Lanarkit

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Lanarkit
Lanarkite-153362.jpg
Lanarkit aus Leadhills, Schottland
Chemische Formel

Pb2[O|SO4][1]

Mineralklasse Sulfate (und Verwandte)
7.BD.40 (8. Auflage: VI/B.13) nach Strunz
30.02.01.01 nach Dana
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin monoklin-prismatisch $ \ 2/m $
Farbe Grünlichweiß, Grau, Grauweiß, Gelb, Hellgelb
Strichfarbe Weiß
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 6,92 ; berechnet: 7,08[2]
Glanz Diamantglanz, Perlglanz, Harzglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch splittrig
Spaltbarkeit vollkommen nach {201}, undeutlich nach {401}, undeutlich nach {201}
Habitus prismatische Kristalle
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,928 ; nβ = 2,007 ; nγ = 2,036[3]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,108[3] ; zweiachsig negativ
Weitere Eigenschaften
Besondere Kennzeichen fluoreszierend

Lanarkit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der MineralklasseSulfate (und Verwandte)“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2[O|SO4][1] und entwickelt meist prismatische, in Richtung der b-Achse ([010]) gestreckte Kristalle in grünlichweißer, grauweißer, grauer, gelber bis hellgelber Farbe bei weißer Strichfarbe.

Besondere Eigenschaften

Chemisch gesehen gehört Lanakit zu den Bleisulfaten. Seine Mohshärte liegt zwischen 2 und 2,5 und seine Dichte beträgt 6,92 g/cm3.

Unter langwelligem UV-Licht und unter Röntgenstrahlen zeigen manche Lanarkite eine gelbe Fluoreszenz.[2]

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Lanarkit im Süden der früheren Grafschaft Lanarkshire, genauer in der „Susanna Mine“ bei Leadhills.

Beschrieben wurde das Mineral 1832 von François Sulpice Beudant, der es nach seiner Typlokalität benannte.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Lanarkit zur Mineralklasse der „Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate“ und dort zur Abteilung der „Wasserfreien Sulfate mit fremden Anionen“, wo er zusammen mit Grandreefit, Leadhillit, Macphersonit, Olsacherit, Pseudograndreefit und Susannit eine eigenständige Gruppe bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Lanarkit ebenfalls in die Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ und dort in die Abteilung der „Sulfate (Selenate, etc.) mit weitere Anionen, ohne H2O“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit ausschließlich großen Kationen“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 7.BD.40 bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Lanarkit in die Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreien Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist er einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 30.02.01 innerhalb der Unterabteilung der „Wasserfreien Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)2XO4Zq“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Lanarkit (weiß), Susannit (bläulichgrün) und Macphersonit (gelblicher Kristall in der unteren Bildmitte) aus der Typlokalität „Susanna Mine“

Als typisches Sekundärmineral bildet sich Lanarkit bevorzugt in Bleierzlagerstätten. Begleitet wird es von verschiedenen Bleimineralen wie beispielsweise Galenit, aus dem es sich durch Verwitterung ebenfalls bilden kann.

Insgesamt konnte Lanarkit bisher (Stand: 2011) an rund 80 Fundorten nachgewiesen werden[4], so unter anderem in New South Wales und South Australia in Australien; Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in Deutschland; Salzburg, Steiermark und Tirol in Österreich; Böhmen in Tschechien; sowie Arizona, Missouri und Utah in den USA.

Kristallstruktur

Lanarkit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12) mit den Gitterparametern a = 13,75 Å; b = 5,70 Å; c = 7,07 Å und β = 115,8° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X.
  2. 2,0 2,1 Handbook of Mineralogy - Lanarkite (englisch, PDF 65,3 kB)
  3. 3,0 3,1 Mindat - Lanarkite (englisch)
  4. Mindat - Anzahl der Fundorte

Weblinks

 Commons: Lanarkit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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