Levobunolol

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Strukturformel
Strukturformel von Levobunolol
Allgemeines
Freiname Levobunolol
Andere Namen

(S)-5-[3-(1,1-Dimethylamino)-2-hydroxypropoxy] -3,4-dihydro-1(2H)-naphthalinon

Summenformel
  • C17H25NO3 (Levobunolol)
  • C17H25NO3·HCl (Levobunolol·Hydrochlorid)
CAS-Nummer
  • 47141-42-4 (Levobunolol)
  • 27912-14-7 (Levobunolol·Hydrochlorid)
PubChem 39468
ATC-Code

S01ED03

DrugBank DB01210
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Betablocker

Verschreibungspflichtig: ja
Eigenschaften
Molare Masse
  • 291,39 g·mol−1 (Levobunolol)
  • 327,85 g·mol−1 (Levobunolol·HCl)
Schmelzpunkt

209−211 °C (Levobunolol·HCl)[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar

H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
LD50
  • 78 mg·kg−1 (Maus, i.v.) (Levobunolol·HCl)[3]
  • 1220 mg·kg−1 (Maus, p.o.) (Levobunolol·HCl)[3]
  • 25 mg·kg−1 (Ratte, i.v.) (Levobunolol·HCl)[3]
  • 100 mg·kg−1 (Ratte, p.o.) (Levobunolol·HCl)[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Levobunolol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der β-Rezeptorenblocker, der in Form von Augentropfen zur Behandlung von erhöhtem Augeninnendruck (okuläre Hypertension) und chronischem Weitwinkelglaukom eingesetzt wird.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete (Indikationen)

Levobunolol-haltige Augentropfen werden eingesetzt zur Behandlung des Glaukoms (Weitwinkelglaukom=Offenwinkelglaukom); bei erhöhtem Augeninnendruck; nach chirurgischen Eingriffen am Auge, verbunden mit okulärer Hypertension; Glaukom bei Benzalkoniumchlorid-Allergie. Sobald der Augeninnendruck gut eingestellt ist, genügt eine Anwendung täglich. Kontaktlinsen sind vor jeder Applikation herauszunehmen und erst 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Kann der Augeninnendruck nicht genügend gesenkt werden, ist eine Kombination mit Pilocarpin oder anderen Miotika und/oder Epinephrin oder Dipivefrin und/oder systemisch applizierte Carboanhydrasehemmer, wie beispielsweise Acetazolamid, möglich.[4]

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

Asthma bronchiale (auch in der Anamnese); chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD); Sinusbradykardie; AV-Block 2. und 3. Grades; Herzinsuffizienz; kardiogener Schock.[4]

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Bei simultaner systemischer oder lokaler Anwendung von Steroiden müssen die Druckwerte sorgfältig und fortlaufend kontrolliert werden.[4]

Besondere Patientengruppen

Bei Patienten mit schweren Herzkrankheiten in der Anamnese muss die Pulsfrequenz überwacht werden. Bei vorangegangenen Augenoperationen sollte die Augendruckkontrolle sorgfältig und in häufiger Frequenz erfolgen. Regelmäßige Überwachung des intramolekularen Druckes und der Kornea ist angezeigt. Blutzuckerkontrollen bei Diabetikern sind angezeigt.[4]


Sonstige Informationen

Chemische und pharmazeutische Informationen

Herstellung

Levobunolol wird ausgehend von 5-Hydroxy-1-tetralon hergestellt. Die Alkylierung der phenolischen Hydroxygruppe liefert 5-(2,3-Epoxypropxy)-1-tetralon. Es folgt die Ringöffnung des Epoxides mit tert-Butylamin zum racemischen Aminoalkohol. Die Racematspaltung des Aminoalkohols mit (R,R)-Weinsäure liefert das enantiomerenreine Levobunolol.[3]

Geschichtliches

Levobunolol wurde 1970 von Warner Lambert patentiert und ist als Betasympatholytikum und Antihypertensivum unter anderem zur Glaukombehandlung vom international tätigen Pharmaunternehmen Allergan, Inc unter dem Handelsnamen Vistagan® im Vertrieb.[5]

Handelsnamen

Levobunolol ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem Namen Vistagan im Handel erhältlich.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 946, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dietmar Reichert: Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000), 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 FDA-Fachinformation für Levobunolol bei Drugs.com.
  5.  Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.3. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

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