Nickeltetracarbonyl

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Strukturformel
Strukturformel von Nickeltetracarbonyl
Allgemeines
Name Nickeltetracarbonyl
Andere Namen
  • Nickelcarbonyl
  • Tetracarbonylnickel
  • "liquid death"
Summenformel NiC4O4
CAS-Nummer 13463-39-3
PubChem 518772
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Eigenschaften
Molare Masse 170,73 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,32 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−25 °C[1]

Siedepunkt

45 °C[1]

Dampfdruck

425 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (2 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225-351-360D-330-410
P: keine P-Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Leichtentzündlich Sehr giftig Umweltgefährlich
Leicht-
entzündlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(F) (T+) (N)
R- und S-Sätze R: 61-11-26-40-50/53
S: 45-53-60-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Nickeltetracarbonyl ist eine farblose Flüssigkeit. Diese Substanz gehört zu der Gruppe der Metallcarbonyle. Von besonderer Bedeutung ist Nickeltetracarbonyl bei der Herstellung von Reinstnickel und als Katalysator.

Geschichte

Nickeltetracarbonyl wurde 1890 vom deutsch-englischen Chemiker Ludwig Mond entdeckt.

Gewinnung und Darstellung

Nickeltetracarbonyl bildet sich beim Kontakt von fein verteiltem Nickelpulver mit Kohlenmonoxid bei 80 °C. Nach seinem Entdecker nennt man diese Synthese auch Mond-Verfahren:

$ \mathrm {Ni_{(s)}+4\ CO_{(g)}\longrightarrow Ni(CO)_{4(g)}} $

Chemische Eigenschaften

Nickeltetracarbonyl entzündet sich bei über 60 °C an der Luft. Es reagiert heftig mit Oxidationsmitteln (Explosionsgefahr). Es zersetzt sich oberhalb von ca. 160 °C in elementares Nickel und Kohlenmonoxid. In Nickeltetracarbonyl hat Nickel die in Verbindungen sonst seltene Oxidationszahl 0.

Verwendung

Reinstnickel mit einem Gehalt > 99,9 % wird durch thermische Zersetzung von (destillativ leicht zu reinigendem) Nickeltetracarbonyl dargestellt (siehe Mond-Verfahren). Nickeltetracarbonyl dient vielfach als Grundstoff für metallorganische Ni-Verbindungen, die u. a. als vielseitige Katalysatoren benutzt werden. Die Verbindung dient auch als Katalysator bei der Hydrocarboxylierung.

Sicherheitshinweise

Nickeltetracarbonyl ist sehr giftig und vermutlich krebserregend. An der Luft kann es sich selbst entzünden (Explosionsgefahr).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu CAS-Nr. 13463-39-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. Dezember 2012 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 13463-39-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.

Weblinks

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