Holzbrikett

Erweiterte Suche

Holzbrikett nach ÖNorm M 7135 und DIN 51731 in runder Form

Holzbriketts sind eine Form von Holzbrennstoffen, die durch maschinelles Pressen von trockenen unbehandelten Holzpartikeln, beispielsweise Hobelspänen oder Sägemehl hergestellt werden. Die entstehenden Briketts haben mindestens einen Durchmesser von 25 Millimetern, kleinere Presslinge werden als Holzpellets bezeichnet. Die Briketts haben eine gleichmäßig hohe Dichte und einen einheitlichen Querschnitt, oft auch eine einheitliche Länge.

Allgemeines

Durch die hohe Verdichtung bei der Brikettierung nimmt das Naturprodukt Holz in etwa das Brennverhalten von Braunkohle an.

Holzbriketts erzeugen weniger Asche (100 kg Holzbrikett ergeben unter 1 kg Asche) und haben einen geringeren Schwefelanteil als Braunkohle. Die CO2-Bilanz ist neutral – wenn man den Energiebedarf für Transport und Herstellung der Holzbriketts nicht berücksichtigt –, denn die Holzbriketts geben bei ihrer Verbrennung nur so viel CO2 an die Atmosphäre ab, wie ein nachwachsender Baum durch die Photosynthese aufnimmt.

Für Holzbriketts gilt in Europa Euronorm EN 14961 „Feste Biobrennstoffe – Brennstoffspezifikationen und -klassen“. Zur Anwendung kommen Teil 1 „Allgemeine Anforderungen“ und Teil 3 „Holzbriketts für nichtindustrielle Verwendung“. Bis September 2011 waren in Deutschland Anforderungen und Prüfungen für unbehandelte Holzbriketts und -pellets in DIN 51731 genormt.

Heizwert und Brenndauer

Der niedrige Wassergehalt von unter 10 % ist eine Ursache für den mit 4,8 kWh bis 5,5 kWh pro kg hohen Energieinhalt.

Zum Vergleich:

  • Waldfrisches Holz hat bei einem Wassergehalt von 50 % ca. 2,5 kWh/kg,
  • (1000 kg) Holzbriketts entsprechen dem Energieinhalt von ca. 3 Raummeter trockenem Kaminholz (Feuchte 20 %).

Beim Brikett hat Hartholz auch Vorteile gegenüber Weichholz. Die Briketts werden zwar auf das gleiche spezifische Gewicht gepresst (1 bis 1,2 t/m³). Der größte Nachteil von harzhaltigen Weichhölzern ist der zu schnelle Abbrand und die durch das verdampfende Harz bedingte Forminstabilität. Das Brikett zerfällt schneller und der austretende Harzdampf kann in normalen Kaminöfen nicht vollständig verbrannt werden, was sich auch schwarzen Scheiben des Ofens zeigt. Gute Hartholzbriketts verbrennen wesentlich sauberer und produzieren auch weniger Feinstaub.

Zur Brenndauer: je glatter und fester eine Oberfläche ist, desto länger brauchen die Flammen, um sich "durchzufressen". Hartholz-Briketts werden oft aus feinen Schleifspänen (zum Beispiel Parkettherstellung) produziert; sie haben daher eine homogenere und festere Oberfläche. Nadelholz-Briketts werden hingegen oft aus Hobelspänen gepresst. Ihre Oberfläche ist grober und deshalb schneller zu entfachen. Sie eignen sich daher zum Entfachen des Feuers und für eine schnelle Wärmeerzeugung; Hartholz-Briketts eher zum Gluthalten und für eine etwas längere Wärmeerzeugung.

Siehe auch

Die cosmos-indirekt.de:News der letzten Tage

25.09.2023
Thermodynamik | Optik | Akustik
Licht- und Schallwellen enthüllen negativen Druck
Negativer Druck ist ein seltenes und schwer nachzuweisendes Phänomen in der Physik.
20.09.2023
Sterne | Teleskope | Astrophysik
JWST knipst Überschall-Gasjet eines jungen Sterns
Die sogenannten Herbig-Haro-Objekte (HH) sind leuchtende Gasströme, die das Wachstum von Sternbabies signalisieren.
18.09.2023
Optik | Quantenphysik
Ein linearer Weg zu effizienten Quantentechnologien
Forschende haben gezeigt, dass eine Schlüsselkomponente für viele Verfahren der Quanteninformatik und der Quantenkommunikation mit einer Effizienz ausgeführt werden kann, die jenseits der üblicherweise angenommenen oberen theoretischen Grenze liegt.
17.01.1900
Thermodynamik
Effizientes Training für künstliche Intelligenz
Neuartige physik-basierte selbstlernende Maschinen könnten heutige künstliche neuronale Netze ersetzen und damit Energie sparen.
16.01.1900
Quantencomputer
Daten quantensicher verschlüsseln
Aufgrund ihrer speziellen Funktionsweise wird es für Quantencomputer möglich sein, die derzeit verwendeten Verschlüsselungsmethoden zu knacken, doch ein Wettbewerb der US-Bundesbehörde NIST soll das ändern.
15.01.1900
Teilchenphysik
Schwer fassbaren Neutrinos auf der Spur
Wichtiger Meilenstein im Experiment „Project 8“ zur Messung der Neutrinomasse erreicht.
17.09.2023
Schwarze Löcher
Neues zu supermassereichen binären Schwarzen Löchern in aktiven galaktischen Kernen
Ein internationales Team unter der Leitung von Silke Britzen vom MPI für Radioastronomie in Bonn hat Blazare untersucht, dabei handelt es sich um akkretierende supermassereiche schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien.
14.09.2023
Sterne | Teleskope | Astrophysik
ESO-Teleskope helfen bei der Lösung eines Pulsar-Rätsels
Durch eine bemerkenswerte Beobachtungsreihe, an der zwölf Teleskope sowohl am Erdboden als auch im Weltraum beteiligt waren, darunter drei Standorte der Europäischen Südsternwarte (ESO), haben Astronom*innen das seltsame Verhalten eines Pulsars entschlüsselt, eines sich extrem schnell drehenden toten Sterns.
30.08.2023
Quantenphysik
Verschränkung macht Quantensensoren empfindlicher
Quantenphysik hat die Entwicklung von Sensoren ermöglicht, die die Präzision herkömmlicher Instrumente weit übertreffen.
30.08.2023
Atomphysik | Teilchenphysik
Ein einzelnes Ion als Thermometer
Messungen mit neuem Verfahren zur Bestimmung der Frequenzverschiebung durch thermische Strahlung an der PTB unterstützen eine mögliche Neudefinition der Sekunde durch optische Uhren.