Elemi

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Elemi bezeichnet das Baumharz verschiedener Baumarten, welches als Räucherwerk genutzt wird. Teilweise wird der Begriff auch als Bezeichnung der Bäume selbst verwendet.

Begriff

Die Herkunft des Begriffes wird unterschiedlich angegeben, einerseits von arabisch al-lami, andererseits von griechisch enhaimon (ἐναίμον). Letzteres bezieht sich auf die Nutzung des Harzes von Boswellia Frereana als blutstillendes Medikament in der Antike, welches bei Plinius dem Älteren erwähnt wird[1]. Ebenfalls wird die bei Theophrast erwähnte Elemi-Pflanze dieser Spezies zugeordnet [2]. Nachdem der Begriff im Mittelalter kaum auftaucht, wird er ab dem 16. und 17. Jahrhundert zunehmend für Harze aus Mittel- und Südamerika genutzt (Brasilianisches Elemi), aber auch Harze aus dem pazifischen Raum, die in dieser Zeit nach Europa importiert wurden, wurden mit diesem Begriff bezeichnet[3]. Heute wird er fast ausschließlich für sogenannten Manila-Elemi verwendet[4].

Arten

  • Manilaelemi: vom sogenannten Manilaelemibaum Canarium luzonicum, ein auf den Philippinen gewonnenes weiches, weißes Harz[5]
  • Elemi von verschiedenen anderen Canarium-Arten, vor allem in Australien und Südostasien, aber auch in Afrika beispielsweise von Canarium schweinfurthii[6]
  • afrikanisches Elemi, von Boswellia frereana[7]
  • Harze verschiedener Protium-Arten aus dem tropischen Amerika, wie Brasilien, Venezuela und Kolumbien, wie zum Beispiel Protium heptaphyllum[8]
  • Elemi von Arten der Gattung Amyris[9]

Nutzung

Canarium luzonicum sondert nach Einschneiden der Baumrinde einen hellgelben Balsam ab, welcher im Kontakt mit der Luft aushärtet. Das Harz wird einerseits direkt verräuchert, andererseits wird daraus durch Dampfdestillation auch das Elemi-Öl gewonnen. Dieses enthält vor allem: Terpineol, Elemicin, Elemol, Dipenten, Phellandren und Limonen. Der Duft ist durch den Limonengehalt waldig-zitronig, hat aber auch eine Fenchel-Note.

Elemi-Öl wurde im Altertum in Ägypten zur Einbalsamierung verwendet. In Europa wurde es seit dem 16. Jahrhundert häufig als Wundheil- und Räuchermittel und zur Bereitung von Salben benutzt.

Heutzutage wird es bei der Herstellung von Öllacken, Seifen und Lacken eingesetzt sowie als Ersatz von Aquarellfarben benutzt. In der Parfümerie wird Elemi häufig in Fougère- und Koniferen-Kompositionen eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. http://encyclopedia.jrank.org/ECG_EMS/ELEMI.html, abgerufen am 9.Juni 2010. Plinius der Ältere führt ein Medikament dieses Namens an, das die Tränen des arabischen Olivenbaumes enthalten soll.
  2. Tschirch, Alexander Die Harze, 1935, S. 265
  3. Tschirch, Alexander Die Harze, 1935, S. 265-67
  4. Mills, White The organic chemistry of museum objects, 2003, 108
  5. ibd.
  6. Langenheim, Jean Plant resins 2003, 357; De la Cruz-Canizares; Doménech-Carbó; Gimeno-Adelantado; Mateo-Castro; Bosch-Reig in: Journal of Chromatography A, 1093 (2005) 177–194
  7. vgl. Anmerkg. 1 & 3
  8. Langenheim, Jean Plant Resins 2003
  9. ibd.

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