Hermann Pauly

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Hermann Pauly (* 18. Juli 1870 in Deutz/Rhein; † 31. Oktober 1950 in Würzburg) war ein deutscher Chemiker und Erfinder industrieller Verfahren.

Leben

Hermann Pauly studierte Naturwissenschaften, insbesondere Chemie, in Gießen, Leipzig und Bonn. 1894 wurde er an der Universität Bonn zum Dr. phil. promoviert. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Schering AG in Berlin. Später war er Universitätsassistent in Berlin (bei Emil Fischer[1]), Basel (bei Rudolf Nietzki[1]) und Bonn, wo er 1901 habilitiert wurde. In Würzburg arbeitete er ab 1904 als Privatdozent und ab 1909 als außerordentlicher Professor. 1912 bekam er ein eigenes Laboratorium und wurde 1918 zum o. Professor berufen. 1932 erhielt er in Würzburg die Ehrendoktorwürde Dr. med. h.c..

Er wurde bekannt als vielseitiger Forscher auf dem Gebiet der organischen und physiologischen Chemie. 71 Veröffentlichungen und 14 Patente konnte er auf diesem Gebiet vorweisen. Besondere Bedeutung erlangten: die „Paulysche Reaktion“ (Kupplungsfähigkeit der Imidazole mit Diazonium-Verbindungen) und das von ihm erfundene Verfahren zur Herstellung von Kunstseide aus Kupferoxydammoniak („Pauly-Seide“).

Pauly war Mitglied des Corps Teutonia Bonn (1890) und Corpsschleifenträger der Lusatia Leipzig (1922).[2]

Literatur

  • Anschütz in: Chemische Berichte, 86.Jahrg., 1953 Nr.6, S.XV-XXI mit Aufstellung aller Arbeiten.
  • Poggendorff, Biogr.-Liter.Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften, Bd.VII a, Teil 3, Berlin 1959, S.520.
  • Personalakte im Archiv des Corps Lusatia Leipzig.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Hans-Wilhelm Marquart: Pauly, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 137 f. (Digitalisat).
  2. Kösener Corpslisten 1930, 17, 320; 93, 858

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