Hope-Diamant

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Der Hope-Diamant

Der Hope-Diamant ist einer der berühmtesten und sagenumwobensten Diamanten der Welt.

Geschichte

Der 45,52 Karat (9,104 g) schwere blaue Diamant wurde vom Kaufmann Jean-Baptiste Tavernier in einem Nebenfluss des Kooleron (Guntur, Andhra Pradesh, Indien) gefunden. Vermutlich gelangte er in den Besitz der französischen Könige Ludwig XIV. und später Ludwig XVI., wurde aber im Laufe der Französischen Revolution gestohlen und verschwand für einige Jahre aus der Zeitgeschichte.

Erst 1830 gab es wieder eine mögliche Spur, als in England ein ungeschliffener blauer Diamant zum Verkauf angeboten wurde. Der britische Bankier und passionierte Juwelensammler Henry Philip Hope erwarb diesen Stein für 18.000 Pfund. Später sollte der berühmte Diamant nach seiner Familie benannt werden, die ihn über 50 Jahre besaß. Nach dem Tod Hopes führten seine drei Neffen einen erbitterten Kampf um seine Juwelensammlung.

Nach jahrelangem Rechtsstreit bekam Henry Thomas Hope den Hope-Diamanten und sieben weitere Juwelen zugesprochen. In seinem Besitz wurde der blaue Diamant 1841 in der "Great Exhibition of London" und 1855 in der "Exposition Universelle" in Paris ausgestellt. Nachdem auch Henry Thomas Hope verstarb, erbte seine Frau Adele das kostbare Schmuckstück. Diese besaß ihn 24 Jahre lang, bevor sie starb.

Der nachfolgende Besitzer war somit der Enkel von Adele und Henry Thomas Hope, der den Namen Lord Francis Hope trug. Er geriet durch seinen üppigen Lebenswandel in die Schulden. Das Verkaufen des Steins war für ihn nicht möglich, weil der Stein durch die Erbbedingungen seiner Großmutter vor der Verpfändung geschützt war. Er zog daraufhin vor Gericht, um einen Beschluss für den Verkauf des Diamanten zu erwirken. Dieser Beschluss wurde erst im Jahre 1901 kundgetan, als seine damalige Ehefrau May Yohé ihn schon tatkräftig finanziell unterstützt hatte. Nachdem der Diamant 1902 verkauft war, verließ seine Frau ihn wegen Putnam Strong, und die Ehe der beiden wurde geschieden.

Durch den Verkauf des Diamanten durch Lord Francis Hope gelangte der Diamant in den Besitz von Pierre Cartier, der ihn an Evalyn Walsh McLean weiterverkaufte. Diese war über 30 Jahre im Besitz des Diamanten, ehe sie 1947 starb.

Zwei Jahre später wurde der amerikanische Juwelier Harry Winston der neue Besitzer. Er schickte ihn mit einem versicherten Postpaket am 8. November 1958 der Smithsonian Institution in Washington, D.C. als Geschenk. Dort kann der Stein bis heute betrachtet werden.

Heute wird der Wert des Diamanten auf etwa 200 bis 250 Millionen Dollar geschätzt.

Legenden

Einer Legende nach gehörte der Diamant zur Statue der indischen Gottheit Vishnu. Als ihr die Kostbarkeit gestohlen wurde, soll die Gottheit den künftigen Eigentümern Unglück prophezeit haben. Ludwig XV. trug ihn und starb angeblich an den Pocken. Ludwig XVI. und Marie Antoinette trugen ihn und endeten unter dem Fallbeil.

Tatsächlich wurde der Finder Tavernier nicht, wie es die Legende berichtet, von wilden Tieren zerrissen, sondern starb im Alter von über 80 Jahren an einer Erkältung. Ludwig XIV. Amtszeit gehörte zu den längsten in der Geschichte, er herrschte, nachdem er in den Besitz des Diamanten gekommen war, noch über 40 Jahre.

Farbe und Phosphoreszenz

Die bläuliche Färbung des Steins wird hauptsächlich durch einen geringen Anteil an Bor hervorgerufen, das den Kohlenstoff an wenigen Positionen des Kristallgitters ersetzt, wodurch eine Lichtabsorption im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Wellenspektrums auftritt, genauer gesagt im gelben Wellenlängenbereich, der Komplementärfarbe von Blau.

Lange Zeit dachte man, der Hope wäre der einzige Diamant, der zur Phosphoreszenz in der Lage sei. Über einen Zusammenhang zum oben genannten Fluch des Hope-Diamanten wurde ebenfalls spekuliert.[1] Neuesten Untersuchungen zufolge sind jedoch alle blauen Diamanten in der Lage „nachzuglühen“, der Hope-Diamant sticht hierbei jedoch durch seine intensive rötliche Phosphoreszenz, die bis zu einer Minute anhalten kann, hervor. Diese wird vermutlich ebenfalls durch Bor im Zusammenspiel mit Stickstoffatomen verursacht, die ebenfalls zu einem geringen Teil im Kristallgitter verteilt sind. Dabei findet zwischen Bor und Stickstoff ein Elektronenaustausch statt, der über Zwischenschritte zuvor vom eingestrahlten Licht initiiert wurde. Dadurch werden die Boratome negativ und die Stickstoffatome positiv geladen, der Austausch stellt einen Ladungsausgleich her und die beim Austausch freiwerdende Energie kann als rötliche Strahlung beobachtet werden.[2]

Dokumentarfilm

  • Der Fluch des Hope-Diamanten. Dokumentarfilm und Doku-Drama, USA, Großbritannien, 2010, 43 Min., Buch und Regie: Mark Radice, Simon Berthon, Produktion: Blink Films, Off the fence, Smithsonian Channel, ZDF, arte, Channel 4, National Geographic, NHK, deutsche Erstausstrahlung: 1. Juni 2011 bei arte, Inhaltsangabe von arte.

Filmische Rezeption

Im Spielfilm Titanic von James Cameron spielt ein Diamant eine wichtige Rolle, genannt das „Herz des Ozeans“. Es wird erwähnt, dass er mehr wert sei als der Hope-Diamant.

In der South Park-Folge Obama's Eleven wird der Diamant im Stile von Ocean’s Eleven von einem Diebesteam um Barack Obama und John McCain gestohlen.

In der Fernsehserie Leverage behauptet die Diebin Parker, sie habe „aus Langeweile“ den Diamanten gestohlen und zurückgebracht.

Siehe auch

Literatur

  • Marian Fowler: Hope. Adventures of a Diamond. Ballatine Books, New York NY 2002, ISBN 0-345-44486-8.
  • Janet Hubbard-Brown: The Curse of the Hope Diamond (= An Avon Camelot Book. History mystery.). Avon, New York NY 1991, ISBN 0-380-76222-6.
  • Richard Kurin: The Hope Diamond: Gem, Jewel, and Icon. In: Amy Henderson, Adrienne L. Kaeppler (Hrsg.): Exhibiting Dilemmas. Issues of Representation at the Smithsonian. Smithsonian Institute Press, Washington DC u. a. 1997, ISBN 1-56098-690-5, S. 47–69.
  • Richard Kurin: Hope Diamond. The Legendary History of a Cursed Gem. HarperCollins Publishers & Smithsonian Press u. a., New York NY u. a. 2006, ISBN 0-06-087351-5.
  • Susanne Steinem Patch: Blue Mystery. The Story of the Hope Diamond. Revised edition. Abrams, New York NY 1999, ISBN 0-8109-2797-7.
  • Edwin W. Streeter: The Great Diamonds of the World. Their History and Romance. Collected from official, private and other Sources during many Years of Correspondence and Inquiry. Edited and annotated by Joseph Hatton and A. H. Keane. 2nd edition. George Bell & Sons, London 1882.

Quellen

  1. Dokumentarfilm Der Fluch des Hope Diamanten bei arte, 1. Juni 2011
  2. UV Rays Shed New Light on the Hope Diamond’s Mysterious Red Glow - Smithsonian National Museum of Natural History

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