Gottfried Schatz

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Gottfried Schatz

Gottfried Schatz (* 18. August 1936 in Strem, Österreich) ist ein schweizerisch-österreichischer Biochemiker. Er war führend an der Aufklärung der Bildung von Mitochondrien beteiligt und ist Mitentdecker der mitochondrialen DNA.[1] Gottfried Schatz ist Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Publikationen und diverser Bücher.

Leben

Nach dem Studium der Chemie und Biochemie an der Universität Graz schlossen sich Aufenthalte an der Universität Wien und dem Public Health Research Institute der Stadt New York an. Nach einem insgesamt sechsjährigen Aufenthalt an der Cornell University in Ithaca, New York, zunächst als Associate Professor, dann als Professor, übernahm Gottfried Schatz ab 1974 eine Professur am Institut für Biochemie des Biozentrums der Universität Basel, das er zeitweise leitete. Von 1984 bis 1989 war er Generalsekretär der European Molecular Biology Organization (EMBO). Nach seiner Emeritierung im Jahre 2000 war er vier Jahre lang Präsident des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierats (SWTR).[2][3] Im Jahr 2000 erschien auch seine wissenschaftliche Autobiographie "Interplanetary travels".[4]

Mit seiner Ehefrau Merete hat Gottfried Schatz drei Kinder.

Auszeichnungen und Preise

  • 1967 Kardinal-Innitzer-Preis
  • 1983 Emil-Christian-Hansen-Goldmedaille der Carlsberg Foundation
  • 1985 Ehrenmitglied der Japanese Biochemical Society
  • 1986 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • 1986 Sir-Hans-Krebs-Medaille, FEBS
  • 1988 Otto-Warburg-Medaille
  • 1987 Auslandsmitglied der American Academy of Arts and Sciences
  • 1988 Otto-Warburg-Medaille, Deutsche Gesellschaft für Biochemie
  • 1988 Mitglied der Academia Europaea
  • 1989 Auslandsmitglied der National Academy of Sciences (USA)
  • 1990 Louis-Jeantet-Preis für Medizin der Louis-Jeantet-Stiftung in Genf
  • 1991 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
  • 1993 Schleiden-Medaille der Leopoldina
  • 1993 Korrespondierendes Auslandsmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
  • 1993 Marcel-Benoist-Preis [5]
  • 1994 Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
  • 1996 Ehrendoktorat der Comenius-Universität Bratislava[6]
  • 1997 Lynen-Medaille, University of Miami, USA
  • 1997 Auslandsmitglied der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften
  • 1998 Gairdner Foundation International Award, Toronto
  • 1998 Auslandsmitglied der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften
  • 2000 Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[7]
  • 2000 Ehrendoktorat der Universität Stockholm[8]
  • 2000 E.B.-Wilson-Medaille[9] der Amerikanischen Gesellschaft für Zellbiologie
  • 2004 Internationaler Antonio-Feltrinelli-Preis[10], Rom
  • 2006 Reinacher Preis
  • 2008 Fellow of the American Association for the Advancement of Science
  • 2009 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
  • 2009 Europäischer Wissenschafts-Kulturpreis der Kulturstiftung "Pro Europa"[11]
  • 2010 Auslandsösterreicher des Jahres

Publikationen

  • Jeff’s view on science and scientists. Elsevier Butterworth-Heinemann, Amsterdam 2006, ISBN 0-444-52133-X.
  • Jenseits der Gene: Essays über unser Wesen, unsere Welt und unsere Träume. NZZ Libro, Zürich 2012 (4. Aufl.), ISBN 978-3-03823-780-8.
    • Hörbuch: Kein & Aber, Zürich 2008, ISBN 978-3-0369-1246-2.
    • Taschenbuchausgabe: Die Welt in der wir leben: Ein Biologe über unser Wesen, unsere Träume und den Grund der Dinge. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel 2010, ISBN 978-3-451-05792-2 (vergriffen).
  • Feuersucher: Die Jagd nach dem Geheimnis der Lebensenergie. NZZ Libro, Zürich 2011, ISBN 978-3-03823-677-1.
  • Zaubergarten Biologie. Wie biologische Entdeckungen unser Menschenbild prägen. NZZ Libro, Zürich 2012, ISBN 978-3-03823-753-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ellen Haslbrunner, Hans Tuppy and Gottfried Schatz (Institut für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Universität Wien): "Deoxyribonucleic Acid associated with Yeast Mitochondria" (1964) (PDF) Biochem. Biophys. Res. Commun. 15, 127 - 132.
  2. Pressemitteilung April 2000
  3. Gottfried Schatz: Über 103 Interviews während der vierjährigen Amtszeit als Präsident des SWTR
  4. Gottfried Schatz: Interplanetary travels - A scientific autobiography (Selected Topics in the History of Biochemistry, edited by G. Semenza and R. Jaenicke: Personal Recollections VI - Comprehensive Biochemistry Vol.41, Chapter 9, p. 449-530 - Elsevier Science B.V., 2000)
  5. Marcel-Benoist-Preis 1992 «… in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Genetik und zu den intrazellulären Transport-Mechanismen der in der Zellkern-DNS kodierten mitochondrialen Proteine.»
  6. tugraz.at
  7. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952
  8. tugraz.at
  9. E.B. Wilson Medaille 2000: «… for work on mitochondrial protein import.» - Lecture: What Mitochondria Have Told Me
  10. Antonio Feltrinelli International Prize 2004 «… hat mit seinen Arbeiten zur Bildung von Mitochondrien weltweite Anerkennung gefunden.»
  11. Informationsdienst Wissenschaft Basel, 25. August 2009: Gottfried Schatz erhält europäischen Preis für Wissenschaftskultur der Kulturstiftung "Pro Europa" … für sein "Engagement im Dienste der Wissenschaftskultur und dessen Ausstrahlung weit über die Landesgrenzen hinaus".

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