Ganggestein

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Ganggestein auf der Insel Arran

Ganggesteine (in besonderen Fällen auch Subvulkanite genannt) sind Gesteine, die in schmalen "Gängen" aus der Tiefe aufsteigen, aber auf ihrem Weg an die Erdoberfläche in den Aufstiegskanälen und Spalten steckenbleiben. Sie zeigen daher Merkmale der Tiefengesteine (Intrusiva, Plutonite) und der Ergussgesteine (Extrusiva, Vulkanite).

Entstehung

Das Magma durchsetzt vor seiner Abkühlung den bereits erstarrten Eruptivblock und dringt oft auch ins Nebengestein ein. Die Gänge sind meist von annähernd parallelen Flächen begrenzt (siehe Kluft) und haben meist nur geringe Mächtigkeiten (wenige Zentimeter bis maximal einige Meter breit).

Charakteristika der Ganggesteine

Ganggesteine treten entweder in Form der sog. Dykes auf (ausgedehnte plattenförmige Gesteinskörper), oder in Röhren (engl. pipes, wie zum Beispiel die Kimberlite in Südafrika). Wegen der raschen Abkühlung beim Aufstieg weisen Ganggesteine, im Gegensatz zu Tiefengesteinen, oft ein ophitisches oder porphyrisches Gefüge auf (große, gut ausgebildete Kristalle in einer feinkörnigen Grundmasse).

Ganggesteine deren chemische und mineralogische Zusammensetzung noch weitgehend derjenigen des Ausgangsmagmas entspricht (wie zum Beispiel beim Tiefengestein Granit und seinem Abkömmling, dem Rhyolit) werden als aschist (nach griechisch aschistos: "ungespalten") bezeichnet. Diese Ganggesteine werden folgendermaßen bezeichnet: Mikrogranit oder Mikromonzogranit beispielsweise.

Häufiger sind jedoch diaschiste (von diaschizo: "spalten") Ganggesteine, wie Aplite, Pegmatite, Lamprophyre und Lamproite, die sich beim Aufstieg deutlich von ihren Ausgangsmagmen differenziert haben. Lamprophyre sind dunkel, feinkörnig und basaltähnlich. Es handelt sich z.B. um Gesteine mit den Namen Spessartit, Monichiquit, Kersantit. Aplite und Pegmatite sind helle Ganggesteine, die aus Granitmagmen entstanden; sie bestehen nur aus Feldspäten und Quarz. Pegmatite (enthalten oft seltene Minerale und Erze) sind grob- bis riesenkörnig und Aplite fein- bis mittelkörnig.

Literatur

  • Hans Cloos: Einführung in die Geologie, Lehrbuch, 503p. (115-119), Gebrüder Borntraeger, Berlin 1963
  • A.Streckeisen: Minerale und Gesteine, Hallwag-Taschenbuch, Bern-Stuttgart 1977

Siehe auch

Weblinks

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