Saccharimetrie

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Digitales Saccharimeter (2004), Zucker-Museum Berlin

Unter Saccharimetrie, abgeleitet von Saccharid, dem chemischen Oberbegriff für Zucker, versteht man eine polarimetrische Bestimmung der Konzentration von wässrigen Zuckerlösungen.[1]

Das Verfahren beruht darauf, dass bestimmte Stoffe, etwa die meisten Zucker oder Milchsäure, in Wasser gelöst ein optisches Drehvermögen besitzen (sie sind optisch aktiv). Dies äußert sich dadurch, dass linear polarisiertes Licht beim Durchgang durch die Lösung seine Polarisationsebene dreht. Diese Drehung ist proportional zur Länge des Lichtweges durch die Lösung und Konzentration des Stoffes:

$ \alpha =\alpha _{0}\ c\ l $

Hierbei ist $ \alpha _{0} $ eine Stoffkonstante, $ c $ die Konzentration und $ l $ die Länge des Lichtweges durch die Probe. Gibt man nun eine solche optisch aktive Substanz in ein Polarimeter gegebener Dimension, kann man durch Messung des Drehwinkels die Konzentration bestimmen.[2] Der umgekehrte Fall, Bestimmung der Stoffkonstanten, ist natürlich auch möglich, da sich alle drei Größen experimentell recht einfach und durchaus genau bestimmen lassen.

Literatur

  •  Wilhelm Walcher: Praktikum der Physik. 9. Auflage. Vieweg+Teubner Verlag, 2006, ISBN 978-3-8351-0046-6.

Einzelnachweise

  1. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 1220.
  2. Klaus Schwetlick: Organikum, Wiley-VCH Verlag GmbH, 23. Auflage, 2009, S. 82–83, ISBN 978-3-527-32292-3.

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