Difethialon

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Strukturformel
Strukturformel von Difethialon
Allgemeines
Name Difethialon
Andere Namen

3-[3-(4’-bromo[1,1’biphenyl]-4-yl)-1,2,3,4-tetrahydronaphth-1-yl]-4-hydroxy-2H-1-benzothiopyran-2-one

Summenformel C31H23BrO2S
CAS-Nummer 104653-34-1
PubChem 91771
Kurzbeschreibung

gelbes geruchloses Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 539,49 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,36 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

233−236 °C[1]

Dampfdruck

< 1,33 x 10−5 Pa (22,6° C)[1]

Löslichkeit
  • unlöslich in Wasser[1]
  • löslich in Dichlormethan (10-14 g·l−1 bei 20 °C)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-48/23/24/25-61-50/53
S: 45-53-60-61
LD50

<0,4-0,8 mg·kg−1 (Ratte, oral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Difethialon ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thiocumarine, die als Rodentizid verwendet wird und seiner Struktur dem Warfarin ähnelt.

Eigenschaften

Difethialon ist ein gelbes geruchloses Pulver, das unlöslich in Wasser ist.[1]

Verwendung

Difethialon ist ein Antigerinnungsmittel der zweiten Generation, das 1986 eingeführt wurde.[4] Es wird vorwiegend zur Mäuse- und Rattenbekämpfung im Innenraum sowie in Lagern und Ställen eingesetzt. Es darf nur in gesicherten Köderboxen und nicht als Kontaktpulver eingesetzt werden. Vergiftete Tiere dürfen nicht ins Freie gelangen. Resistenzen gegen Difethialon sind bisher nicht bekannt geworden. Für den Menschen ist es sehr giftig, ebenso für die meisten höheren Tierarten. Sekundärvergiftungen von Haus- und Wildtieren sind bei Verzehr von getöteten Nagetieren möglich. Bei versehentlicher Aufnahme muss eine Therapie mit Vitamin K-Präparaten unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.[5][6]

In den USA ist die Verwendung seit einem Beschluss der EPA vom Mai 2008 verboten.[7]

In Deutschland ist die Zulassung seit der Aufnahme in die Tabelle in Anhang I der Richtlinie 98/8/EG am 1. November 2009 bisher bis zum 31. Oktober 2014 befristet.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Bewertungsbericht von Difethialon (PDF-Datei, 494 KB). BAUA, 21. Juni 2007, abgerufen am 15. August 2011.
  2. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Robert Irving Krieger: Handbook of Pesticide Toxicology: Principles. ISBN 978-0-1242-6260-7, S. 1822 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  5. BAUA: Difethialon
  6. pflanzotheke: Difethialon
  7. EPA: Risk Mitigation Decision for Ten Rodenticides
  8. Quelle: Änderung der Richtlinie 98/8/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zwecks Aufnahme des Wirkstoffs Difethialon in Anhang I

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