Merzerisation

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Spulen merzerisierten Baumwollgarns

Die Merzerisation (Mercerisation) ist ein Veredlungsverfahren für Baumwolle, das vom Engländer John Mercer in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Er bemerkte beim Filtrieren von Natronlauge durch ein Baumwolltuch, dass das Gewebe aufquoll und anschließend deutlich andere Eigenschaften aufwies.[1]

Beim Merzerisieren wird Baumwolle unter Einwirkung von Zugspannung konzentrierter Natronlauge ausgesetzt. Hierbei quellen die Fasern auf, der Querschnitt verändert sich von nierenförmig zu rund und die Länge der Fasern verringert sich um bis zu 25 %. Diese Strukturveränderungen führen zu

  • seidenartigem, waschbeständigem Glanz,
  • besserer Färbbarkeit,
  • höherer Festigkeit und
  • besserer Dimensionsstabilität.

Technisch werden die erreichbaren Eigenschaften durch das angewendete Merzerisationsverfahren (Heiß- oder Kaltmerzerisation, Trocken-in-Nass- oder Nass-in-Nass-Verfahren, Walzen- oder Vakuumimprägnierung) und die Einflussparameter Warenspannung, Verweilzeiten sowie die Natronlaugekonzentration bestimmt.

Das Verfahren erhöht die Qualität der Textilien, ist aber sehr kostspielig. Daher wird es nur bei Textilien sehr hoher Qualität angewandt.

Einzelnachweise

  1. Brockhaus ABC Chemie in zwei Bänden, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig, 1965, Seite 861.

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