1-Chlor-1,1-difluorethan

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Strukturformel
Struktur von 1-Chlor-1,1-difluorethan
Allgemeines
Name 1-Chlor-1,1-difluorethan
Andere Namen
  • R 142b
  • HCFC-142b
  • Chlordifluorethan
Summenformel C2H3ClF2
CAS-Nummer 75-68-3
PubChem 6388
Kurzbeschreibung

farbloses Gas mit schwachem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 100,50 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

4,71 kg·m−3[1]

Schmelzpunkt

−130,8 °C[1]

Siedepunkt

−9,6 °C[1]

Dampfdruck

0,29 MPa (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 04 – Gasflasche

Gefahr

H- und P-Sätze H: 220-280
P: 210-​410+403 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][4]
Hochentzündlich Umweltgefährlich
Hoch-
entzündlich
Umwelt-
gefährlich
(F+) (N)
R- und S-Sätze R: 12-59
S: 9-16-33-59
MAK

1000 ppm[4]

LD50
  • 1758 g·m−3/2 h (Maus, Inhalation) [5]
  • LC50 2050 g·m−3/4 h (Ratte, Inhalation) [5]
GWP

2310 (bezogen auf 100 Jahre) [6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

1-Chlor-1,1-difluorethan ist eine in der Natur nicht vorkommende chemische Verbindung, ein farbloses, leicht etherisch riechendes Gas, das schwerer als Luft ist. Es gehört zu den teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen, schädigt die Ozonschicht und ist ein Treibhausgas.

Eigenschaften und Toxikologie

Das Gas ist hochentzündlich und bildet mit Luft explosive Gemische. Es ist auch dadurch gefährlich, dass es sich in geschlossenen Räumen unbemerkt ansammeln kann. Bei einer Laborstudie mit Ratten konnten keine toxischen Wirkungen der Substanz nachgewiesen werden[7]; bei einer Studie mit Mäusen und Ratten traten toxische Effekte erst bei extrem hohen Dosen (Inhalation von 1,7 bzw. 2 kg innerhalb von 2 bzw. 4 Stunden) auf.[5]

Gewinnung

Chlordifluorethan wird technisch durch Umsetzung von Vinylidenchlorid mit Fluorwasserstoff [8] oder durch Fluorierung von 1,1,1-Trichlorethan[9] hergestellt.

Verwendung

Chlordifluorethan wird als Kältemittel verwendet und kann weltweit aufgrund dieser Verwendung in geringen Mengen in der Luft nachgewiesen werden. Es ist außerdem Ausgangsstoff für die Herstellung von Vinylidenfluorid und damit für den Kunststoff Polyvinylidenfluorid. Zudem kann Chlordifluorethan das die Ozonschicht weitaus stärker schädigende Trichlorfluormethan als Treibmittel zur Herstellung von Schaumstoff ersetzen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu 1-Chlor-1,1-difluorethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Oktober 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Datenblatt 1-Chloro-1,1-difluoroethane bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 17. März 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. 4,0 4,1 Sicherheitsdatenblatt bei AirLiquide
  5. 5,0 5,1 5,2 Toxicometric Parameters of Industrial Toxic Chemicals Under Single Exposure. Izmerov, N.F., et al., Moscow, Centre of International Projects, GKNT, Pg. 53, 1982.
  6. P. Forster, P., V. Ramaswamy et al.: Changes in Atmospheric Constituents and in Radiative Forcing. In: Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge University Press, Cambridge und New York 2007, S. 212, (PDF)
  7. JA Seckar et al.: Toxicological evaluation of hydrochlorofluorocarbon 142b. Food Chem Toxicol. 24/3/1986 S. 237–40. PMID 3957176
  8. U.S. Patent 5159126
  9. U.S. Patent 4996378

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