Forbo Holding

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Forbo Holding AG
Logo Forbo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0003541510
Gründung 1928
Sitz Baar ZG, Schweiz
Leitung Ernst Mathias Schneider
(CEO)
Albert Gnägi
(VR-Präsident)
Mitarbeiter 6’040 (31. Dezember 2007)
Umsatz 2,004 Mrd. CHF (2007)
Branche Bodenbeläge
Website www.forbo.com

Die Forbo Holding AG mit Sitz in Baar ZG ist ein international tätiger Schweizer Hersteller von Bodenbelägen, Klebstoffen und chemischen Verbindungen sowie Antriebs- und Leichtfördertechnik.

Die Unternehmensgruppe verfügt über ein internationals Netz von 31 Gesellschaften mit Produktion und Vertrieb sowie 42 Vertriebsorganisationen in insgesamt 34 Ländern. Forbo beschäftigt 6'040 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von 2,004 Milliarden Schweizer Franken. Das Unternehmen ist an der Schweizer Börse SWX Swiss Exchange kotiert.

Tätigkeitsgebiet

Forbo umfasst die drei Geschäftsbereiche Forbo Flooring Systems, Forbo Bonding Systems und Forbo Movement Systems mit der Forbo Siegling.

Der Geschäftsbereich Flooring Systems ist auf Linoleum, Bodenbeläge aus Kunststoff sowie Nadelvlies- und Parkettböden spezialisiert. Diese finden unter anderem Anwendung in öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern, Schulen, Geschäftsräumen sowie im Wohnbereich. Mit einem Marktanteil von rund 65 Prozent ist Forbo weltweiter Marktführer bei Linoleum.[1]

Forbo Bonding Systems ist auf dem Gebiet der industriellen Klebstoffe tätig. Diese werden in verschiedenen Bereichen wie in der Papierverarbeitung, der Schuh- und Textilindustrie, der Fertigung von Automobil-Innenverkleidungen und Möbeln sowie Verbundsfolien verwendet. Daneben werden auch Fertigklebstoffe zum Verlegen von Bodenbelägen und Fliesen sowie Schmelzdrähte, Nivellier- und Ausgleichsmassen für die Bauindustrie hergestellt. Ein drittes Standbein dieser Sparte ist die Herstellung von Polymer-Emulsionen für unterschiedliche Endmärkte wie die Kleb-, Lack- und Farbstoffindustrie oder die Bauindustrie.

Der Bereich Movement Systems ist auf Antriebsriemen, Transport- und Prozessbänder sowie Kunststoff-Modulbändern, Zahn- und Flachriemen aus synthetischen Materialien spezialisiert. Die unter dem Markennamen Siegling vertriebenen Produkte, finden in unterschiedlichsten Bereichen in Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbetrieben Anwendung, zum Beispiel als Prozessband in der Lebensmittelindustrie, als Laufband im Fitnessstudio oder als Flachriemen in einer Briefverteilanlage.

Geschichte

Forbo wurde 1928 von drei Linoleumherstellern aus Deutschland (Deutsche Linoleum-Werke A.G., Berlin), Schweden (Linoleum Aktiebolaget Forshaga) und der Schweiz (Linoleum AG Giubiasco) unter dem Firmennamen Continentale Linoleum Union gegründet, sie repräsentierte nach eigenen Angaben zu diesem Zeitpunkt „ungefähr 80 % der kontinentaleuropäischen Linoleumproduktion“. Im Folgejahr kam die Nederlandsche Linoleumfabriek (Niederlande) dazu, später auch weitere Firmen aus Österreich, Frankreich und Lettland. Die DLW schieden dann gegen Ende der 1930er Jahre aus politischen Gründen wieder aus der Union aus.[2]

Ab den 1950er Jahren begann das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit in verwandte Produkte wie Teppiche und Vinylbodenbeläge zu diversifizieren.

Anfang der 1970er Jahre wurde der Klebstoffbereich vom Linoleumgeschäft getrennt und unabhängig weitergeführt. Gleichzeitig wurde das Unternehmen von Continentale Linoleum Union in Forbo umbenannt. In den darauf folgenden zwei Jahrzehnten entwickelte sich Forbo zu einem Weltkonzern mit Tätigkeit auf allen fünf Kontinenten. Dabei wurden Akquisitionen getätigt und die Geschäftstätigkeit auf die Bereiche Wandbeläge und Hochdrucklaminate erweitert.

1994 übernahm Forbo die auf Antriebs- und Leichtfördertechnik spezialisierte Firma Siegling mit Sitz in Hannover. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurden die Bereiche Wandbeläge und Laminate ausgegliedert.

2000 richtete sich die Unternehmensgruppe auf die vier Geschäftsbereiche Linoleum, Vinyl, Kunststoffbänder und Klebstoffe strategisch neu aus und tätigte in der Folge mehrere kleinere Akquisitionen zur Verstärkung des Klebstoffgeschäfts. Die industriellen Bereiche, darunter Extrusionsprofile, Dekorationsprodukte und beschichtete Textilien, wurden ausgegliedert, während der Teppichbereich durch ein Management-Buy-out verkauft wurde.

In der ersten Hälfte der 2000er Jahre wurde der Klebstoffbereich durch die Übernahme der Firma Swift, mit Tätigkeit in den USA, Europa und Asien, international weiter ausgebaut. Ebenfalls wurde der Kunststoffbänder-Geschäftsbereich in Großbritannien erweitert. Die Sparten Linoleum und Vinyl wurden zu Forbo Flooring fusioniert, im selben Zug wurden die drei strategischen Geschäftsbereiche Bodenbeläge, Klebstoffe und Kunststoffbänder gebildet. Die Produktion läuft in zwei Werken im holländischen Krommenie und im schottischen Kirkcaldy.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann Simon erwähnte die Forbo Holding in seinem gleichnamigen Buch als Beispiel für einen „Hidden Champion“. (Hidden Champions des 21. Jahrhunderts : Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus, Frankfurt am Main 2007, S. 29. ISBN 978-3-593-38380-4.
  2. Silvia Tauss: Problematik der Erhaltung von Linoleumbelägen in situ – Am Beispiel Warenhaus „Cheesmeyer“ in Sissach, Diplomarbeit, Bern, 2007, S.21-22, PDF Online

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