London-Kraft

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Unter London-Kräften versteht man schwache Anziehungskräfte zwischen unpolaren Molekülen und Atomen, die durch spontane Polarisation eines Teilchens und dadurch induzierte Dipole in benachbarten Teilchen entstehen. In der Quantenmechanik werden solche Wechselwirkungen als mit der sechsten Potenz des Abstands abfallendes Kraftfeld behandelt. Sie sind benannt nach dem Physiker Fritz London[1][2] (1900–1954).

Die London-Kräfte erklären die Existenz von flüssigen und festen Aggregatzuständen unpolarer Verbindungen, die wegen der repulsiven Wechselwirkung ihrer Elektronenhüllen in Abwesenheit anderer intermolekularen Wechselwirkungen (zum Beispiel Wasserstoffbrückenbindungen) nicht existieren dürften. Die London-Kräfte sind sehr viel schwächer als die anderen Bindungsarten. In der Computerchemie sind sie nur schwierig zu beschreiben und zu parametrisieren.

In der Literatur werden die Begriffe „London-Kraft“, „London-Dispersion“ und „anziehende Van-der-Waals-Bindung“ meist synonym gebraucht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. R. Eisenschitz and F. London, Z. Physik 60, 491 (1930)
  2. F. London, Z. Physik 63, 245 (1930) and Z. Physik. Chemie, B11, 222 (1930).

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