Amminboran

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Strukturformel
Strukturformel von Ammoniak-Boran
Allgemeines
Name Amminboran
Andere Namen

Borazan

Summenformel BH6N
CAS-Nummer 13774-81-7
PubChem 6332567
Kurzbeschreibung

weißes bis beiges kristallines Pulver mit ammoniakartigem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 30,87 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

97,61 °C (ab 68 °C beginnende Zersetzung)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][2]
Explosionsgefährlich
Explosions-
gefährlich
(E)
R- und S-Sätze R: 5
S: 14-15
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Amminboran ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Borane.

Gewinnung und Darstellung

Die Reaktion von als Tetrahydrofuran-Komplex vorliegendem Diboran mit Ammoniak ergibt hauptsächlich dessen Diammoniumsalz [H2B(NH3)2]+, (BH4). Wenn jedoch anstelle von Diboran Boran eingesetzt wird, so ergibt sich Amminboran.[4]

$ \mathrm {\ BH_{3}+NH_{3}\longrightarrow H_{3}BNH_{3}} $

Eigenschaften

Amminboran hat eine Struktur ähnlich der von Ethan, wobei die große Differenz des Schmelzpunktes der beiden Verbindungen durch die stark polare Natur von Amminboran zustande kommt. Die B-N Entfernung beträgt 1,58 Å, die B-H Entfernung 1,15 Å und die N-H Entfernung 0,96 Å.

Resonanzstruktur von Amminboran

Verwendung

Amminboran wird als Speichersubstanz für Wasserstoffgas als Treibstoff für Fahrzeuge diskutiert.[5] Der Wasserstoff kann durch Erhitzung freigesetzt werden, wobei es sich zuerst in (NH2BH2)n und dann zu (NHBH)n zersetzt.[6] Seine Wasserstoffspeicherdichte ist höher als flüssiger Wasserstoff.[7]

Amminboran wird auch bei organischen Synthesen als stabile Variante von Diboran eingesetzt.[8]

Einzelnachweise

  1. Ammonia borane (GfsChemicals)
  2. 2,0 2,1 2,2 Datenblatt Borane-ammonia complex bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. März 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. S.G. Shore, K.W. Boeddeker: Large Scale Synthesis of H2B(NH3)2+BH4 and H3NBH3. In: Inorganic Chemistry. 1964, 3, S. 914–15, doi:10.1021/ic50016a038.
  5. Wiedergeburt für Wasserstofftanks (Technology Review).
  6. "Hydrogen gets on board", Maciej Gutowski and Tom Autrey, Royal Society of Chemistry.
  7. Frances H. Stephens, Vincent Pons, R. Tom Baker: Ammonia borane: the hydrogen source par excellence?. In: Dalton Transactions, 2007, S. 2613-2626, doi:10.1039/b703053c.
  8. G.C. Andrews: Borane Ammonia. In Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis, 2004, doi: 10.1002/047084289X.rb238.pub2.

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