Waldbrand

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Waldbrand-Katastrophe im Simi Valley, Oktober 2003
Waldbrand in den USA
Bodenfeuer in einem Brandenburger Forst

Ein Waldbrand ist ein Brand in bewaldetem Gebiet. Wenn keine geeignete Brandbekämpfung erfolgt, entwickeln Waldbrände sich schnell zu Flächenbränden. Waldbrände entstehen meist während Trockenperioden und sind wegen ihrer hohen Ausbreitungsgeschwindigkeit gefährlich für Mensch und Tier.

Der Begriff Buschfeuer wird für große Brände von Busch- und Waldland während der Sommerzeit auf dem australischen Kontinent verwendet.

Ursachen

Weltweit lassen sich nur etwa vier Prozent aller Waldbrände auf natürliche Ursachen zurückführen[1]. Der Rest entfällt auf vorsätzliche Brandstiftung (Brandrodung, Brandstiftung, etwa um Bauland in einem Naturschutzgebiet zu gewinnen) oder Fahrlässigkeit (Unachtsamkeit, beispielsweise durch „wilde“ Lagerfeuer, weggeworfene Zigarettenkippen oder Streichhölzer). Eine oft unterschätzte Ursache sind auch heiße Katalysatoren von auf Waldboden abgestellten Autos und Motorrädern. Im Osten Deutschlands entsteht ein beträchtlicher Teil der Brände durch Selbstentzündung verrottender Munition aus dem Zweiten Weltkrieg.[2]

Glasflaschen und -scherben können entgegen einem weit verbreiteten Irrglauben die Sonnenstrahlen nicht wie Brenngläser bündeln und somit kein Laub oder Gras entzünden.[3]

Seltener entstehen Waldbrände durch natürliche Ursachen wie Blitzschlag, vulkanische Aktivität oder Selbstentzündung.

Natürliche Waldbrände

Zwar sind Waldbrände Bestandteil der Naturdynamik, dennoch haben weniger als 5 % aller Waldbrände in Europa natürliche Ursachen[4], meist Blitzschlag. In einer Naturlandschaft Mitteleuropas würden sie nur kleinflächig auftreten und eine untergeordnete Rolle spielen. Größere Waldbrände wären ohne den Menschen eine extrem seltene Erscheinung. Erst menschliche Landschaftseingriffe und auslösende Ursachen machen einen Waldbrand zur Katastrophe, in heutiger Zeit verstärkt in ökologischer Hinsicht, weil der Mensch nur noch wenig Wald belassen hat.

Die natürlichen Wälder Mitteleuropas sind hauptsächlich Laubmischwälder aus Rotbuche und Stieleiche. Sie halten mehr Feuchtigkeit in Biomasse, Boden und Luft und trocknen weniger schnell aus als Nadelholzforste. Eine natürliche Waldzusammensetzung ist so auch ein guter Schutz vor Waldbränden.

Ein Waldbrand wirkt als Störung auf das Ökosystem Wald und ermöglicht das Keimen von Pionierpflanzen. Das Mosaik-Zyklus-Konzept sieht Waldbrände als einen Bestandteil der natürlichen Sukzession des Waldes. So ist ein unbedingtes Verhindern von Waldbränden in Großschutzgebieten nicht immer sinnvoll, da es den natürlichen Kreislauf unterbricht. Solche natürlichen Waldbrände verringern die Menge an brennbarem Totholz und verhindern dadurch selbst ihre allzu häufige Wiederkehr.

In trocken-warmen Klimaten kommt Waldbränden natürlicherseits eine größere Rolle zu, auch wenn sie hier ebenfalls zum allergrößten Teil durch den Menschen erzeugt werden. Die trockene Kraut- und Strauchschicht brennt schnell ab, ohne Altbäume vollständig zu zerstören, und hinterlässt unbewachsenen und durch die Asche gleichzeitig mineralstoffreichen Boden, in dem neue Bäume keimen können. Mammutbäume lassen ihre Samen erst nach einem Waldbrand fallen, wenn genug Platz für Jungbäume entstanden ist, und sind damit ein Beispiel für die Anpassung an solche „Katastrophen“ und deren Bedeutung in der natürlichen Verjüngung des Waldes. Eukalyptus fördert Waldbrände durch seine hohe Brennbarkeit und profitiert von ihnen, indem die Stümpfe besonders schnell wieder austreiben, noch bevor andere Pflanzen sich erholt haben.

Entwicklung

Ein Waldbrand durchläuft in der Regel drei Phasen. Er beginnt als Lauffeuer am Boden, das sich noch leicht bekämpfen lässt. Dieses Lauffeuer kann, besonders bei Nadelgehölzen, auf die Baumwipfel überspringen, was zu dem so genannten Wipfelfeuer und zur schnellen Brandausbreitung führt. Wipfelfeuer lassen sich deutlich schwerer bekämpfen als Bodenfeuer und wachsen sich leicht zur dritten Stufe, dem Totalbrand, aus. Unter den klimatischen Bedingungen Mitteleuropas bricht ein solcher Vollbrand zusammen, wenn das ihn stützende Bodenfeuer niedergekämpft werden kann. Enthält die Vegetation anderer Klimazonen weniger Feuchtigkeit, ist er sehr schwer zu löschen.

Zur Ausbreitung eines Feuers im Wald siehe auch Deadman Zone.

Waldbrandbekämpfung

Aus der Luft

Löschflugzeug in Griechenland, 2007
Smokejumper beim Boarding (Idaho)

Falls der Brandort auch mit geländegängigen Löschfahrzeugen nicht erreichbar sein sollte, ist die effektivste Methode der Waldbrandbekämpfung der kombinierte Einsatz von Bodentruppen und Löschflugzeugen und -hubschraubern. Ausgebildete Bodentruppen können mit Handwerkzeugen wie z. B. Brandklatsche einen Waldbrand in Schach halten und kontrolliert die Flammenlängen reduzieren. Bei der Waldbrandbekämpfung mit Luftfahrzeugen wird Löschwasser (mit oder ohne Zusätze) punktuell auf Brandherde abgeworfen. Nachteile dieser Methode sind die großen Gefährdungen der Piloten und Maschinen für die Brandbekämpfung und die fehlenden Nacharbeiten an den Brandherden, die sich ohne händische Kontrolle wieder entzünden können. So starben beispielsweise am 18. Juni 2002 drei Menschen beim Absturz eines Löschflugzeugs in Kalifornien.

In Deutschland kam es zweimal zum Einsatz großer Löschflugzeuge. Beim Brand in der Lüneburger Heide halfen vom 11. bis 16. August 1975 Löschflugzeuge vom Typ Canadair CL-215 des französischen Zivilschutzes aus Marignane. Insgesamt transportierten sie 962.500 l Wasser zum Feuer, was pro Tag und Flugzeug 15 bis 20 Pendelfahrten eines Tanklöschfahrzeugs entspricht. (Ist die Entfernung zur nächsten großen Wasserfläche geringer als die zwischen Lüneburger Heide und Steinhuder Meer, wie zum Beispiel an der Mittelmeerküste, erreichen solche Flugzeuge weit höhere Leistungen.) Der zweite Einsatz fand am 26./28 Juli 1983 bei Knesebeck statt, diesmal mit Transall C-160 der Luftwaffe, die mit einem Wassertank-Umrüstsatz ausgestattet worden waren. Die Anforderung erfolgte, nachdem die Bundesregierung zugesagt hatte, den Landkreis von den Einsatzkosten freizustellen. Eine weitere Anforderung der Transalls, die dann kostenpflichtig gewesen wäre, ist nie erfolgt, und die Umrüstsätze wurden nach einigen Jahren verschrottet.[5]

In unzugänglichen großen Waldgebieten können Feuerwehrleute als sogenannte „Smokejumper“ mit einem Fallschirm an den Einsatzort gelangen und dort das Feuer bekämpfen. Dies ist in Europa nicht sehr verbreitet und wird auch als kritisch eingestuft, da die Smokejumper über keinen gesicherten Rückweg verfügen, wenn sie landen. In Deutschland hält die Deutsche Löschflugzeug Rettungsstaffel (kurz: DLFR) Löschflugzeuge vom Typ PZL M18 Dromader und PZL-106 Kruk zur Bekämpfung von Waldbränden bereit. Die Feuerwehren in Österreich werden bei der Bekämpfung vor allem in alpinen Gebieten hauptsächlich durch Hubschrauber des Bundesheeres unterstützt. Der bei der Feuerwehr installierte Flugdienst hält dazu die notwendigen Löschmittel vor und stellt die notwendigen Löschmannschaften.

In Deutschland liegt die Verantwortlichkeit für den Katastrophenschutz bei den Ländern. Unterstützung aus der Luft sollte daher an erster Stelle das jeweilige Bundesland in Form der Helikopterstaffel seiner Landespolizei gewähren können. Diese Fähigkeit ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich stark ausgeprägt. Die hessische Landespolizei hat Training und Ausrüstung in 2006/2007 deutlich verbessert.[6] Die sächsische Landespolizei hat 2009 ihren letzten PZL W-3 Sokół[7] außer Dienst gestellt, und damit den letzten Helikopter, den sie mit der Ausrüstung "Lasthaken" bestellt hatte. Löscheinsätze aus der Luft sind seither nur noch möglich, wenn Ressourcen anderer Bundesländer oder des Bundes herangeführt werden. Schlagkräftigstes Einsatzmittel sind die für 5.000 l-Löschwasserbehälter tauglichen CH-53 der Bundeswehr in Laupheim und Rheine. Aus Kostengründen werden sie nur angefordert, wenn der Einsatzleiter andere Möglichkeiten erschöpft sieht. Im Jahre 2008 waren für den Einsatz im Rahmen des Katastrophenschutzes 7941,- € pro Flugstunde plus Personalkosten zu zahlen.[8]

Am Boden

Bei der Bekämpfung wird zwischen Wipfelbrand und Bodenbrand unterschieden.

Beim Bodenbrand ist ein Ansatz die Errichtung von Brandschneisen. Dabei wird in Abhängigkeit von den erwarteten maximalen Flammenlängen ein Wundstreifen angelegt, in dem sämtliches brennbares Material entfernt oder kontrolliert abgebrannt wird, damit der Waldbrand sich dort nicht weiter ausbreiten kann. Jedoch kann es durch Funkenflug zu einem Überspringen der Brandschneise kommen und die Bodentruppen dadurch durch Feuer im Rücken gefährden.

Bei den meisten Waldbränden gibt es Probleme mit der Wasserversorgung, da die nächsten Wasserentnahmestellen oft weit entfernt sind. Außerdem ist das Einsatzgebiet vor allem im Gebirge oft nur schwer zugänglich. Man muss eine Löschwasserförderung über lange Wegstrecken aufbauen. Dazu sind mehrere Feuerlöschpumpen notwendig. Da das Wasser aber immer nur an der Oberfläche des Laubes bleibt, muss man trotzdem mit Schaufeln und Feuerpatschen das Feuer ausschlagen oder dem Löschwasser ein Netzmittel zumischen, welches die Oberflächenspannung des Wassers vermindert.

Für solche Einsätze ist immer eine große Anzahl von Feuerwehrleuten notwendig, die für eine effektive Brandbekämpfung auch eine spezialisierte Ausbildung durchlaufen haben müssen. Auch gute Führung und Koordination in der Einsatzleitung sind wichtig.

Eine weitere Löschmöglichkeit besteht durch die Anwendung des Sprenglöschverfahrens. Dieses Verfahren ist unter dem Namen 2RS-System registriert. Die Sprenglöschung erfolgt durch die Anwendung von speziell gefertigten, kunststoffummantelten Schläuchen, die mit Wasser gefüllt werden. Der Schlauch ist mit Sprengstoff versehen. Durch Ausbringung der Schläuche in der Nähe der Brandstelle oder Brandfront kann durch Zündung der Sprengsätze das Wasser in den Brandherd und in die Umgebung eingebracht werden. Dadurch kann der Brand gelöscht und die Umgebung gekühlt werden.

Prävention und Gefährdungslage

Feuerwachturm auf den Calvörder Rabenberg (Calvörde)
Löschwasserteich zwischen Oldendorf und Eschede (Niedersachsen)

Ein wichtiger Aspekt ist die rechtzeitige Erkennung von Waldbränden, da der zum Löschen nötige Aufwand mit der Zeit exponentiell wächst. Deshalb werden Patrouillen oder in Feuerwachtürmen stationierte Brandwächter eingesetzt.

In Deutschland wird seit 2002 zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden ein automatisiertes System zur Raucherkennung (FireWatch) eingesetzt. Dabei wird mittels eines optischen Sensors und einer automatischen Software zur Raucherkennung ein Brand bereits im Entstehungsstadium (Schwelbrand) erkannt. Das gewählte Prinzip gestattet die Erkennung von Rauchwolken bis zu einer Entfernung von 15 km innerhalb von durchschnittlich 4 Minuten. Durch die Übertragung von Bildfolgen und Koordinaten in die Waldbrandzentralen ist eine effektive Einsatzleitung möglich. Heute werden mit 280 Sensoren des Systems FireWatch weltweit 4,5 Millionen Hektar Wald überwacht (Stand 01/2011).

Allein 174 optische Sensoren des Systems FireWatch suchen in den Sommermonaten in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen in allen gefährdeten Waldgebieten flächendeckend nach Rauch. Auch wird die Bevölkerung aufgefordert, gesichtete Waldbrände sofort der Feuerwehr zu melden. Auch von den Piloten der Verkehrsflugzeuge werden immer wieder Waldbrände über die Flugsicherung den Alarmzentralen der Feuerwehr gemeldet. In Niedersachsen wird zur Waldbrandbeobachtung ferner der Feuerwehr-Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsens eingesetzt.

In Deutschland wird die Gefahr eines Waldbrandes nach einem länderunterschiedlichen vier- oder fünfstufigen Waldbrandindex ermittelt. Je bekannter diese Gefährdungslage ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, Waldbrände zu verhindern, jedoch hat die Erfahrung gezeigt, dass viele Brandstifter sich durch bekannte Waldbrandwarnungen zum Zündeln animiert sahen.

Darüber hinaus werden aus Präventionsgründen in waldbrandgefährdeten Gebieten entsprechende Wasservorräte angelegt. So wurden in Niedersachsen nach der Waldbrandkatastrophe 1975 an vorhandenen Seen, Fischteichen oder Kiesgruben Löschwasser-Entnahmestellen eingerichtet und in besonders gefährdeten Gebieten Löschwasserteiche angelegt, um eine schnelle und effiziente Wasseraufnahme durch Löschfahrzeuge zu ermöglichen. Wo Fließgewässer zur Wasserentnahme fehlten, legte man ausgediente Heizöltanks als Löschwasser-Vorratstanks mit jeweils zwischen 20.000 und 100.000 Liter Wasser in die Erde.

Berechnung der Waldbrandgefahr

Warntafel mit Warnstufe
Briefmarke der Deutschen Bundespost (1958) zur Waldbrandverhütung


Zur Berechnung der Gefährdungslage von Waldbränden verwendet der Deutsche Wetterdienst den Waldbrandgefahrenindex M-68. Das Modell greift auf Mittagswerte der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchte, der Windgeschwindigkeit und auf 24-stündige Niederschlagssummen (im Frühjahr auf morgendliche Schneehöhenmessungen) zurück. Aber nicht allein meteorologische Parameter sind ausschlaggebend für die Waldbrandgefahr, sondern auch der Vegetationsstand. Zeigerpflanzen (sie zeigen bestimmte Umweltbedingungen, wie den Stickstoffgehalt des Bodens, Luftverschmutzung oder Nässe bzw. Trockenheit an) spielen eine wichtige Rolle. Mit ihnen wird die phänologische Entwicklung des Waldbodenbewuchses und des Kronenraums abgeschätzt. Wenn das frische Ergrünen der Bodenvegetation und die Belaubung der Kronen abgeschlossen sind, wird die Ausbreitung der Waldbrände gedämpft und die Gefahr niedriger bewertet.

Aber nicht alle Baumarten sind gleichermaßen zündanfällig. Waldbrandstatistiken zeigen, dass unterschiedliche Bestandstypen in unterschiedlichem Maße von Waldbränden bedroht sind. Es hat sich deshalb als sinnvoll und ausreichend erwiesen, die Waldlandschaften – je nach ihrer Zünd- und Brennfähigkeit – in drei Klassen zu unterteilen. Die mit dieser Klasseneinteilung verbundenen Gefährdungskorrekturen werden bei der abschließenden Bewertung des Waldbrandrisikos berücksichtigt.

Forschung

Das Global Fire Monitoring Center in Freiburg im Breisgau ist seit 1998 die einzige europäische Forschungsstelle zur Sammlung von Daten im Zusammenhang mit Waldbränden. Leiter dieser Zweigstelle des Max-Planck-Instituts für Chemie ist Professor Johann Georg Goldammer, der im Auftrag der Vereinten Nationen (UN International Strategy for Disaster Reduction (UN-ISDR)) am Global Fire Monitoring Center (GFMC) u.a. im Rahmen seiner Professur für Feuerökologie mit Hilfe seiner Forschung Strategien zur globalen Waldbrandbekämpfung entwickelt[9][10][11][12].

Im alpinen Raum wird derzeit das Projekt "ALP FFIRS" (Alpine Forest Fire Warning System) durchgeführt.[13] Ziele des Projektes sind vorbeugende Maßnahmen zur Verringerung von Schäden im Zusammenhang mit Waldbränden. Dies soll durch die Entwicklung eines gemeinsamen Warnsystems für den Alpenraum unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Wetterbedingungen ermöglicht werden. Die Hauptaufgabe besteht in der Bereitstellung einer Entscheidungshilfe für die Behörden und Feuerwehren. Ein einheitlicher Gefährdungsindex soll die alpinweite Vergleichbarkeit der Warnstufen ermöglichen. Als Projektpartner sind 14 öffentliche Institutionen wie Wetterdienste, Universitäten, regionale und nationale Behörden aus dem Alpenraum (5 aus Italien, 3 aus der Schweiz, 2 aus Österreich, 2 aus Slowenien, je 1 aus Frankreich und Deutschland) an ALP FFIRS beteiligt.

An der Universität für Bodenkultur Wien wird im Rahmen der Österreichischen Forschungsinitiative Waldbrand (AFFRI - Austrian Forest Fire Research Initiative)[14] die Häufigkeit, Verteilung und die Gefahr von Waldbränden in Österreich untersucht. In Abhängigkeit von Vegetation, Klima und menschlichem Einfluss soll das Auftreten und Verhalten von Waldbränden in gefährdeten Waldökosystemen modellhaft beschrieben werden. Die österreichische Forschungsinitiative Waldbrand verfolgt zwei Ziele: Erstens sollen die "hot spots" für Waldbrände in Österreich in Abhängigkeit von Vegetation, Klima und Lage identifiziert und zweitens ein Waldbrand-Simulator für österreichische Verhältnisse entwickelt werden.

In Australien beschäftigt sich das Buschfeuer-Forschungszentrum mit den sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von Buschfeuern.

In der Literatur

Die seinerzeit berühmte Erzählung „Der Waldbrand“ von Leopold Schefer schilderte 1827 einen Riesenwaldbrand in Kanada. Norman Maclean beschreibt in Junge Männer im Feuer[15] (1994) den Mann-Gulch-Waldbrand 1949 in Montana), der 13 Männer das Leben kostete.[16]

Große Waldbrände

Beginn Ende Bezeichnung Ort Fläche Bemerkungen und Links
19. August 1949 27. August 1949 Incendie de la Forêt des Landes de 1949 Gironde (F) >50.000 ha 82 Tote (Feuerwehrleute, freiwillige Helfer, Soldaten), mehrere hundert Verletzte
8. August 1975 18. August 1975 Brand in der Lüneburger Heide Niedersachsen 7.418 ha 5 tote Feuerwehrleute
16. Februar 1983 Buschfeuer in Victoria und South Australia 1983 Australien 418.000 ha 75 Tote, über 2.500 Verletzte
Juni 1988 November 1988 Brände im Yellowstone-Nationalpark 1988 Vereinigte Staaten 321.300 ha größter Waldbrand im Yellowstone-Nationalpark seit Beginn der Aufzeichnungen
20. Oktober 2007 8. November 2007 Waldbrände in Südkalifornien 2007 Vereinigte Staaten: Südkalifornien 280.000 ha 10 Tote, Schadenshöhe mehr als 1 Mrd. US-Dollar
7. Februar 2009 6. März 2009 Buschfeuer in Victoria 2009 Australien 430.000 ha 173 Tote, bisher größte Brandkatastrophe Australiens
29. Juli 2010 September 2010 Wald- und Torfbrände in Russland 2010 Russland 188.500 ha mehr als 700 Einzelbrände, mindestens 50 Tote
2. Dezember 2010 6. Dezember 2010 Waldbrand in Israel 2010 Israel: Karmel-Gebirge rd. 5.000 ha Größter Waldbrand der Landesgeschichte, 44 Tote

Siehe auch

  • Grasland-Feuerindex
  • Folgen der globalen Erwärmung
  • Awialessoochrana (Russland) - älteste und größte Waldbrandbekämpfungseinheit der Welt

Literatur

  • Peter Lex: Bekämpfung von Waldbränden, Moorbränden, Heidebränden. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Die roten Hefte, Nr. 26. Kohlhammer, Stuttgart, Berlin und Köln 1996, 164 S., ISBN 3-17-014033-7.
  • Ehrenfried Liebeneiner: Waldbrand-Berichte. Aus dem Walde, Heft 34. Schaper, Hannover 1981, 256 S.
  • Autorenkollektiv: Waldbrandschutz. Das Lernprogramm für Forstverwaltung, Feuerwehr und Katastrophenschutz usw.. AID-Nr. 3643. 3 CD-ROMs. Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID) e.V., Bonn 2000, ISBN 3-8308-0026-6.
  • Hans-C. König: Waldbrandschutz. Kompendium für Forst und Feuerwehr. Edition GefahrenAbwehr; Supplement (Band 1). Fachverlag Grimm, Berlin 2007, 197 S., ISBN 978-3-940286-01-7.
  • Jan Südmersen (Hrsg.): SER - Wald- und Flächenbrandbekämpfung, ecomed Verlag, Landsberg, 2008.

Weblinks

 Commons: Waldbrände – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

  1. Wälder in Flammen, WWF-Waldbrandstudie, 2009, Seite 4.
  2. Waldbrandstatistik 2010, Landesbetrieb Forst Brandenburg: Waldbrandstatistik 2010. (Während nur 11 Brände der Selbstentzündung alter Munition gesichert zugeordnet werden konnten, verursachten diese mehr als 85 % der verbrannten Fläche.)
  3. Verursacht Glas Waldbrände?, AFZ Der Wald, Ausgabe 18/2007.
  4. Waldbrände, WWF-Hintergrundinformation, Juli 2005
  5. Steffen Thomas Patzelt: Waldbrandprognose und Waldbrandbekämpfung in Deutschland - zukunftsorientierte Strategien und Konzepte unter besonderer Berücksichtigung der Brandbekämpfung aus der Luft, Mainz, Mai 2008, S. 202 ff.
  6. Chronik der Polizeihubschrauberstaffel Hessen, abgerufen im Juni 2011.
  7. Die Sokol W-3A der Polizei Sachsen, abgerufen im Juni 2011.
  8. Ministerialblatt BmV, Ministerialblatt des Bundesministeriums der Verteidigung, G 4761. Bonn, den 6. Februar 2008.
  9. Süddeutsche Zeitung Nr.34, 11. Februar 2009, Seite 2, von Claudia Fromme
  10. GFMC
  11. http://www.fire.uni-freiburg.de/media/2003/news_08292000_de.htm natur&kosmos Interview mit Johann G. Goldammer zur Waldbrandsituation (29. August 2000)]
  12. Forschung: Feuerökologie
  13. ALP FFIRS Homepage
  14. AFFRI - Austrian Forest Fire Research Initiative
  15. Auszug (engl.) aus Young Men and Fire von Norman Maclean
  16. Weick, Karl E. 1993 The collapse of sensemaking in organizations: The Mann Gulch disasterAdministrative Science Quarterly; Dec 1993; 38, 4; ABI/INFORM Global pg. 628

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