Eisenpentacarbonyl

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Strukturformel
Struktur von Eisenpentacarbonyl
Allgemeines
Name Eisenpentacarbonyl
Andere Namen
  • Pentacarbonyleisen
  • Eisencarbonyl
  • IPC (I für iron)
Summenformel FeC5O5; Fe(CO)5
CAS-Nummer 13463-40-6
PubChem 26040
Kurzbeschreibung

ölige gelb bis rote Flüssigkeit mit muffigem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 195,90 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,45 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

−21 °C[1]

Siedepunkt

105 °C[1]

Dampfdruck

31 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

sehr schlecht (200 mg/l) in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225-300-311-330
P: 210-​260-​264-​280-​284-​301+310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][1]
Leichtentzündlich Sehr giftig
Leicht-
entzündlich
Sehr giftig
(F) (T+)
R- und S-Sätze R: 11-24-26/28
S: 16-26-28-45
LD50

25 mg·kg−1 (oral, Ratte)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Eisenpentacarbonyl ist eine chemische Verbindung und das einfachste der drei bekannten Carbonyle des Eisens. Es liegt bei Standardbedingungen als gelbe Flüssigkeit vor.

Herstellung

Technisch wird Eisenpentacarbonyl aus feinverteiltem Eisen und Kohlenmonoxid bei 150 bis 200 °C unter einem Druck von 100 Bar hergestellt. Reines Eisen ohne Oxidschicht reagiert mit CO bereits bei Raumtemperatur und Normaldruck.

$ \mathrm {Fe+5\ CO\ \rightarrow \ Fe(CO)_{5}} $

Es kann durch Destillation aufgereinigt werden, und bildet nach seiner Zersetzung oberhalb von 150 °C neben Kohlenstoffmonoxid ein besonders reines Eisenpulver (99,98 bis 99,999 % Eisen), das sogenannte Carbonyleisen.

Verwendung

Eisenpentacarbonyl dient als Grundstoff für die Synthese von metallorganischen Eisenverbindungen, die u. a. vielseitige katalytische Eigenschaften haben.

Früher wurde es als Antiklopfmittel im Benzin verwendet, zum Beispiel in Motalin (Superbenzin auf Basis des Synthetischen Benzins Leuna im Deutschland der 1920er und 1930er Jahre). Allerdings wurde diese Verwendung aufgegeben, da sich Eisenoxide im Motor und an den Zündkerzen ablagerten. Mit Eisenpentacarbonyl wären 92 ROZ bei einer Zugabekonzentration von ca. 6,5 g/l[3] erreichbar gewesen.

Eisenpentacarbonyl gab es in der DDR als Roststopper bzw. Rostschutzmittel. Es wurde verwendet, um Rostflecke auf metallischen Oberflächen zu beseitigen bzw. als Grundierungsanstrich auf Stahl. Dies war eine rotbraune, leicht ölige Flüssigkeit mit schwachem Geruch.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 Eintrag zu Eisenpentacarbonyl in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. Dezember 2012 (JavaScript erforderlich).
  2. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  3. Antiklopfmittel

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