Triethanolamin

Triethanolamin

Strukturformel
Strukturformel von Triethanolamin
Allgemeines
Name Triethanolamin
Andere Namen
  • 2,2′,2′′-Nitrilotriethanol
  • Sterolamid
  • Trihydroxytriethylamin
  • Tris(2-hydroxyethyl)-amin
  • Trolamin
  • TEA
Summenformel C6H15NO3
CAS-Nummer 102-71-6
Kurzbeschreibung

viskose, hygroskopische, farblose bis gelbliche Flüssigkeit[1]

Eigenschaften
Molare Masse 149,19 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,13 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

21 °C[2]

Siedepunkt

360 °C[2]

Dampfdruck

5 mPa (40 °C)[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][5]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 20/21/22-36/37/38
S: 26-36/37/39
MAK

5 mg·m−3[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Triethanolamin ist eine farblose, leicht nach Fisch riechende Verbindung, welche sich an der Luft rasch dunkel färbt und Feuchtigkeit und Kohlenstoffdioxid stark anzieht.

Gewinnung und Darstellung

Triethanolamin wird durch Ammonolyse von Ethylenoxid hergestellt. Außerdem entstehen bei dieser Reaktion 2-Aminoethanol und Diethanolamin.

Eigenschaften

Chemische Eigenschaften

Triethanolamin reagiert mit Fettsäuren leicht zu Triethanolaminseifen, welche nicht nur in Wasser, sondern auch in Mineralölen leicht löslich sind. In wässriger Lösung reagiert es stark basisch.

Verwendung

Man verwendet Triethanolamin als basische Komponente in Seifen und Kosmetik, als Netzmittel für Textilien, als Weichmacher in der Lederindustrie, als Korrosionsinhibitor oder als Zwischenprodukt zur Herstellung von Seifen, Dispergiermitteln und wasserlöslichen Herbiziden sowie bei der Herstellung von Zement als Mahlhilfsmittel. In der Holographie wird es zum Verschieben der Rekonstruktionsfarbe verwendet. Außerdem verwendet man Triethanolamin auch bei der Ammoniak-Synthese als Katalysatorentgifter, da Triethanolamin stark CO2 anziehend ist.

Triethanolamin kann auch als Ausgangsstoff bei der Synthese von HN-3, einem Stickstofflost verwendet werden. Dabei handelt es sich um eine im Ersten Weltkrieg eingesetzte Chemische Waffe. Aus diesem Grund findet sich der Stoff in Liste 3 der Chemiewaffenkonvention und Produktionen ab einer Jahresmenge von 30 t sind meldepflichtig, sowie die Ausfuhr in Staaten die die Konvention nicht unterzeichnet haben, verboten.[6]

Sicherheitshinweise

Die Dämpfe reizen die Augen und die Atemwege. Es weist eine geringe Giftigkeit auf (LD50 oral Ratte > 5000 mg/kg, LD50 dermal Kaninchen > 2000 mg/kg)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Ansgar Behler: 2,2′,2′′-Nitrilotriethanol, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Eintrag zu CAS-Nr. 102-71-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 09.08.2007 (JavaScript erforderlich)
  3. Datenblatt RonaCare® Triethanolamine bei Merck, abgerufen am 24. April 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. G. Hommel: Handbuch der gefährlichen Güter. Transport - Gefahrenklassen, Merkblatt 195, 2002, Springer-Verlag, ISBN 3-540-20348-6
  6. Chemiewaffenkonventionen-Durchführungsgesetz

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