Salböl

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Salbölfläschen aus dem römischen vicus Turicum (Zürich, Schweiz)

Salböl, auch „heiliges Salböl“ genannt, ist ein duftendes Öl, das für die Salbung in der Liturgie des biblischen Judentums und der christlichen Kirchen gebraucht wird.

Die Formel für ein heiliges Salböl ist im 2. Buch Mose 30, 22–33 beschrieben, es wurde aus Myrrhe, Zimt, Kalmus und Cassia hergestellt. Die duftenden Pflanzenteile wurden in Olivenöl gebracht, welches den Duft aufnahm und zur Salbung von Priestern, Propheten, und Königen ebenso diente wie zur Weihung von heiligen Gegenständen für den Gottesdienst, z. B.

  • für einen jüdischen König (1. Könige 1, 39),
  • für jüdische Priester (Leviticus 4, 3),
  • für Propheten (Jesaja 61, 1),
  • für den nichtjüdischen König Cyrus, König von Persien (Jesaja 45, 1),
  • für das Tabernakel mit dem Lampenstand, dem Altar und Aaron mit seinen Söhnen (Exodus 30,22–33),
  • für den jüdischen Tempel (Exodus 40,9) und
  • für ungesäuertes Brot (Numeri 6,15).

Erwähnung findet das Salböl auch in Psalm 133,2: Eintracht der Brüder ist wie der Balsam (= Salböl) der vom Haupt Aarons herabfließt in seinen ganzen Bart und wie der Tau in den Saum seines Kleides. Die im 2. Buch Mose in ihrer Zusammensetzung genau beschriebenen heiligen Salböle waren ausschließlich dem Bereich Gottes vorbehalten. Diese Duftmischung durfte nicht für einfache persönliche Zwecke verwendet werden. Es drohte die Todesstrafe.

Daneben existierten Duftöle, Heilöle und konservierende Öle auch im profanen Bereich des Volkes Israel und bei seinen Nachbarvölkern.

siehe auch:

  • Liturgische Öle
  • Chrisam
  • Krankenöl

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