Elementsymbol

Erweiterte Suche

(Weitergeleitet von Chemisches Symbol)
Elementsymbole der Alchemisten
1 = Zinn, 2 = Blei, 3 = Gold, 4 = Schwefel, 5 = Quecksilber, 6 = Silber, 7 = Eisen
Elementsymbole der Altphilosophen
1 = Feuer, 2 = Erde, 3 = Wasser, 4 = Luft
Tabelle der alchemistischen Symbole (The last Will and Testament von Basil Valentine, 1670)
Elementschreibweise nach Dalton
1 = Wasserstoff, 2 = Magnesium, 3 = Sauerstoff, 4 = Schwefel, 5 = Ammoniak, 6 = Kohlendioxid

Elementsymbole werden als Kurzschreibweise für einzelne Atome eines chemischen Elements verwendet und bestehen aus einem oder zwei Buchstaben. Diese Elementsymbole sind international (siehe IUPAC) und werden auch in den Ländern verwendet, die andere als die lateinischen Buchstaben verwenden (griechisch, kyrillisch, arabisch, ...).

Die Symbole leiten sich von den lateinischen oder griechischen Namen, bei den neueren auch von den englischen Namen der Elemente ab. Besteht das Symbol eines Elementes aus zwei Buchstaben, so wird der erste Buchstabe groß und der andere klein geschrieben. Bei noch nicht endgültig benannten Elementen wird der Name aus den Ziffern der Ordnungszahl des Elements abgeleitet, wobei dazu lateinische oder griechische Zahlwörter verwendet werden. So wird zum Beispiel das Element mit der Ordnungszahl 118 als Ununoctium mit dem Symbol Uuo geführt (siehe: Systematische Elementnamen).

Elementsymbole in chemischen Formeln repräsentieren nicht nur die Art des Elements, sondern zugleich eine bestimmte Menge davon, und zwar jeweils ein einzelnes Atom oder ein einheitliches Vielfaches davon; üblicherweise 6,022 * 1023 Atome (siehe Avogadro'sche Zahl), denn das ist die der Atommasse (früher: Atomgewicht) des Elements entsprechende Menge in Gramm. Im Gegensatz zu Einzelatomen sind das Mengen, die man in chemischen Versuchen wiegen und handhaben kann und unter denen sich jeder auch etwas vorstellen kann.

Entwicklung

Mehr als ein Jahrtausend hindurch meinten die Philosophen, die Erde bestünde aus vier Elementen: dem trockenen und warmen Feuer, der warmen und feuchten Luft, dem feuchten und kalten Wasser und der kalten und trockenen Erde (Näheres unter der Vier-Elemente-Lehre). Damit war für sie der Kreis geschlossen. Um sicherzustellen, dass sie über das gleiche Element sprechen, gaben sie ihnen Symbole. Viele Jahrhunderte danach gab es keine Diskussionen über diese Vorstellung.

Erst im frühen Mittelalter entwickelten die Alchemisten, die sich hauptsächlich mit der Herstellung von Gold aus unedlen Stoffen beschäftigten, eine Art nur von ihnen zu lesende Geheimsprache und Geheimschrift. Um ihre Versuchsergebnisse zu protokollieren, verwendeten sie Symbole für Reinstoffe um kurze Notizen erstellen zu können. Dabei entwickelte jeder Alchemist seine eigene Formelsprache, es gab nur wenige allgemein gültige Symbole. In ihren Werken gab es daher immer eine Seite mit der entsprechenden Erklärung der chemischen Symbole.

Im Jahre 1787 erarbeitete Jean-Henri Hassenfratz zusammen mit Pierre-Auguste Adet ein System der chemischen Zeichensprache[1], das unter anderem den Aggregatzustand eines Stoffes verdeutlicht. Dabei verwendeten sie Zeichen wie $ -\!\, $, $ \triangle $, $ \nabla $, $ \bigodot $ oder lateinische Großbuchstaben wie $ \bigodot \!\!\!\!\!\!\!{\hbox{A}} $, $ \bigodot \!\!\!\!\!\!\!\!{\hbox{M}} $ . In letzteren Zeichen wurde gewissermaßen der Weg für Jöns Jakob Berzelius und dessen chemischen Zeichensystem gelegt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts – mit der Entwicklung der Atomhypothese – vereinfachte John Dalton dieses System, indem er erstmals zwischen Elementen und Verbindungen unterschied. Für jedes damals bekannte Element führte er ein bestimmtes Kreissymbol ein, die Verbindungen beschrieb er durch eine Aneinanderreihung der entsprechenden Elementsymbole.

1814 führte Berzelius die heute gebräuchliche Symbolik ein. Er ersetzte die von Dalton definierten Symbole durch die Anfangsbuchstaben der lateinischen Elementenamen. Einige der bereits bekannten Elemente hatten jedoch den gleichen Anfangsbuchstaben. Diese Elemente erhielten daher als „Kürzel“ zwei Buchstaben.[2] Weiter vereinfachte er die Schreibweise von Dalton dadurch, dass er die Anzahl der einzelnen Atome im Molekül nicht durch je ein einzelnes Zeichen bzw. Symbol beschreibt, sondern den Index einführte. So wurde beispielsweise aus COO die heute bekannte Schreibweise CO2.

Elementsymbole zur Zeit Antoine Laurent de Lavoisier, Teil 1 Elementsymbole zur Zeit Antoine Laurent de Lavoisier, Teil 2
Elementsymbole zur Zeit Lavoisiers

Beispiele

(nur die vom deutschen Elementnamen abweichend gebildeten Symbole)

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Elementsymbol – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Hassenfratz, J.H.; Adet, P.-A.: Abhandlung ueber die neue in der Chemie anzuwendende Zeichen. Paris (1787)
  2. Neufingerl: Chemie 1 - Allgemeine und anorganische Chemie, Jugend & Volk; Wien 2006; ISBN 978-3-7100-1184-9. S.6

Die cosmos-indirekt.de:News der letzten Tage

29.05.2023
Elektrodynamik | Festkörperphysik | Quantenoptik
Informationen schneller fließen lassen – mit Licht statt Strom
Entweder 1 oder 0: Entweder es fließt Strom oder eben nicht, in der Elektronik wird bisher alles über das Binärsystem gesteuert.
25.05.2023
Kometen und Asteroiden | Biophysik
Meteoritisches Eisen: Starthilfe bei der Entstehung des Lebens auf der Erde?
Forscher haben ein neues Szenario für die Entstehung der ersten Bausteine des Lebens auf der Erde vor rund 4 Milliarden Jahren vorgeschlagen.
24.05.2023
Festkörperphysik | Astrophysik
Das Verhalten von Sternmaterie unter extremem Druck
Einem internationalen Team von Forscher*innen ist es in Laborexperimenten gelungen, Materie unter solch extremen Bedingungen zu untersuchen, wie sie sonst nur im Inneren von Sternen oder Riesenplaneten vorkommt.
23.05.2023
Quantenphysik | Quantencomputer
Turbo für das Quanteninternet
Vor einem Vierteljahrhundert machten Innsbrucker Physiker den ersten Vorschlag, wie Quanteninformation mit Hilfe von Quantenrepeatern über große Distanzen übertragen werden kann, und legten damit den Grundstein für den Aufbau eines weltweiten Quanteninformationsnetzes.
18.05.2023
Teilchenphysik | Quantencomputer
Quantenschaltkreise mit Licht verbinden
Die Anzahl von Qubits in supraleitenden Quantencomputern ist in den letzten Jahren rasch gestiegen, ein weiteres Wachstum ist aber durch die notwendige extrem kalte Betriebstemperatur begrenzt.
17.05.2023
Relativitätstheorie | Quantenphysik
Gekrümmte Raumzeit im Quanten-Simulator
Mit neuen Techniken kann man Fragen beantworten, die bisher experimentell nicht zugänglich waren – darunter auch Fragen nach dem Zusammenhang von Quanten und Relativitätstheorie.
16.05.2023
Sonnensysteme | Planeten | Geophysik
Die Kruste des Mars ist richtig dick
Dank eines starken Bebens auf dem Mars konnten Forschende der ETH Zürich die globale Dicke der Kruste des Planeten bestimmen.
11.05.2023
Sterne | Teleskope
Einblicke in riesige, verborgene Kinderstuben von Sternen
Mit dem Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) der ESO haben Astronomen einen riesigen Infrarot-Atlas von fünf nahe gelegenen Sternentstehungsgebieten geschaffen.
10.05.2023
Festkörperphysik | Quantenphysik | Quantencomputer
Verschränkte Quantenschaltkreise
ETH-Forschenden gelang der Nachweis, dass weit entfernte, quantenmechanische Objekte viel stärker miteinander korreliert sein können als dies bei klassischen Systemen möglich ist.
10.05.2023
Exoplaneten | Geophysik
Widerspenstiger Exoplanet lüftet seinen Schleier (ein bisschen)
Einem internationalen Forschungsteam, an dem das Max-Planck-Institut für Astronomie beteiligt ist, ist es nach fast 15 Jahren vergeblicher Anstrengungen gelungen, einige Eigenschaften der Atmosphäre des Exoplaneten GJ 1214 b zu ermitteln.
10.05.2023
Atomphysik
Forschende beschreiben flüssigen Quasikristall mit zwölf Ecken
Einen ungewöhnlichen Quasikristall hat ein Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Universität Sheffield und der Jiaotong-Universität Xi'an gefunden.
08.05.2023
Quantenphysik
Künstliche Intelligenz lernt Quantenteilchen zu kontrollieren
In der Quantenforschung braucht man maßgeschneiderte elektromagnetische Felder, um Teilchen präzise zu kontrollieren - An der TU Wien zeigte man: maschinelles Lernen lässt sich dafür hervorragend nutzen.
06.05.2023
Teilchenphysik | Kernphysik
Elektronen-Rekollision in Echtzeit auf einen Schlag verfolgt
Eine neue Methode erlaubt, die Bewegung eines Elektrons in einem starken Infrarot-Laserfeld in Echtzeit zu verfolgen, und wurde am MPI-PKS in Kooperation zur Bestätigung theoretischer Quantendynamik angewandt.
05.05.2023
Satelliten und Sonden | Quantenoptik
GALACTIC: Alexandrit-Laserkristalle aus Europa für Anwendungen im Weltraum
Alexandrit-Laserkristalle eignen sich gut für den Einsatz in Satelliten zur Erdbeobachtung.
04.05.2023
Festkörperphysik | Quantenphysik
Nanophysik: Wo die Löcher im Flickenteppich herkommen
Patchwork mit Anwendungspotenzial: Setzt man extrem dünne Halbleiternanoschichten aus Flächen zusammen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, so finden sich darin Quasiteilchen mit vielversprechenden Eigenschaften für eine technische Nutzung.
03.05.2023
Sterne | Teleskope
Astronomen finden weit entfernte Gaswolken mit Resten der ersten Sterne
Durch den Einsatz des Very Large Telescope (VLT) der ESO haben Forscher zum ersten Mal die Fingerabdrücke gefunden, die die Explosion der ersten Sterne im Universum hinterlassen hat.