Wala Heilmittel

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WALA Heilmittel GmbH
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Rechtsform GmbH
Gründung 1935
Sitz Bad Boll, Deutschland

Leitung

  • Johannes Stellmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung
Mitarbeiter > 700 (2009)
Umsatz 96 Mio. EUR (2009)
Produkte Arznei- und Heilmittel, Kosmetikartikel
Website www.wala.de

Die WALA Heilmittel GmbH (kurz: WALA) ist ein von Rudolf Hauschka im Jahr 1935 begründetes deutsches Unternehmen, das nach den Behauptungen der anthroposophischen Weltanschauung Arznei- und Heilmittel (etwa 900 Produkte) und Kosmetik (rund 130 Produkte) herstellt. Der Name WALA leitet sich aus den Initialen der Verfahrensweisen WärmeAsche, LichtAsche ab.

Produkte und Marken

Zu dem Unternehmen „WALA Heilmittel GmbH“ aus dem schwäbischen Bad Boll gehören die Marken „WALA Arzneimittel“, „Dr. Hauschka Kosmetik“ und „Dr.Hauschka Med“.

Die WALA Arzneimittel werden in Apotheken, die nicht apothekenpflichtigen Arzneimittel auch in Bioläden verkauft. Dr. Hauschka Kosmetik und Dr.Hauschka Med Präparate wurden zunächst nur im Fachhandel im engeren Sinn (Bioläden, Reformhäusern, Apotheken und bei Dr. Hauschka-Kosmetikerinnen) verkauft. Seit Anfang 2007 wurde die Vertriebspolitik der Marke geändert. Sie soll sich als Luxusmarke im Naturkosmetiksortiment etablieren, weshalb sie breit in Parfümerien und Warenhäusern (Karstadt, KaDeWe) vertrieben wird. Das Unternehmen exportiert seine Produkte in über 40 Länder. Die „WALA Heilmittel GmbH“ ist an der Entwicklung des neuen Naturkosmetiklabels „NATRUE“ beteiligt, das ausschließlich die Verwendung von natürlichen sowie gewissen naturidentischen und naturnahen Stoffen erlaubt.

Geschichte

In den 1920er Jahren suchte der Chemiker Hauschka nach neuen Formen der Arzneimittelzubereitung und kam in Kontakt mit dem Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner (1861–1925). Auf dessen Hinweis: „Studieren Sie die Rhythmen, Rhythmus trägt Leben“ entwickelte Hauschka einen „rhythmischen Herstellungsprozess“, mit dem er einen „über 30 Jahre haltbaren wässrigen Pflanzenauszug“ fertigen konnte, ohne dabei die traditionelle Konservierung mit Alkohol verwenden zu müssen (Rosen, 1929) Der Herstellungsprozess beinhaltet „WALA“: Erwärmen-Abkühlen, Belichten-Abdunkeln.

Auf der Basis dieses Verfahrens stellte Hauschka Mittel her und gründete 1935 das erste WALA Laboratorium in Ludwigsburg. In dieser Zeit wurden die bis heute geltenden Unternehmensgrundsätze formuliert, darunter die Gewährleistung des Landschafts- und Naturschutzes, die Pflege und Erhaltung der Artenvielfalt, die „Gestaltung des Arbeitslebens durch Partnerschaft“ sowie die „Auflösung des Gegensatzes von Arbeit und Kapital“.

Wegen Verbots der Anthroposophie im Dritten Reich und Gestapo-Haft Hauschkas musste das WALA Laboratorium 1941 schließen.

1947 eröffnete Hauschka nach dem Krieg die WALA erneut, damals auf dem Gelände des biologisch-homöopathischen Krankenhauses in Höllriegelskreuth bei München, das bis 1950 von Margarethe Hauschka-Stavenhagen geleitet wurde. 1950 zog das Unternehmen, das damals 7 Mitarbeiter beschäftigte, nach Eckwälden bei Bad Boll um. Zum 1. Januar 1953 wandelten Rudolf Hauschka, Margarethe Hauschka-Stavenhagen, die Laborleiterin Maja Mewes und der Kaufmann Max Kaphahn die WALA in eine Offene Handelsgesellschaft (OHG), die WALA-Heilmittellaboratorium Dr. R. Hauschka OHG um, die 1979 in eine Besitzgesellschaft (WALA-Heilmittel Dr. Hauschka OHG) und eine Betriebsgesellschaft (WALA Heilmittel GmbH) aufgespalten wurde.

Ab 1967 wurde die Kosmetik-Produktlinie durch Elisabeth Sigmund aufgebaut.

1986 wurde die WALA in zwei Stiftungsunternehmen, die WALA Stiftung (100%ige Gesellschafterin der WALA Heilmittel GmbH) und die Dr. Hauschka Stiftung), mit einem Stiftungskapital in einer Höhe von 2,7 Millionen DM[1], umgewandelt. Das Unternehmen dient dem Stiftungszweck und kann nicht wie Ware ge- oder verkauft bzw. vererbt werden. Der Gewinn wird nur als Mittel zum Zweck, nicht als Zweck des Unternehmens selbst verstanden. 1983 hatte das Unternehmen etwa 175 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von etwa 17 Millionen DM;[2] 2009 waren es rund 700 Mitarbeiter und ein Umsatz von 96 Millionen Euro.

Im Sommer 2009 wurden die Firmenräume der WALA von Mitarbeitern des Bundeskartellamtes durchsucht [3]. Die Behörde vermutet, dass die Firma ihren Händlern die Verkaufspreise diktiere. Laut einem Firmensprecher sei dies allerdings auf ein geändertes Vertriebssystem zurückzuführen, die Vorwürfe wurden zurückgewiesen.

Im Sommer 2012 berichtete die Süddeutsche Zeitung über die Beteiligung von WALA an der Finanzierung eines Betreibers mehrerer Websites, die sich der Diffamierung von Kritikern komplementärmedizinischer Praktiken (Wissenschaftlern und Journalisten) widmen.[4]

Kritik

Quellen

  1. http://www.wala-stiftung.de/satzung/index.htm
  2. Peter Brügge: Die Anthroposophen, Spiegel Verlag Hamburg, 1984
  3. http://www.suedwest-aktiv.de/region/geislingerzeitung/aus_stadt_und_kreis/4530565/artikel.php Bericht der Geislinger Zeitung vom 12. August 2009
  4. Homöopathie-Lobby im Netz – Schmutzige Methoden der sanften Medizin, Artikel in der Süddeutschen vom 30. Juni 2012, abgerufen am 8. August 2012

Weblinks

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