Griechische Drachme

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Griechische Drachme
Staat: Griechenland
Unterteilung: 100 Lepta
ISO-4217-Code: GRD
Abkürzung:
Wechselkurs:
(fix)

1 EUR = 340,750 GRD
100 GRD = 0,293470 EUR

Drachme (griech. δραχμή, Plural: δραχμές – drachmí, drachmés, abgeleitet vom Verb δράσσειν (attisch δράττειν) – ergreifen, nehmen – Genommenes oder eine Handvoll) ist die Bezeichnung einer antiken Gewichts- und Münzeinheit sowie der neuzeitlichen ehemaligen Währungseinheit Griechenlands von 1831 bis 2001. Seit 1923 wurde die Drachme durch die Bank von Griechenland ausgegeben.

Die antike Drachme

Vorder- (Avers) und Rückseite (Revers) eines Tetradrachmons

Die antike Drachme (in der Antike auch δραχμóν, Pl. δραχμά) bezeichnet eine Gewichts- und Münzeinheit aus Silber, selten aus Kupfer und Gold (Ptolemaier). Sie war im gesamten hellenischen Kulturkreis verbreitet und wurde von vielen Städten geprägt. Die ersten Prägungen zeigen Tierbilder, die meist sprechende Wappen der Städte waren und gehen zurück bis in das 6. vorchristliche Jahrhundert.

Tetradrachmon Makedonien, Alexander d. Gr. 336–325 v. Chr. mit dem Löwenfell
Goldoktadrachmon mit dem Bildnis von Ptolemaios III.
Goldoktadrachmon mit dem Bildnis von Ptolemaios IV.

Aufgrund der Prägetechnik sind Drachmen meist auf der Rückseite flach und auf der konvexen Vorderseite sehr plastisch ausgearbeitet. Die Prägungen zeigen ein hohes künstlerisches Niveau und sind sehr fein gearbeitet. Dies führte dazu, dass bereits seit der Renaissance schöne Prägungen gesammelt wurden.

Münzfuß

Dem antiken Münzsystem lagen Silber als Edelmetall und die vorderasiatische Masseneinheit Talent zugrunde, die in 60 Minen geteilt war. Manche Städte prägten aus einer Mine Silber 100 Drachmen, andere 50 Stater.

Gängige Prägungen

Kunstvoll gestaltete Minen wurden zwar geprägt, waren aber für den täglichen Gebrauch viel zu groß und wertvoll. Gängige Nominale neben 1-Drachmen-Prägungen waren im östlichen Bereich Tetradrachmen (4 Drachmen), in Magna Graecia, also Süditalien und Sizilien, Didrachmen (2 Drachmen). Es wurden vereinzelt auch Dekadrachmen (10 Drachmen) geprägt, in hellenistischer Zeit auch ptolemäische Oktadrachmen (8 Drachmen) in Gold. Recht häufig war die Hemidrachme (Halbdrachme) gleich 1 Tribolos (Münze im Wert von drei Oboloi).

Drachmen wurden häufig ohne Inschriften geprägt. Die Datierung lässt sich nur auf Grund stilistischer Merkmale durchführen und ist wenig exakt.

Die griechische Drachme im antiken Münzsystem

1 Talent = 60 Minen
1 Mine = 100 Drachmen
1 Tetradrachme = 4 Drachmen
1 Stater = 2 Drachmen
1 Drachme = 6 Oboli (Obolusse)
1 Hemidrachme = 3 Oboli = 1 Tribolos

Der Obolus (altgr. ὀβολός, Plural ὀβολοί – obolós, Pl. oboloí) ist die kleinste Einheit, die jedoch gelegentlich in weitere Einheiten aufgespalten wurde, bis hin zum Achtelobolus (Chalkus, altgr. χαλκός = Kupfer).

Die moderne Drachme

Datei:Gre Drachme.JPG
50 Griechische Drachmen
Drachmen-Münzen

Die moderne griechische Drachme (gr. Eλληνική δραχμή)) ist die ehemalige Währungseinheit Griechenlands.

Untereinheit war das Lepto (λεπτό(ν), Plural λεπτά); 100 Lepta ergeben eine Drachme. ISO-4217-Code war GRD. Das Währungssymbol der Drachme war ₯ (oft als Δρ geschrieben).

Die Drachme wurde 1831 als griechische Währung eingeführt und löste den Phönix (gr. Φοίνιξ) ab, der von 1828 bis 1831 die erste Währung Griechenlands nach der Erlangung der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich war. Der Name stammt von der antiken Münz- und Gewichtseinheit Drachme.

Ab 1868 war Griechenland Mitglied der Lateinischen Münzunion. Damit war die Drachme im Verhältnis 1:1 an die anderen Währungen der Union gebunden. Im Jahr 1908 wurde Griechenland aus der Union ausgeschlossen, da der überschuldete Staat Papiergeld gedruckt hatte, für das keine Edelmetall-Deckung bestand und dadurch die Stabilität der gesamten Währungsgemeinschaft gefährdet war.[1]

2001 trat Griechenland der Europäischen Währungsunion bei, zwei Jahre nach den elf Gründungsmitgliedern. Die Drachme wurde damit fest an den Euro gebunden, und zwar im Verhältnis 340,750 GRD = 1 EUR. 2002 wurde, gleichzeitig mit den anderen Euro-Ländern, das Euro-Bargeld eingeführt, und die Drachme verschwand. Die Bezeichnung Lepto wurde jedoch als griechische Bezeichnung für den Eurocent übernommen und wird auf den Rückseiten der griechischen Euromünzen auch verwendet.

Literatur

  • Tyll Kroha: Münzen sammeln. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1961, 1968, München 1985 (6. Aufl.). ISBN 3-7814-0249-5

Einzelnachweise

  1. Artikel auf WELT online vom 30. Juli 2012, abgerufen am 30. August 2012

Weblinks

 Commons: Drachme – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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