttergestein aus Australien
Chemische Formel

SiO2•nH2O

Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.DA.10 (8. Auflage: IV/D.01) nach Strunz
75.02.01.01 nach Dana
Kristallsystem röntgenamorph/lichtkristallin[1]
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin
Farbe höchst vielfältig, farblos oder milchig, grau, braun, rot, gelb
Strichfarbe weiß
Mohshärte 5,5 bis 6,5 [2] (je nach Wassergehalt: je mehr Wasser umso weicher)
Dichte (g/cm3) 2,0 bis 2,2 (vom Wassergehalt abhängig) [2]
Glanz Fettglanz
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch muschelig, uneben, splittrig
Spaltbarkeit keine
Habitus
Weitere Eigenschaften
Besondere Kennzeichen opalisierendes Farbspiel

Der Opal ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Als amorpher Festkörper besitzt Opal (ähnlich wie Glas) keine Kristallstruktur und tritt meist als massige Adernfüllung oder knollig ausgebildet auf.

Opale werden ausschließlich zu Schmucksteinen verarbeitet.

Besondere Eigenschaften

Als eines der wenigen amorphen Minerale besteht Opal aus hydratisiertem Kieselgel mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung SiO2•nH2O. Der Wassergehalt beträgt meist zwischen vier und neun Prozent, kann aber maximal etwa 20 % erreichen. [2]

Die herausragende Eigenschaft, die den Opal als Schmuckstein so begehrenswert macht, ist das buntfleckige, schillernde Farbenspiel, das so genannte Opalisieren des Edelopals. Es entsteht durch Reflexion und Interferenz der Lichtstrahlen zwischen den Kügelchen aus Kieselgel, die zwischen 150 und 400 nm (entspricht 1500 bis 4000 Å) groß sind. Bei Edelopalen sind diese Kieselgelkugeln etwa gleich groß und liegen in regelmäßiger Anordnung und dicht gepackt vor. [2]

Der ähnlich klingende und oft irreführend gebrauchte Begriff Opaleszenz bezeichnet dagegen einen milchig-bläulichen, dem Perlglanz ähnlichen optischen Effekt der gemeinen Opale. [3]

Opale können durch Fluorwasserstoffsäure und Kalilauge aufgelöst werden. Opal schmilzt beim Erhitzen über offener Flamme nicht, sondern wird matt und knistert.

Etymologie und Geschichte

Der Begriff Opal wurde aus dem lateinischen opalus bzw. dem griechischen ὀπάλλιος opallios für ‚kostbarer Stein‘ übernommen und stammt vermutlich aus dem Sanskrit upala. Dies wird allerdings von Allan W. Eckert in seinem Werk The World of Opals bezweifelt, da dieses Wort für alle Gesteine gelte, während die frühen Magyaren/Ungarn Opalminen als Opalbanya bezeichneten.[4]

Opale galten bereits in der Antike als besonders wertvolle Edelsteine, die teilweise sogar höher als der Diamant bewertet wurden. Plinius der Ältere schrieb dazu: „[…] ihm ist ein Feuer zu eigen, feiner des im Carbunculus, er besitzt den purpurnen Funken des Amethystes und das Seegrün des Smaragdes und eine überhaupt unglaubliche Mischung des Lichts.“ [5]

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Opal zur Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort zur Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2“, wo er zusammen mit Coesit, Cristobalit, Melanophlogit, Moganit, Quarz, Stishovit, Tridymit die „Quarzgruppe“ bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Opal ebenfalls in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Abteilung der „Metall : Sauerstoff = 1 : 2 und vergleichbare“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Größe der beteiligten Kation und der Verwandtschaftsbeziehung der Minerale bzw. der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit kleinen Kationen: Kieselsäure-Familie“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Tridymit die unbenannte Gruppe 4.DA.10 bildet.

Im Gegensatz zu den Strunz'schen Systematiken ordnet die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana den Opal in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Gerüstsilikatminerale“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 75.02.01 innerhalb der Unterabteilung „Gerüstsilikate: tetraedrisches Si-Gitter, SiO2 mit H2O und organischen Molekülen“ zu finden.

Varietäten

Das Kieselgel selbst ist farblos oder allenfalls schwach gefärbt. Farblose oder wasserklare Varietäten werden entsprechend als Glas- oder Milchopal bezeichnet. Durch verschiedenfarbige Verunreinigungen kann der Opal aber dennoch alle möglichen dunkleren Grundfarben, auch Körperfarbe genannt, annehmen. Graue, bernsteingelbe, rote, braune und seltener schwarze Varietäten kommen vor. In der Schmuckindustrie wird zwischen Edelopalen und Gemeinen Opalen unterschieden.

Angel-Skin-Opal ist dagegen eine irreführende Bezeichnung für ein dem Opal ähnliches Mineral namens Palygorskit von weißer bis rosiger Farbe.

Edelopal

Edelopal mit vollem Farbenspiel und Feueropal auf einer Stufe

Allgemein werden Opale mit lebhaften, opalisierenden Farbenspiel in Edelsteinqualität als Edelopale bezeichnet. Im Gegensatz dazu haben Gemeine Opale, die in Australien potch genannt werden, kein Farbenspiel. Eine Besonderheit bilden die Feueropale aus Mexiko, die ohne Farbenspiel eine einheitliche durchsichtige Farbe zeigen und zu den Edelopalen zählen.

Handelsnamen

Das Hauptvorkommen des seltenen Schwarzen Opals liegt bei Lightning Ridge (New South Wales in Australien), vor allem in den Opalfeldern Coocoran, Gravin und Glengarry. Weitere Fundorte in Australien sind das Mintabie in South Australia, des Weiteren Mexiko, Nevada in den USA und Indonesien. Unterschieden wird neben dem Schwarzen Opal der Schwarze Kristall-Opal, der bis zu einem gewissen Grad durchsichtig ist. Daneben gibt es den Dunklen Opal, der auch bei Durchlicht dunkel bleibt, und den Hellgrauen Opal. Die Vorkommen liegen vor allem bei Mintabie und werden auch dort gefunden, wo Schwarze Opale vorkommen.

Helle Opale wurden früher Weiße Opale genannt. Die Vorkommen liegen in South Australia bei Coober Pedy, Mintabie, White Cliffs und auch in Brasilien. Die hellen Edelopale werden in Heller Kristall-Opal und Jelly-Opal unterschieden.

Eine Besonderheit sind die Opale im australischen Queensland, die unter Boulder-Opal zusammengefasst werden. Es gibt Boulder-Matrix-Opale, die mit dem limonitischen Gestein verbunden und Yowah-Nuss-Opale, die von einer eisenhaltigen Schale umschlossen sind. Heller, Dunkler und Black Boulder haben das entsprechende Farbenspiel im Gestein. Daneben gibt es den Boulder-Split, einen in Lagerrichtung aufgespaltener Opal mit identischem Farbmuster.

Die Feueropale aus Mexiko (Jalisco bei Magdalena) und Brasilien (Rio Grande do Sul bei Campos Burgos und Piaui bei Pedro II.) gibt es mit und ohne Farbenspiel; die mit Farbenspiel werden für den Handel meist facettiert.[6]

Die Dendritenopale, auch Moosopale genannt, sind durch vielfältige Farben gekennzeichnet. Sie werden in Niederösterreich (Doberberg), Tschechien (Český Krumlov), Sambia (Lake Kariba), Peru und in Western Australia bei Norseman gefunden. Sie zählen bei vorhandenem Farbenspiel zu den Edelopalen.[7]

Sehr begehrt ist der Harlekin-Opal mit seinem kräftigen, segmentförmigen Farbenspiel bei durchsichtiger bis durchscheinender Grundsubstanz.

Nach Fundorten werden Opale auch häufig benannt, wie beispielsweise der Lightning-Ridge-Schwarzopal, Mexikanischer Schwarzopal, Andamooka-Kristallopal oder Andenopal.

Gemeiner Opal

Hyalit

Zu den Gemeinen Opalen zählt der Hyalit (von griech. hyalos = Glas) oder auch Glasopal, der als einfacher, wasserklarer Opal mit traubig-nieriger bis krustenförmiger Ausbildung kein Farbenspiel zeigt.

Der ebenfalls den Gemeinen Opalen zugerechnete Hydrophan (aus dem Griechischen: hydor (Wasser) und phanos (scheinen)) oder auch Milchopal entsteht durch alterungsbedingten Wasserverlust aus Edelopal und ist milchigweiß mit nur noch mattem Glanz und schwacher Opaleszenz. Durch Wasseraufnahme wird er für kurze Zeit wieder durchsichtig und erhält sein volles Farbenspiel. Der Stein hieß bei den alten Mineralogen auch Weltauge (oculus mundi). Für eine Nutzung als Schmuck ist er ohne Bedeutung, man kann ihn aber in einer Flüssigkeit als Dekoration verwenden.[8]

Holzopal schließlich entstand durch Verkieselung von Holz und ist von gelblicher bis bräunlicher Farbe.

Weitere zu den Gemeinen Opalen gehörende Varietäten sind der gebänderte Achatopal, der durch Eisenverbindungen rötliche bis braune Jaspopal [9], der gelbliche Honigopal, der porzellanähnliche, perlmuttglänzende Kascholong (Cacholong, Porzellanopal), der Moosopal mit seinen dendritischen Strukturen, der grüne und oft als Imitation für den Chrysopras verwendete Prasopal (Chrysopal) und der gelblichbraune, wachsglänzende Wachsopal.

Als Kieselsinter oder Geysirit werden lockere, feinkörnige Opal-Krusten bezeichnet, die sich durch die Tätigkeit von Thermalquellen und Geysire absetzen.

Kieselgur ist die einzige technisch verwendete Varietät. Als lockeres Aggregat mit feinen Poren ist er sehr saugfähig und wärmedämmend und wird daher im Bauwesen eingesetzt.

Bildung und Fundorte

Bildung

Opalisiertes Belemnitenrostrum aus der Oberkreide von Coober Pedy, ca. 95 Mio. Jahre alt

Opale bilden sich durch kieselsäurehaltige Flüssigkeitsansammlungen in unterschiedlichen Gesteinen. Sie entstehen entweder in Sedimentiten oder hydrothermal in Vulkaniten wie beispielsweise im Tuff, aber auch durch Sedimentation in organischem Material, wodurch unter anderem Holzopal entsteht. Begleitmineral ist der Chalcedon.

Sedimentär gebildete Opale

In Sedimenten und Sedimentgesteinen bildet sich durch langsamen Wasserverlust ein Kieselsäure-Gel, das in eine feste Konsistenz übergeht. Im Laufe der Verdunstung des dabei beteiligten Wassers verbleibt ein Restanteil. Diese Prozesse bestimmen die Art und Weise der sedimentären Opalbildung. Wechselzyklen von trockenen und feuchten Klimaperioden sowie die Verwitterungsprodukte vorhandener Tonminerale sind weitere Voraussetzung der Opalbildung. Die großen australischen Opalvorkommen, die in einem Sedimentbecken entstanden, das ein Fünftel Australiens bedeckt, werden heute als ein Ergebnis von Verwitterungsprozessen angesehen, bei denen Kieselsäurelösungen in Tone, Sande, Gerölle kreidezeitlicher Flussläufe und Sandsteine sowie in feinkörnige, tonreiche Mergelschichten und grobkörnige Konglomeratbändern eindrang. Opal konnte Porenräume in körnigen Sedimentstrukturen füllen, die sich auch als Zementation zeigen kann. Auf diese Weise füllten sich ebenso vorhandene Lineamente, Hohlräume in Verwerfungszonen und andere planare Diskontinuitäten in Gesteinen. Da diese Räume vom Grundwasser durchströmt wurden und in Klimaperioden die Grundwasserpegel anstiegen und absanken, konnten sich die darin befindlichen Kieselsäure-Gele ablagern und festigen.[10]

Die Farben des Opals (Schwarz, Weiß, Grau, Blau, Grün und Orange) – unabhängig vom Farbenspiel, hängen auch von der chemischen Zusammensetzung der sie umgebenden Gesteine und den darin enthaltenen Spurenelementen wie Eisen, Kobalt, Kupfer, Nickel, Silber usw. ab.[11]

Das Farbenspiel des Edelopals wird durch Lagen von Myriaden kleinster Kieselkugeln und ihrem Durchmesser im Nanometer-Bereich (nm) bestimmt, die sich in den Entstehungsprozessen bilden und das Licht reflektieren.[12]

Vulkanisch gebildete Opale

Opale kommen auch in vulkanischen Gesteinen vor, beispielsweise der Feueropal aus Mexiko in einem Rhyolithvorkommen. Die in vulkanischen Gesteinen vorkommenden Opale sind durch hydrothermale Prozesse entstanden, bei denen Hitze und Druck eine wesentliche Rolle spielen. In Untersuchungen russischer Wissenschaftler wurde festgestellt, dass sich die Bildung von hydrothermalen Opalen in zweierlei Hinsicht zu den sedimentären unterscheidet: Die Kieselkugeln im Nanobereich werden nicht parallel, wie bei der Bildung sedimentärer Opale, sondern chaotisch eingelagert. Im Gegensatz zu den dreidimensionalen Kugeln der sedimentierten Opale entstehen zweidimensionale lückenhafte Photonische Bänder in der chaotischen Opal-Matrix. Blockartige Gebilde und dünne Filme sind für die Spektralfarbe und das Schillern vulkanisch gebildeter Opale verantwortlich.[13]

Eine Besonderheit stellt der Eibenstockopal bei Eibenstock in Sachsen dar, der aderförmig in einem magmatischen Gestein, in Granitschichten, eingelagert wurde. Dies gilt auch für den Forcherit in Österreich bei Ingering in der Steiermark, der in Klüften von Gneisen vorkommt, ein metamorphes Gestein.

Fundorte

Weltweit sind bisher (Stand: 2012) rund 2700 Fundorte für Opal bekannt.[14] Mit etwa 95% der weltweit gehandelten Edelopale ist Australien allerdings der bedeutendste Exporteur. Mexiko ist mit etwa 4% am Welthandel beteiligt und der Rest von etwa 1 % stammt aus anderen Teilen der Welt.[15]

Australien und Ozeanien

  • Australien in den Bundesstaaten New South Wales (Lightning Ridge, White Cliffs), South Australia (Andamooka, Coober Pedy, Mintabie, Lambina und Queensland (Yowah-, Koroit-, Toompine-, Quilpie-, Kyabra-Eromanga-, Bulgroo-, Yaraka-, Jundah-, Opalton-Mayneside- und Kynuna), ferner bei Springsure (Opale vulkanischen Ursprungs) und Dendritenopale bei Norseman in Western Australia
  • Indonesien auf Java und Sumatra
  • Neuseeland im Coromandel Valley (Geysirit)

Afrika

  • Äthiopien (Opal in Rhyolith)
  • Mali bei Nioro du Sahel, Djudigui (Opale in Vulkaniten)
  • Sambia am Lake Kariba (Dendritenopal)

Amerika

Feueropal in einem Rhyolith aus Jalisco, Mexiko
  • Brasilien im Bundesstaat Piaui und Rio Grande do Sul bei Campos Borges
  • Peru (Andenopale)
  • Honduras bei Intibukat, Erandique, Tambla und Guayoca
  • Mexiko Jalisco bei Magdalena, Querétaro und Hidalgo
  • USA: Arizona bei Tucson, Kalifornien in der Mohabe-Wüste, Idaho im Yellow-Stone-Nationalpark (Vorkommen: Geyirit und in Vulkaniten), Louisiana bei Lafayette, Nevada im Virgin Valley, Oregon in den Blue Mountains und in Utah bei Milford

Asien

  • Kasachstan bei Wosnjesjenskoje und Aleksejewskoje
  • Türkei, West-Anatolien bei Karamandja bei Simav und im Westen der Türkei Dendritenopale

Europa

Geysirit aus Island

Dubník in der Slowakei war vermutlich bereits zur Römerzeit als Abbaugebiet für Opale bekannt. Gesichert ist der Opalabbau jedoch vom 15. bis ins 19. Jahrhundert. 1920 wurde dieser Abbau gänzlich eingestellt. Von dort kommt auch einer der größten je gefundenen Edelopale, der 1775 gefunden und mit einem Gewicht von 600 Gramm ein Ausstellungsstück des Naturhistorischen Museums in Wien ist.

  • Frankreich zwischen Tours und Bourges (Quincyt, nach dem Ort Quincy benannt) und im Plateau Central und im Pariser Becken (bei letzterem der dunkelbraune Leberopal)
  • Deutschland in Sachsen bei Gröppendorf und Eibenstock (historische Fundstätte)
  • Island (Geysirit)
  • Österreich bei Ingering in der Steiermark (Forcherit, ein seltener Opal, der in Klüften von Gneisen vorkommt)
  • Slowakei bei Dubník (historischer Fundort der sogenannten Ungarischen Opale, da Dubník bis 1920 in Ungarn lag)
  • Tschechien bei Červenka (historischer Fundort der Ungarischen Opale, da Červenka bis in 1920 Ungarn lag) und Český Krumlov (Dendritenopale).[15]

Verwendung als Schmuckstein

Opalarmband, Steingröße 15 mm x 18 mm
Landschaftsopal

Opale in Edelsteinqualität sind äußerst selten, ein industrieller Abbau findet daher nur an wenigen Orten in der Welt statt. Opal wird zwar auf allen Kontinenten gefunden, allerdings kommen etwa 95 Prozent aller Opale aus Australien. Dort liefern den Hauptanteil der weltweiten Förderung die Lagerstätten um die Stadt Coober Pedy.

Um ihr schillerndes Farbenspiel zur vollen Entfaltung zu bringen, werden Opale zu Cabochonen verschliffen. Eine Ausnahme stellt der Feueropal dar, bei dem der rot leuchtende Glanz mit einem Facettenschliff verstärkt wird.

Opal-Beurteilung

Im internationalen Handel wird zur Beurteilung der Opale der AGIA Body Tone Chart der australischen Schmuckindustrie herangezogen.

Nach dieser Systematik weisen Natürliche Opale (englisch: Natural Opal) weder Sägespuren noch Polituren auf. Es gibt drei Typen: Typ 1 ist homogen chemisch zusammengesetzt und Typ 2 ist der typische Boulderopal aus Queensland, der noch mit dem Gestein verbunden ist, in dem er entstand und eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung hat. Seine Außenseiten können auch opalisiert sein. Typ 3 entstand in Gesteinsbändern oder in Hohlräumen oder er weist flitterartige Einlagerung im Gestein auf und wird Matrixopal genannt.

Weitere Kriterien sind Körperfarbe und Transparenz.

Die Körperfarbe variiert von relativer Dunkelheit bis Helligkeit. Eine Beurteilung ignoriert das Farbenspiel und erfolgt nach dem AGIA Body Tone Chart. Schwarze Opale können klar durchsichtig oder undurchsichtig sein. Entsprechend der Skala werden Opale weiter in Dunkle Opale und Helle Opale einsortiert. Opale mit einer eindeutigen gelben, orangefarbenen, roten oder braunen Grundfarbe werden entweder als Schwarzer, Dunkler oder Heller Opal und entsprechend der AGIA Body Tone Chart klassifiziert.

Opale sind unterschiedlich durchsichtig bis undurchsichtig. Dies wird im Durchlicht festgestellt. Transparente bis schwach transparente Opale werden als Kristallopale bezeichnet. Kristall meint hierbei lediglich eine Bezeichnung, denn Opale sind amorph.

Komposit-Opale, Synthetische Opale, Sonstige

Kompositopale bestehen aus natürlichen Opal-Laminaten, die händisch auf anderen Materialien verkittet werden. Es gibt drei Arten, Dubletten, Tripletten und Intarsien.

Da die Schwarzen Opale selten und teuer sind, werden Dubletten und Tripletten hergestellt. Opaldubletten bestehen aus kalibrierten Edelopalen im Millimeterbereich auf einem dunklen Untergrund, meist auf dunklem Chalcedon oder Potch. Opaltripletten bauen sich aus drei Schichten auf, aus einer Schicht Gemeinen Opal als Unterlage, darüber ein millimeterdünner Edelopal und darauf früher zum Schutz ein durchsichtiger Bergkristall, heute Hartglas oder Bleiglas. Die Opaldubletten und -tripletten imitieren Schwarze Opale. Intarsienarbeiten setzen sich aus kleinen Edelopalen zusammen, die auf eine Unterlage zu Symbolen, Mustern und Motiven aufgekittet sind.

Natürliche Opalen können durch Farben, Hitze, Färben, Untergrund, Kleber, Lacke, Wachse, Öle oder durch Anwendung von Chemikalien in ihrem Aussehen verändert werden. Es gibt auch synthetische Opale, die künstlich hergestellt werden, aber eine identische Zusammensetzung wie die Edelopale haben, ferner auch aus Plastik, Gießharz und Glas.[16][17]

Esoterik

Bereits im Alten Rom galt der Opal als der Stein der Liebe und Hoffnung. Er gilt allgemein als Talisman der Diebe und Spione. Bei den Esoterikern wird der Opal als Heilstein zur Steigerung von Lebensfreude und Optimismus eingesetzt. Daneben soll er körperliche Leiden wie Halsentzündungen lindern bzw. allgemein gegen Entzündungen wirken. Auch bei Herz- und Nierenproblemen werden dem Opal heilsame Wirkungen nachgesagt. Die Steigerung von Lebensfreude soll sich aber auch ins Gegenteil verkehren können, da der Opal angeblich jedes Gefühl intensiviert. Statt Lebensfreude kann demnach auch eine etwaige Lebensmüdigkeit intensiviert werden. Wissenschaftliche Belege für die angeblichen physischen und psychischen Wirkungen gibt es nicht.

Sonstiges

Die NASA gab 2008 bekannt, dass sich auf dem Mars große Flächen befinden, die Opal enthalten. Aus dem Vorhandensein von Opal wird gefolgert, dass dort einmal Bedingungen herrschten, die eine Entstehung von Lebensformen ermöglicht haben könnten.[18]

Siehe auch

Literatur

  • Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. Heidelberg: Spektrum, 2004, ISBN 978-3-8274-1445-8. (Herkunft des Wortes Opal)
  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0
  • Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3

Weblinks

Commons: Opal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Commonscat/WikiData/Difference

Einzelnachweise

  1. Goldberg, R., Schöpe, H. J. (2010): Röntgenamorph und lichtkristallin – Optische Eigenschaften opaliner Materialien, Zeitschrift der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft, 59/1-2.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  3. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3, S. 54 u. 166 ff.
  4. Allan W. Eckert: The World of Opals. S. 57 f. und 177. New York 1997. ISBN 0-471-13397-3 Online auf Googlebooks
  5. Jaroslav Bauer, Vladimír Bouska, František Tvrz: Der Kosmos-Edelsteinführer. Kosmos Gesellschaft für Naturfreunde, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1982, ISBN 3-440-04925-6
  6. Jürgen Schütz, Manfred Szykora: Edelopale: Benennung und Einteilung. In: Extra-Lapis. No 10 (1996): Opal: Das edelste Feuer des Mineralreichs. ISSN 0945-8492
  7. Autorenkollektiv: Kleine Opal-Enzyklopädie. Fundstellen und Fachbegriffe. S. 18. In: Extra-Lapis. No 10 (1996): Opal: Das edelste Feuer des Mineralreichs. ISSN 0945-8492
  8. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3, S. 168.
  9. Meyers Enzyklopädisches Lexikon (Band 17). Bibliografisches Institut AG, Mannheim, 1976, korrigierter Nachdruck 1978
  10. State of New South Wales. Department of Primary Industries auf www.dpi.nsw.gov.au: About Opal, in englischer Sprache, abgerufen am 23. Februar 2012
  11. Eduard Gübelin: Opal, der bunte Harlekin – aus SiO2. In: Extra-Lapis. No 10 (1996): Opal: Das edelste Feuer des Mineralreichs. ISSN 0945-8492
  12. pir.sa.gov.au: DMITRE Minerals, in englischer Sprache, abgerufen am 1. Oktober 2012
  13. springerlink.com: S. V. Vysotskiy, N. G. Galkin, A. V. Barkar, E. A. Chusovitin und A. A. Karabtsov: Hydrothermal precious opals of the Raduzhnoe deposit, north Primorye: The nature of the opalescence. S. 347-354. In: Russian Journal of Pacific Geology. Volume 4, Number 4, 347-354, in englischer Sprache, abgerufen am 23. Februar 2011
  14. Mindat - Opal
  15. 15,0 15,1 Alle Fundorte nach Extra-Lapis. No 10 (1996): Opal: Das edelste Feuer des Mineralreichs. ISSN 0945-8492
  16. opal.asn.au: Opal Information, in englischer Sprache, abgerufen am 22. Februar 2012
  17. swissgemshop.ch: Text der Nomenklatur in englischer Sprache, abgerufen am 22. Februar 2012
  18. jpl.nasa.gov: NASA Orbiter Reveals Details of a Wetter Mars, in englischer Sprache, abgerufen 5. März 2012