Jenapharm

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Jenapharm GmbH & Co. KG
Jenapharm-Logo.svg
Rechtsform GmbH & Co. KG
Sitz Jena, Deutschland
Leitung Michael Raps[1]
Mitarbeiter etwa 225 (Dezember 2011)
Umsatz 165 Mio. Euro (2011)
Branche Pharmazie
Website www.jenapharm.de
Stand: 7. Dezember 2012 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2012
Der unter Denkmalschutz stehende „Zeiss Bau 23“ in Jena ist Standort des Pharmaunternehmens

Die Jenapharm GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen der pharmazeutischen Industrie mit Hauptsitz im thüringischen Jena.

Das Unternehmen ist Teil der Bayer Pharma AG und entwickelt und produziert Präparate für Wechseljahrbeschwerden, gynäkologische Erkrankungen und Andrologie. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen deutscher Marktführer bei oralen Kontrazeptiva mit einem Marktanteil von 32,4 Prozent.[2]

Geschichte

Der Mikrobiologe Hans Knöll führte 1942 in Jena die erste großtechnische Penicillin-Produktion auf dem europäischen Festland ein. Aus dem zuvor von ihm gegründete bakteriologischen Labor des Glaswerkes Schott entstand 1950 der Volkseigene Betrieb Jenapharm.

Der Schwerpunkt in der Forschung lag 1952 bei den Steroidhormonen. Anfang der 1960er Jahre wurde ein totalsynthetisches Verfahren (Torgov-Synthese) zur Herstellung von Sexualhormonen entwickelt. Die Antibabypille Ovosiston erhielt 1965 die Zulassung in der DDR. Damit wurde das Unternehmen zum führenden Hersteller in Mittel- und Osteuropa.

Oral-Turinabol

Das staatliche Dopingprogramm der DDR wurde jahrelang mit anabolen Steroiden durchgeführt, darunter auch mit dem von Jenapharm entwickelten Oral-Turinabol®, das etliche Leistungssportler einnahmen, teilweise ohne es zu wollen. 2005 folgten Klagen und Gerichtsverhandlungen. Zu einer Einigung kam es im Dezember 2006.[3] Die Athleten bekamen eine Entschädigung ausgezahlt, an der sich Jenapharm beteiligte.

Das Präparat Klimonorm mit dem Inhaltsstoff Levonorgestrel zur Behandlung in den Wechseljahren wurde 1990 eingeführt. Im Jahr darauf privatisierte der in Stuttgart ansässige Pharma-Großhändler GEHE AG (nun Celesio AG) die Jenapharm GmbH. In den folgenden vier Jahren wurden die vorhandenen Anlagen modernisiert und eine Betriebsstätte in benachbarten Weimar eröffnet.

1995 wurde die Mikropille Valette mit dem Wirkstoff Dienogest zur Empfängnisverhütung auf den Markt gebracht. Kurz darauf übernimmt die Berliner Schering AG die Mehrheit der Jenapharm-Geschäftsanteile. Die Antibabypille petibelle mit dem Gestagen Drospirenon wurde 2000 eingeführt. Im Jahr 2001 kam Lafamme zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden auf den Markt und die Schering AG übernahm die restlichen Anteile.

Die Gründung des Geschäftsfeldes Andrologie erfolgte 2002 und die Einführung des Testosteronpräparates Testogel ein Jahr danach. Nach dem Verkauf der Therapeutika-Sparte 2004 an die Dermapharm AG lag der Schwerpunkt im Kerngeschäft Gynäkologie. 2006 erfolgte die Markteinführung des Präparates aida.

Produkte

Verhütungsmittel

Minisiston
Sequostat
  • aida
  • Enriqa
  • Gravistat 125 fem
  • Maxim
  • Minisiston
  • Minisiston 20 fem
  • petibelle
  • Qlaira
  • Trisiston
  • Valette
  • 28 mini

Zur Behandlung in den Wechseljahren

  • Chlormadinon 2 mg fem JENAPHARM
  • Estradiol 2 mg fem JENAPHARM
  • Estriol 2 mg fem JENAPHARM
  • Estriol-Ovulum fem JENAPHARM
  • Galafem
  • Klimonorm
  • lafamme 1 mg/2 mg
  • Lafamme 2 mg/2 mg
  • Wellnara
  • Xapro Creme

Schwangerschaft

  • GynVital gravida

Gynäkologika

  • Nystatin fem JENAPHARM

Endometriose

  • Visanne

Erektile Dysfunktion

  • Levitra

Testosteronmangel

  • Nebido
  • TESTOGEL

[4]

Literatur

  • Klaus Latzel: Staatsdoping – Der VEB Jenapharm im Sportsystem der DDR, Böhlau, Köln/Weimar 2009, ISBN 3-412-20329-7

Weblinks

 Commons: Jenapharm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise


50.92247222222211.575222222222Koordinaten:

50° 55′ 21″ N, 11° 34′ 31″ O

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