Bariumoxid

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Kristallstruktur
Struktur von Bariumoxid
__ Ba2+     __ O2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

$ Fm{\bar {3}}m $

Koordinationszahlen

Ba[6], O[6]

Allgemeines
Name Bariumoxid
Verhältnisformel BaO
CAS-Nummer 1304-28-5
Kurzbeschreibung

farbloses Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 153,32 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,72 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

1918 °C[2]

Siedepunkt

2000 °C[2]

Löslichkeit

In Wasser Zersetzung zu Bariumhydroxid[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
05 – Ätzend 06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301-314-332
P: 280-​301+310-​305+351+338-​310 [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 20/22
S: (2)-28
MAK

0,5 mg·m−3 (Ba)[2]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−554 kJ·mol−1[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche nicht möglich

Bariumoxid ist das Oxid des Erdalkalimetalls Barium. Es besitzt die Formel BaO.

Eigenschaften

Bariumoxid ist ein farbloser Feststoff, der bei 1918 °C schmilzt. Mit Wasser reagiert es unter lebhafter Wärmeentwicklung zu Bariumhydroxid.

$ \mathrm {BaO+\ H_{2}O\longrightarrow \ Ba(OH)_{2}} $

Darstellung

Technisch wird es durch das Erhitzen eines Kohle-Bariumcarbonat-Gemisches auf etwa 1030 °C hergestellt, im Laboratorium auch durch Glühen von Bariumnitrat.[1]

$ \mathrm {BaCO_{3}\longrightarrow \ BaO+\ CO_{2}} $

Verwendung

Bariumoxid wird als Absorptionsmittel für Kohlenstoffdioxid und als Trocknungsmittel sowie zur Herstellung von Bariumperoxid, Bariumhydroxid, organischen Bariumsalzen, Spezialgläsern und Oxidkathoden verwendet.

Bariumoxid unterliegt an Sauerstoffatmosphäre einer Gleichgewichtsreaktion zu Bariumperoxid BaO2.

$ \mathrm {2\ BaO+\ O_{2}\rightleftharpoons 2\ BaO_{2}} $

Zwischen 500 und 600 °C reagiert BaO zum Bariumperoxid. Oberhalb von 600 °C wird der im Peroxid gebundene Sauerstoff wieder abgegeben. BaO darf also nicht zu sehr erhitzt werden, da die Gleichgewichtsreaktion zum Bariumperoxid mit Wärmeabgabe (exotherme Reaktion) und Volumenänderung verbunden ist, verschiebt sich das Gleichgewicht mit steigender Temperatur nach links. Man kann daher Sauerstoff bei niedriger Temperatur binden und bei höherer Temperatur wieder freisetzen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Helmut Sitzmann, in: Roempp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Datenblatt Bariumoxid bei AlfaAesar, abgerufen am 29. Januar 2010 (JavaScript erforderlich).
  3. 3,0 3,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Bariumsalze“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Bariumsalze in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „CLP_82780“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Datenblatt Bariumoxid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. März 2011.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. PAETEC Formelsammlung Ausgabe 2003, S. 116.

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