Purple drank

Purple drank

Purple drank ist der Slang-Ausdruck für ein Mischgetränk aus verschreibungspflichtigem Hustensaft, Limonade und zerkrümelten Bonbons, das in den Südstaaten der USA von Anhängern der Hip-Hop-Subkultur als Partydroge konsumiert wird. Andere Slang-Bezeichnungen sind „sizzurp“, „lean“ oder „Texas tea“.

Inhaltsstoffe

Purple drank (grob übersetzbar mit lila Fusel) besteht typischerweise aus verschreibungspflichtigem (d. h. besonders starkem und daher nicht im freien Handel erhältlichem) Hustensaft, kohlensäurehaltiger Limonade und zerkrümelten Bonbons, die zur Süßung des Getränks dienen. In einigen Fällen wird Schnaps hinzugefügt. Resultat ist ein „durchdringend nach Medizin riechendes, sirupartiges Getränk mit einer intensiven, charakteristischen Lilafärbung“, die es durch den Hustensaft-Anteil erhält.[1][2]

Wirkung

Hauptwirkstoffe von purple drank sind das im Hustensaft enthaltene Codein und Promethazin: es erzeugt Euphorie und ein als positiv empfundenes Gefühl der Betäubung, das sich in der Verlangsamung und Beeinträchtigung der Motorik äußert.[1]

Geschichte

Purple drank wurde bereits in den 1960er Jahren in Texas als preiswertes und einfach herzustellendes Partygetränk erfunden.[3] Ende der 1990er Jahre popularisierte der aus Houston stammende Discjockey DJ Screw purple drank als passendes Getränk zu seinem langsamen, narkoseähnlichen Hip-Hop-Stil, den sog. Screw-Rhythmen. Als dieser Stil populär wurde, hielt purple drank in den Südstaaten und in der regionalen Hip-Hop-Szene Einzug.[4] 2004 gaben 8,3 Prozent aller Oberschüler aus Texas an, Erfahrungen mit purple drank gemacht zu haben.[1] Der für seinen purple drank-Konsum bekannte Rapper Big Moe brachte u. a. zwei Alben mit den einschlägigen Namen City of Syrup und Purple World heraus.

Typischerweise wird purple drank aus weißen Styroporbechern getrunken. Durch die Verwendung im purple drank erzielt ein Pint des verschreibungspflichtigen Hustensirups auf dem Schwarzmarkt Preise bis zu 350 US-Dollar.[2]

Gefahren

Bei starkem Konsum greift das Codein das zentrale Nervensystem an und führt zu Lähmungen der Herz- und Atemmuskulatur. DJ Screw starb 2000 an einer Überdosis purple drank,[5] ebenso Big Moe und dessen Kollege Pimp C (beide † 2007).[6][1] Weitere Risiken sind Verstopfung, Karies, Harnprobleme und Gewichtszunahme.[3] Der Rapper Lil Wayne, der sich offen zum Konsum von purple drank bekennt, warnt vor Entzugserscheinungen wie „starken Magenkrämpfen mit höllischen Schmerzen“.[7]

Da Codein im Leistungssport auf diversen Dopinglisten steht, kann purple-drank-Konsum zu einem Dopingfall führen. Prominente Fälle aus dem American Football betreffen die National-Football-League-Spieler JaMarcus Russell, Terrence Kiel und Johnny Jolly.[6]

Da zur Herstellung von purple drank verschreibungspflichtiger Hustensaft verwendet wird, ist das illegale Dealen zu einem Problem geworden: 2010 wurde ein Arzt wegen des Handels mit gefälschten Codein-Rezepten im Wert von ca. 100.000 US-Dollar festgenommen.[2]

Belege

Weblinks

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