Hyposalpetrige Säure

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Strukturformel
Strukturformel von Hyposalpetriger Säure
Allgemeines
Name
  • Hyposalpetrige Säure
Andere Namen
  • Untersalpetrige Säure
  • Diazendiol
  • Hyposalpetrigsäure
Summenformel H2N2O2
CAS-Nummer 14448-38-5
PubChem 61744
Kurzbeschreibung

farblose, im trockenen Zustand explosive Plättchen[1]

Eigenschaften
Molare Masse 62,0 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

pKs-Wert
Löslichkeit

gut in Wasser und Ethanol[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Hyposalpetrige Säure ist eine Sauerstoffsäure des Stickstoff. Sie bildet farblose Kristalle, die explosiv sind. Diese sind löslich in Ethanol und Wasser.

Es existieren eine cis- und eine stabilere trans-Hyposalpetrige Säure.

cis-Form der hyposalpetrigen Säure

Von der cis-Form sind nur die Salze bekannt; die trans-From lässt sich in Substanz isolieren.[2]

Ihre Salze heißen Hyponitrite, z. B.: Kaliumhyponitrit (K2N2O2).

Herstellung

trans-Hyposalpetrige Säure kann durch Reduktion von Salpetriger Säure oder Natriumnitrit mit nascierendem Wasserstoff (z. B. aus Natrium-Amalgam) hergestellt werden.[2][4]

$ \mathrm {2\,NaNO_{2}+4\,Na_{Amalgam}+2\,H_{2}O\longrightarrow Na_{2}N_{2}O_{2}+4\,NaOH} $

Das wasserlösliche Natriumsalz kann mit Silbernitrat als gelbes, unlösliches Silberhyponitrit abgetrennt werden:

$ \mathrm {Na_{2}N_{2}O_{2}+2\,AgNO_{3}\longrightarrow Ag_{2}N_{2}O_{2}\downarrow +\ 2\,HNO_{3}} $

Nach dem Abtrennen kann die trans-Hyposalpetrige Säure mit HCl-Gas in Ether wieder gelöst werden:

$ \mathrm {Ag_{2}N_{2}O_{2}+2\,HCl_{(g)}\longrightarrow H_{2}N_{2}O_{2}+2\,AgCl\downarrow } $


Reaktionen

Mit Alkalimetallen bildet die Hyposalpetrige Säure Salze, die Hyponitrite:

$ \mathrm {H_{2}N_{2}O_{2}+2\,Na\longrightarrow Na_{2}N_{2}O_{2}+H_{2}\uparrow } $

Die schwach saure wässrige Lösung der Säure zerfällt bereits bei Zimmertemperatur zu Distickstoffmonoxid und Wasser:

$ \mathrm {H_{2}N_{2}O_{2}\longrightarrow H_{2}O+N_{2}O} $

Die Reaktion ist nicht umkehrbar[5]; Distickstoffmonoxid ist also nur formal Anhydrid der hyposalpetrigen Säure.[2]

Sie eignet sich auch als Reaktionspartner für Hetero-Diels-Alder-Reaktionen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1  Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 A.F.Holleman, E.Wiberg. Lehrbuch der Anorganischen Chemie. Walter de Gruyter & Co. Berlin 1995, 101. Auflage, ISBN 3-11-012641-9.
  3. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 492-6.
  5.  E. Riedel, C. Janiak: Anorganische Chemie. 8. Auflage. de Gruyter, 2011, ISBN 3110225662, S. 488.

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