Brianit

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Brianit
Andere Namen
  • IMA 1966-030
Chemische Formel

Na2CaMg[PO4]2

Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate
8.AC.30 (8. Auflage: VII/A.05) nach Strunz
38.01.07.01 nach Dana
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin monoklin-prismatisch $ \ 2/m $ [1]
Farbe farblos
Strichfarbe weiß
Mohshärte 4 bis 5
Dichte (g/cm3) 3,0 bis 3,3 [1]
Glanz
Transparenz durchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus massig
Zwillingsbildung Polysynthetische Zwillinge nach {100}
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,598 ; nβ = 1,605 ; nγ = 1,608 [2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,010 [2] ; zweiachsig negativ
Optischer Achsenwinkel 2V = 63° bis 65° [2]

Brianit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2CaMg[PO4]2 und konnte bisher nur in Form von 0,2 mm großen Kristallen von negativer V-Form bzw. polysynthetischen Kristallzwillingen mit lamellarer Struktur nach {100} gefunden werden.

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Brianit 1967 im Dayton-Meteorit bei Dayton (Ohio) in den USA und beschrieben durch L.H. Fuchs, E. Olsen und E.P. Henderson, die das Mineral zu Ehren von Dr. Brian Harold Mason, einem neuseeländisch-amerikanischen Geochemiker, Mineralogen und Meteoriten-Wissenschaftler, nach diesem benannten.[2]

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Brianit zur Abteilung der „wasserfreien Phosphate ohne fremde Anionen“. Seit der neuen Strunz'schen Mineralsystematik ist diese Abteilung jedoch präziser unterteilt nach der Größe der Kationen. Das Mineral findet sich jetzt entsprechend in der Unterabteilung „der wasserfreien Phosphate ohne fremde Anionen mit mittelgroßen und großen Kationen“, wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe „8.AC.30“ bildet.

Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Brianit ebenfalls in die Klasse der Phosphate, dort allerdings in die Abteilung der „Wasserfreien Phosphaten etc. mit der allgemeinen Formel A+B2+XO4“, wo er ebenfalls als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 38.01.07 bildet.

Bildung und Fundorte

Brianit bildet sich als seltene Komponente an Phosphatnadeln in Eisenmeteoriten, oft in Paragenese mit Panethit, für den der Dayton-Meteorit ebenfalls die Typlokalität darstellt, aber auch mit Albit, Enstatit, Graphit, Kamacit, Schreibersit, Sphalerit, Taenit, Troilit und Whitlockit.

Bisher konnte Brianit nur an seiner Typlokalität, dem Dayton-Meteorit, nachgewiesen werden.[2]

Kristallstruktur

Brianit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/a mit den Gitterparametern a = 13,36 Å; b = 5,23 Å; c = 9,13 Å und β = 91,2° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Handbook of Mineralogy - Brianite (englisch, PDF 64,2 kB)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Mindat - Brianite (englisch)

Literatur

  •  Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 623.

Weblinks

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