Wootz

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Dieser Artikel befasst sich mit Wootz als Werkstoff. Für den gleichnamigen Ort in Brandenburg in der Gemeinde Lenzerwische siehe Wootz (Brandenburg).
Austenitkristallisierung. Eine Klinge, die aus Wootz geschmiedet wurde, mit einem hellen Linienmuster aus Zementitpartikeln.

Wootz [vuːts], auch Wootzkuchen oder Wootzbarren genannt, ist der Ausgangsstahl für den orientalisch-arabischen Damaszener Stahl. Wootz besteht aus gering legiertem Stahl mit einem Anteil von 1,5 % Kohlenstoff und – unter anderem – Spuren von Vanadium oder Molybdän. Diese Spuren sind später für die Ausbildung von Zementitlinien im Damaszener Stahl wichtig.

Das Eisenerz für das Wootz wurde in Indien gewonnen. Der Name „Wootz“ stellt die englische Version des Begriffes „ukku“ dar, welcher der Sprache von Karnataka (Kannada) und Andhra Pradesh (Telugu) entstammt und einfach „Stahl“ bedeutet. Das genaue Verfahren des Wootz-Ausschmelzens ist nicht überliefert. Materialforschern ist es jedoch gelungen, die Wootzkuchen mit Hilfe natürlicher Verfahren herzustellen.

Dazu wurden hochreines Eisen, Sorel-Eisen, Holzkohle, Glasscherben, grüne Blätter und andere Stoffe in einem Schmelztiegel erhitzt. Dabei muss ein genaues Mischungsverhältnis der Ausgangsstoffe Eisen, Sorel-Eisen und Holzkohle vorliegen. Davon hängt später der Kohlenstoffanteil im Wootz ab.

Das Glas schwimmt auf der Schmelze und schließt sie luftdicht ab. Dadurch kann der Kohlenstoff aus der Holzkohle nicht verbrennen und diffundiert in das Eisen ein. Gleichzeitig wird Oxidation verhindert. Durch die Blätter wird die Aufkohlung beschleunigt. Der Erfolg hängt auch von der richtigen Temperatur und der richtigen Schmelzdauer ab.

Literatur

  • Manouchehr Moshtagh Khorasani: Arms and Armor from Iran – The Bronze Age to the End of the Qajar Period. LEGAT Verlag, 2006, ISBN 978-3-932942-22-8.

Weblinks

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